WKÖ als Gastgeber der ersten internationalen EU–Iran Conference nach Iran-Vereinbarung –
Exportchancen für Österreichs Wirtschaft etwa bei Energie, Infrastruktur und Industrie
Wien (pwk) - Mehr als 350 Unternehmen aus rund 15 Ländern nehmen an der EU Iran Conference - der ersten
internationalen Konferenz nach dem erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen mit dem Iran - teil, die heute
und morgen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stattfindet und bei der der Iran mit einer hochrangigen
Delegation, angeführt von Industrie- und Handelsminister Mohammad Reza Nematzadeh, vertreten ist. Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl betonte vor dem Auditorium der sehr gut besuchten Veranstaltung die vielversprechenden Chancen,
die mit dem absehbaren Ende der internationalen Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran verbunden sind. „Ja,
wir sind an guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und dem Iran interessiert. Miteinander
Handel zu treiben, Know-how und Erfahrungen auszutauschen – das verbindet Menschen, schafft Vertrauen und stiftet
Frieden“, so Leitl beim Auftakt der EU Iran Conference. „Die österreichische Wirtschaft steht für Dialog,
für den Bau und nicht den Abriss von Brücken.“
Mit dieser hochkarätigen internationalen Veranstaltung, die nach Wien gebracht werden konnte, setze die österreichische
Wirtschaft auf Kontinuität in den Beziehungen zum Iran. „Für uns ist das kein kompletter Neubeginn. Vielmehr
können wir die Beziehungen, die wir auch in schwierigen Zeiten gepflegt haben, nun unter besseren Bedingungen
fortsetzen und intensivieren.“
Stabilität und Rahmenbedingungen schaffen
„Der Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen ist für alle Seiten und alle Beteiligten von Vorteil – für
die Menschen, für die Unternehmen und ihre Beschäftigten und für das gegenseitige Verständnis“,
hob der WKÖ-Präsident hervor. Chancen und Potenzial bietet der Iran auch abseits der bekannten Felder
der Zusammenarbeit wie Industrie, Energie oder Infrastruktur, etwa auch in den Bereichen Gesundheit oder (Berufs-)Ausbildung.
Die große Zahl junger Menschen sei ein zusätzlicher Asset des Iran. Jetzt, nach dem beschlossenen Ende
der Sanktionen, gelte es, Erwartungen zu erfüllen und Stabilität sowie gute und verlässliche Rahmenbedingungen
im Iran zu schaffen, damit die jungen Menschen ihre Fähigkeiten und Talente bestmöglich entfalten können.
Die letztendlich erfolgreichen Verhandlungen zwischen dem Westen und dem Iran könnten auch beispielwirkend
sein für eine Strategie in anderen Situationen weltweit wie etwa in den Beziehungen zwischen Russland und
der Ukraine, verwies Leitl abschließend auf die „tiefere Psychologie des Wirtschaftens: Wirtschaften bringt
Menschen zusammen und hilft dabei, Vertrauen zueinander zu gewinnen und Frieden zu schaffen.“
Die österreichischen Iran-Exporte beliefen sich 2014 auf 213,7 Mio. Euro, die Importe auf 19,3 Mio. Wichtigste
Exportprodukte waren Maschinen und Pharmazeutika. Im ersten Quartal 2015 verzeichneten die Exporte erneut ein starkes
Wachstum von über 60 % und beliefen sich auf über 77 Mio. EUR. Aufgrund des erfolgreichen Abschluss der
Atomverhandlungen ist für das Gesamtjahr 2015 mit einem Exportvolumen von über 300 Mio. Euro zu rechnen.
Von 7. bis 9. September wird gemeinsam mit der Reise des Bundespräsidenten auch eine große Wirtschaftsmission
unter der Führung von WKÖ-Präsident Christoph Leitl in den Iran stattfinden.
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