Vizekanzler traf iranischen Industrie- und Handelsminister - Engere Handelsbeziehungen wirken
vertrauensbildend und unterstützen weitere Fortschritte - Österreich gut positioniert
Teheran/Wien (bmwfw) - Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 23.07. in Wien den
iranischen Industrie- und Handelsminister Mohammed Reza Nematzadeh sowie den Vizepräsidenten für Wissenschaft
und Technologie, Sorena Sattari, zu einem Arbeitsgespräch getroffen. "Die historische Einigung im Atomstreit
stärkt Frieden und Sicherheit in der Welt und eröffnet zugleich neue wirtschaftliche Chancen. Engere
Handelsbeziehungen wirken in diesem Zusammenhang vertrauensbildend und unterstützen weitere Fortschritte",
sagt Mitterlehner. "Öffnung ist besser als Isolation, das gilt für Politik und Wirtschaft",
so Mitterlehner. In diesem Sinne waren sich beide Minister im Anschluss an ihr Treffen einig, dass zur Stärkung
der bilateralen Beziehungen die gemeinsame Wirtschaftskommission wiederbelebt werden soll.
Bei dem Treffen im Wirtschaftsministerium ging es um die Folgen des Wiener Abkommens und das schrittweise, an Bedingungen
geknüpfte Auslaufen der Wirtschaftssanktionen sowie um das Ausloten neuer Marktchancen. "Der Iran hat
einen großen Nachholbedarf und ist mit 77 Millionen Einwohnern ein bedeutender Markt mit einer stark wachsenden
Mittelschicht", betont Mitterlehner. Besonders große Chancen sieht Mitterlehner bei Öko-Innovationen
(Ausbau Erneuerbarer Energien, Recycling), beim Ausbau der Infrastruktur, bei Konsumgütern sowie im Maschinenbau,
wo es etwa um die Modernisierung der Ölindustrie geht.
"Wir haben historisch gewachsene Beziehungen mit dem Iran, der auch schon früher auf unser Know-how,
unsere Waren und Dienstleistungen gesetzt hat. Daher sind unsere Unternehmen bereits im Markt positioniert und
genießen dort einen guten Ruf", betont Mitterlehner, der im September auch am Arbeitsbesuch von Bundespräsident
Heinz Fischer im Iran teilnehmen wird. Auf Basis von Schätzungen der Wirtschaftskammer Österreich könnte
sich das bilaterale Handelsvolumen mit dem Iran deutlich erhöhen, bis 2020 sei ein Verfünffachen des
derzeitigen Volumens auf rund eine Milliarde möglich. Neue Möglichkeiten ergeben sich zudem für
Wissenschaft und Forschung, zum Beispiel durch Austauschprogramme und Kooperationen von Universitäten.
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