"Dritter Entwurf zum Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel" seit 13.07. Teil der
Sammlungen der Tiroler Landesmuseen
Innsbruck (tlm) - Albin Egger-Lienz gehört zu den wichtigsten Tiroler Künstlern. Zentrale Arbeiten
des Malers wie „Christi Auferstehung“ oder „Mütter“ finden sich in der Schausammlung des Ferdinandeum. Der
Verein Tiroler Landesmuseen Ferdinandeum hat mit Unterstützung der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG ein weiteres
Egger-Lienz Werk erworben. „Mit dem Ankauf des Bildes ‚Dritter Entwurf zum Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel‘
können die Tiroler Landesmuseen ein noch breiteres Spektrum seines OEuvres abbilden“, betont PD Dr. Wolfgang
Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen. Auch Dr. Hannes Schmid, Sprecher des Vorstandes der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG zeigt sich über die Kooperation erfreut: „Die Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen stellt
eine perfekte Ergänzung zu unserem kulturpolitischen Engagement dar, das dank der RLB Kunstbrücke bereits
sehr ausgeprägt ist.“
Albin Egger-Lienz vollendete sein erstes großformatiges Historienbild, das „Ave Maria nach der Schlacht am
Bergisel“ 1896. Die ersten Entwürfe dafür entstanden bereits um 1893/94. Neben einer Skizze in Kohle
und Pastell und einer kleinen Bleistiftskizze fertigte der Künstler dafür auch einen Entwurf in Gouache
an. Dieser zeigt bereits die endgültige Anordnung der Figuren, allerdings noch seitenverkehrt. Egger-Lienz
wollte damit die Möglichkeiten der Komposition erproben. „Mit diesem Entwurf besitzen die Tiroler Landesmuseen
nicht nur ein weiteres Werk aus der frühen Schaffenszeit von Egger-Lienz, sondern zugleich auch ein wichtiges
Dokument zur Entstehung des ersten Historienbildes des Künstlers“, so Prof. Dr. Werner Plunger, Vorstandsvorsitzender
des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum über den Ankauf.
Von Mai bis Herbst 1894 malte Egger-Lienz in Osttirol eine Reihe von lebensgroßen Ölstudien zum Gemälde.
Im Sommer 1896 wurde das „Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel“ in der Jahresausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft
ausgestellt. 1897 wurde es aus der Ausstellung im Wiener Künstlerhaus durch das k.k. Ministerium für
Kultus und Unterricht erworben und als Dauerleihgabe dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum überlassen. Mit
diesem Historienbild löste sich Egger-Lienz aus der Tradition der Münchner Historienmalerei eines Karl
Theodor von Piloty. Es zeigt nicht das Kampfgeschehen am Bergisel, sondern schildert die Situation danach. Der
Entwurf zum Gemälde wurde von Wilfried Kirschl in das Werkverzeichnis von Albin Egger-Lienz aufgenommen und
in der großen Albin Egger-Lienz-Monographie von 1996 auf Seite 44 abgebildet.
Zum Künstler
Albin Egger-Lienz, geboren 1868 in Stribach, Gemeinde Dölsach, studierte Malerei an der Akademie der Bildenden
Künste in München und erhielt bereits während seines Studiums mehrere Auszeichnungen. 1899 übersiedelte
Egger-Lienz nach Wien, wo er der Wiener Secession beitrat. Nach Stationen in Hall in Tirol, Weimar und Katwijk
aan Zee in Holland ließ Egger-Lienz sich in St. Justina bei Bozen nieder. 1915 wurde er als Standschütze
in den Ersten Weltkrieg einberufen. Sein Werk aus der Nachkriegszeit ist durch Bildschöpfungen geprägt,
in denen Leben und Tod thematisiert werden. Egger-Lienz starb am 4. November 1926 in St. Justina.
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