Bregenz (stadt) - Die Rheintalstädte Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Feldkirch haben auf Ebene der Bürgermeisterin
und der Bürgermeister beschlossen, die Kompetenzen zu bündeln und eine Bewerbung als Europäische
Kulturhauptstadt 2024 in einem gemeinsamen Verfahren zu prüfen. Dies ist ein Ergebnis eines Strategiegesprächs
von Andrea Kaufmann (Dornbirn), Markus Linhart (Bregenz), Richard Amann (Hohenems) und Barbara Schöbi-Fink
in Vertretung von Wilfried Berchtold (Feldkirch), das am 06.07. in Bregenz stattgefunden hat. Dieses Gremium wird
in den kommenden Monaten als politisches Leitgremium fungieren.
Eine Arbeitsgruppe mit Christoph Thoma (Bregenz), Roland Jörg (Dornbirn), Harald Petermichl (Feldkirch) und
Martin Hölblinger (Hohenems) wird in den nächsten Wochen Antworten auf unterschiedlichste Fragestellungen
suchen und zeitgleich einen Projektplan für eine mögliche Bewerbung erarbeiten. Können wir die
Idee einer Kulturhauptstadt Europas im Rheintal realisieren, brauchen wir es, wollen wir es überhaupt? Diese
Antworten sollen die politische Meinungsbildung unterstützen, um im Laufe des Frühjahrs 2016 eine Entscheidung
über eine Bewerbung in den politischen Gremien zu finden.
Das Ziel ist eine Bewerbung über die Stadtgrenzen hinaus, die auch die Grenzregion, insbesondere den Schweizer
und Deutschen Bodenseeraum und das Fürstentum Liechtenstein, miteinbinden sollte. Mit Vertreterinnen und Vertretern
zahlreicher Bregenzerwälder Gemeinden konnte gestern in Andelsbuch ein erstes Arbeitsgespräch durchgeführt
werden. Der neu gewählte Obmann der Regio Bregenzerwald, Bürgermeister Guido Flatz (Doren), wird in den
nächsten Monaten die Interessen des Bregenzerwaldes im Leitgremium der Bürgermeister vertreten. Begleitet
wurde dieses Treffen von Prof. Dr. Oliver Scheytt (Geschäftsführer von Ruhr.2010, Acultos http://kulturexperten.de/acultos/),
Univ.Ass. DI Dr. Elisabeth Leitner (TU Wien, www.kulturhauptstadt2024.at) und Univ.Prof. Dipl.-Ing. Sibylla Zech
(TU Wien).
Offen bleibt, welche Stadt der Bannerträger für eine mögliche Bewerbung ist, was im Prozess herausgearbeitet
wird. Ein breit angelegter Kulturbegriff bildet die Basis dieses Diskurses, eine kulturelle Strategie für
die Region bleibt das Ziel.
Die Idee der Kulturhauptstadt Europas geht auf eine Initiative von Melina Mercouri zurück und wurde 1985 mit
dem Ziel ins Leben gerufen, den Reichtum und die Vielfalt sowie die Gemeinsamkeiten der europäischen Kulturen
herauszuarbeiten, einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Bürger Europas füreinander zu
leisten und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem und derselben „europäischen“ Gemeinschaft stärker
ins Bewusstsein zu rücken. Mit Beschluss des Europäischen Parlaments vom 16. April 2014 wird Österreich
neben Estland im Jahr 2024 zum dritten Mal nach Graz 2003 und Linz 2009 wieder eine Kulturhauptstadt Europas stellen.
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