ÖGB-Präsident Foglar und AK-Präsident Kaske unterzeichnen die HeForShe Kampagne
von UN Women
Wien (ögb/ak) - Mit der HeForShe Kampagne von UN Women, der Frauenorganisation der Vereinten Nationen, werden
gezielt Männer und Burschen aufgefordert, sich für den Abbau sozialer, wirtschaftlicher und politischer
Barrieren stark zu machen. Nun schließen sich ÖGB Präsident Erich Foglar und AK Präsident
Rudi Kaske der Kampagne an und unterschreiben das digitale Unterstützungsprotokoll. "Als ÖGB und
AK unterstützen wir die HeForShe Kampagne von UN Women, da die Benachteiligung von Frauen auch in Österreich
nach wie vor Realität ist - auch auf dem Arbeitsmarkt. Frauen erleben vielfach Nachteile beim Zugang zu einer
Arbeit: Etwa weil befürchtet wird dass sie schwanger werden oder Betreuungspflichten haben oder beim beruflichen
Aufstieg, weil männliche Kollegen von vornhinein als ‚besser qualifiziert’ eingestuft werden. Ungleichbehandlung
gibt es aber auch bei der Entlohnung, weil Tätigkeiten von Frauen oftmals schlechter bewertet werden. Zudem
lastet der Großteil der unbezahlten Arbeit nach wie vor auf den Schultern der Frauen. Und leider werden Frauen
noch immer Opfer sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Daher ist es wichtig, die Gleichbehandlung weiterzuentwickeln
und Männer aktiver einzubeziehen", betonen ÖGB Präsident Erich Foglar und AK Präsident
Rudi Kaske.
Aus Sicht von AK und ÖGB ist klar, dass die Schaffung von Chancengleichheit nicht allein ein "Frauenthema",
sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. "Ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld und faire Bezahlung
liegen im Interesse aller ArbeitnehmerInnen. Ein besonderes Anliegen ist uns, dass Frauen und Männer einer
existenzsichernden Berufstätigkeit nachgehen können und dass Erwerbs- und unbezahlte Arbeit zwischen
den Geschlechtern gerechter aufgeteilt wird."
ÖGB und AK fordern daher:
Gleiche Chancen bei Karriere und Einkommen
Frauen verdienen in Österreich noch immer um 39 Prozent weniger als
Männer - selbst bei gleicher Arbeitszeit haben die Frauen einen Nachteil von 23 Prozent. Wichtig ist, dass
die Einkommensberichte in den Betrieben als Analyseinstrument genützt werden. Es braucht verbindliche Aktionspläne
zur Verringerung der Lohnschere.
Förderung der partnerschaftlichen Teilung
Der Anteil der Männer mit Kinderbetreuungsgeld-Bezug liegt derzeit
bei lediglich 17 Prozent. Die Berufsunterbrechung von Vätern ist zudem viel kürzer als bei Müttern.
Durch Einführung eines Papamonats und eines Gleichstellungsbonus beim Kinderbetreuungsgeld können Anreize
für mehr partnerschaftliche Teilung gesetzt werden.
Angebot an hochwertiger und flächendeckender Kinderbetreuung damit Frauen und Männer gleiche Chancen am Arbeitsmarkt haben und Vollzeitarbeit ermöglicht
wird.
Betriebliche Vereinbarkeitskultur
Betriebe sind gefordert eine Vereinbarkeitskultur zu entwickeln, die auch
Männer motiviert, mehr Kinderbetreuung zu übernehmen.
Gewalt am Arbeitsplatz verhindern und bekämpfen
Auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist noch oft ein Thema.
Um Arbeitnehmerinnen bestmöglich zu schützen, sind Präventionsmaßnahmen im Betrieb zu setzen.
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