IHS koordiniert EU-Projekt zu Steuerfragen

 

erstellt am
16. 07. 15
11.00 MEZ

IHS-Direktor Höllinger: „EU-Projekt ist Bestätigung für exzellente Ökonomie“
Wien (ihs) - Das Institut für Höhere Studien IHS wird in den kommenden zwei Jahren einen Rahmenvertrag über Projekte zu Steuerfragen der Generaldirektion für Steuerfragen in der Europäischen Kommission, koordinieren und ist somit Ansprechpartner für die Europäische Kommission und für die Zusammenstellung der Projektteams und Qualitätskontrolle. Für die einzelnen Forschungsprojekte ist insgesamt ein Volumen von mehr als 4 Millionen Euro vorgesehen.

Die Steuerhoheit in der EU liegt weitgehend in den Händen der Mitgliedstaaten. Der Europäischen Union stehen zwar begrenzte Kompetenzen zu, die aber einstimmig, also mit Zustimmung aller Mitgliedstaaten im Rat der Europäischen Union, ausgeübt werden können. Die Europäische Kommission hat in diesem Bereich 28 unterschiedliche Regelungen zu beachten und somit erheblichen Wissensbedarf.

"Ich bin sehr stolz auf die exzellenten Ökonomen am IHS. Dieses EU-Projekt als österreichisches Forschungsinstitut zu koordinieren, ist eine ehrenvolle Aufgabe für das IHS und eine Bestätigung für die bisherige hervorragende Arbeit am Haus. Die Forschungsergebnisse werden einen wertvollen Beitrag für die EU sein.", sagt IHS-Chef Univ. Prof. Dr. Sigurd Höllinger.

Das EU-Projekt beforscht ein Konsortium bestehend aus Mitgliedern von renommierten wissenschaftlichen Instituten: CASE (Polen), CPB (Niederlande), DIW (Deutschland), DONDENA (Italien), ETLA (Finnland), IEB (Spanien), IFS (Großbritannien, IPP (Frankreich), PWC (International), ISER (Großbritannien). Das IHS übernimmt die Koordination dieses Konsortiums.

Wissenschaftlicher Koordinator und Gesamtverantwortlicher ist IHS-Steuerexperte Dr. Simon Loretz: "Das IHS kann von seiner langjährigen hervorragenden Vernetzung in akademischen Kreisen profitieren. Die Koordination eines großen internationalen Konsortiums für die Bereitstellung von ökonomischen Studien im Bereich Steuern ist eine hervorragende Möglichkeit für das IHS sich in politikrelevanter Forschung einzubringen. Künftige Entwicklungen im Bereich europäischer Steuerpolitik können bereits früh evaluiert werden und durch die Expertise aus dem breit aufgestellten internationalen Konsortiums kann wesentlich zu evidenzbasierter Wirtschaftspolitik beigetragen werden".

Im vergangenen EU-Steuerprojekt wurden unter anderem die Belastungswirkungen von Steuern auf Arbeit und ihre Auswirkungen auf Probleme am Arbeitsmarkt analysiert. Weitere Studien untersuchten die Erhebung der Mehrwertsteuer auf innergemeinschaftliche Lieferungen von Gegenständen und Dienstleistungen, die Möglichkeit der fiskalischen Abwertung durch eine Verlagerung der Steuerlast und die Verwendung von steuerlichen Anreizen für Forschung und Entwicklung. Die Forschungsthemen für die kommenden zwei Jahre werden erst festgelegt.

Zur Person
Dr. Simon Loretz hat sein Doktorat an der Universität Innsbruck erworben, war Research Fellow an der Oxford University am Centre for Business Taxation und hat sich an der Universität Bayreuth habilitiert. Am IHS beforscht Loretz den Bereich öffentliche Finanzen, Mikroökonometrie und internationale Besteuerung.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ihs.ac.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at