Sobotka: Schritt für Schritt zur „Natur im Garten“ Gemeinde
St. Pölten (nlk) - Seit über 15 Jahren setzt sich die Aktion "Natur im Garten" für
die ökologische Pflege von Gärten und öffentlichen Grünräumen ein. Wie Gemeinden das Bekenntnis
zum Verzicht auf Pestizide besser umsetzen können, wurde am 09.07. bei einer Pressekonferenz in Senftenberg
vorgestellt.
"Rund 95 Prozent der Landsleute wünschen sich keine Verwendung von Pestiziden, weil sie das natürliche
Gleichgewicht empfindlich stören, Menschen und Tiere gefährden sowie Gewässer stark belasten",
sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka. Ein Verzicht auf das Unkrautvernichtungsmittel "Round-up"
sei möglich, verwies er auf den NÖ Straßendienst und interessante mechanische und thermische Verfahren,
um das unerwünschte Beikraut zu beseitigen. "Thermische Verfahren nutzen Hitze, um Unkräuter zum
Absterben zu bringen. Mechanische Unkrautbekämpfung setzt in der Regel Bürsten oder Besen ein",
führte Sobotka aus.
Der Einsatz dieser neuen Verfahren sei mit einem Mehraufwand verbunden, was sich aber lohne, "weil wir die
Verpflichtung haben, auf unsere Natur und auf unsere Grünräume besonders zu achten", meinte der
Landeshauptmann-Stellvertreter. Der Weg über die Pestizidfreiheit könne Schritt für Schritt zur
"Natur im Garten" Gemeinde führen, was ein Bekenntnis zum Verzicht auf Pestizide, chemisch-synthetischen
Dünger und Torf umfasst, so Sobotka. Deshalb bedürfe es bei der "Natur im Garten" Gemeinde
auch noch der Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bauhof, die diese öffentlichen Grünräume
bzw. Freiräume in den Kommunen betreuen und pflegen. "Die Expertinnen und Experten von ‚Natur im Garten‘
entwickeln dann vor Ort ein Grünraumbetreuungskonzept und ein Schulungskonzept, um die Gemeinden auf ihrem
Weg zum ökologischen Gärtnern bestmöglich zu begleiten.
"Bürgermeister können in ihrer Gemeinde ein Bekenntnis zum Verzicht auf Pestizide mit einer Anordnung
festlegen", informierte Sobotka. Um ‚Natur im Garten‘ Gemeinde zu werden, bedürfe es eines Beschlusses
im Gemeinderat, so der Landeshauptmann-Stellvertreter: "In Niederösterreich bekennen sich bereits 105
Gemeinden zum Verzicht auf Pestizide, 26 Kommunen sind sogar ‚Natur im Garten‘ Gemeinden". Der Landeshauptmann-Stellvertreter
dankte allen, die dazu beigetragen haben, diesen Meilenstein für die neue ökologische Grundsatzausrichtung
unseres Bundeslandes zu setzen.
Bürgermeister Josef Ott sagte: "Wir haben in Senftenberg eine unverbrauchte Natur, die wir intakt halten
wollen. Am 24. März hat der Gemeinderat einstimmig den Beschluss gefasst, der Initiative ‚Natur im Garten‘
beizutreten."
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