Wien (bmbf) - Mit einem neuen Grundsatzerlass wird das fächerübergreifende Unterrichtsprinzip Wirtschafts-
und VerbraucherInnenbildung ab nächstem Schuljahr auf neue Beine gestellt. "Bislang gab es keinen umfassenden
Rahmen, der definiert hätte, was Wirtschaftserziehung alles leisten soll. Der neue Grundsatzerlass soll Lehrerinnen
und Lehrer bei der Umsetzung des Unterrichtsprinzips unterstützen", erklärt Bildungsministerin Gabriele
Heinisch-Hosek. "Ein Verständnis für wirtschaftliche Vorgänge und das Wirtschaftssystem sind
heute zentrale Qualifikationen - nicht nur für jene, die vielleicht einmal selbst ein Unternehmen leiten wollen,
ist ein Basiswissen in diesen Bereichen wichtig, sondern für alle Konsumentinnen und Konsumenten."
"Als Konsumentin oder Konsument, treffe ich eine Wahl - nicht nur darüber, was in meinem Einkaufswagen
landen soll, sondern auch darüber, was ich mir von unserem Wirtschaftssystem erwarte. VerbraucherInnenbildung
soll junge Menschen über ihre Rechte als Konsumentinnen und Konsumenten informieren, aber auch für ihre
Verantwortung sensibilisieren. Mit jeder Kaufentscheidung gibt man eine Stimme ab." Das Ziel des Unterrichtsprinzips
Wirtschafts- und VerbraucherInnenbildung erschöpfe sich deshalb nicht im Aufbau einer individuell nützlichen
wirtschaftlichen Kompetenz, "es geht auch darum, junge Menschen zu befähigen, wirtschaftliches Handeln
kritisch zu reflektieren und eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft mitzugestalten", so Heinisch-Hosek.
SchülerInnen müssen die nötigen Grundlagen mit auf den Weg bekommen, die ihnen ein selbständiges
Urteil über wirtschaftliche Zusammenhänge und soziale Verhältnisse ermöglichen. Wirtschaftserziehung
muss deshalb auf verschiedenen Ebenen ansetzen: "In einem engeren Verständnis geht es darum, die Dinge
zu verstehen, die einen direkt selbst betreffen. Da geht es um Themen wie Inhaltstoffe von Lebensmitteln oder den
Umgang mit Geld, Werbung und Informationen. Darüber hinaus spielen aber auch Fragen des Wirtschaftssystems
als Ganzes eine wichtige Rolle", erklärt die Ministerin, die beispielsweise auf die knapper werdenden
Rohstoffe, Globalisierung und ihre Auswirkungen auf die Menschen in den verschiedenen Weltregionen oder die Funktionsweise
des Finanzsystems verweist.
Mit der Stärkung des Unterrichtsprinzip Wirtschafts- und VerbraucherInnenbildung durch den Grundsatzerlass
wird auch ein wichtiger Beitrag zum Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013-2018 geleistet,
das vorsieht, die VerbraucherInnenbildung zu stärken und auszubauen.
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