Semmering-Basistunnel: Auftakt
 für Bau der Tunnel-Schächte

 

erstellt am
24. 07. 15
11.00 MEZ

Feierlicher Start der Schachtarbeiten für Zugang im Fröschnitzgraben – Volle Bautätigkeit im ersten von drei Tunnelbauabschnitten
Spital am Semmering/Wien (öbb) - Startschuss für den Bau des Semmering- Basistunnels: Nach den abgeschlossenen Vorarbeiten entstehen im steirischen Fröschnitzgraben aktuell jene beiden rund 400 Meter tiefen Schächte, über die der Tunnelbau in Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag vorangetrieben wird. Bundesminister Alois Stöger, Landeshauptmann- Stellvertreter Michael Schickhofer, Landesrat Karl Wilfing, René Kotacka, Leiter des Implenia Geschäftsbereichs Infrastructure, und Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, läuteten am 23.07. den Start der Schachtarbeiten beim Semmering-Basistunnel feierlich ein.

Christian Kern, Vorstand der ÖBB Holding AG: "Der Semmering-Basistunnel ist eines der best- und meistgeprüften Projekte Österreichs. Er ist ein Schlüsselprojekt für die Südstrecke und Voraussetzung dafür, Mobilität in Österreich umweltfreundlicher zu gestalten. Mit dem Tunnel bekommt die Bahn im Güterverkehr die Voraussetzungen, um mehr Waren von der Straße auf die Schiene zu bringen. Bahnfahrer profitieren von einer Zeitersparnis von 30 Minuten zwischen Wien und Graz."

Alois Stöger, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie: "Die Republik Österreich investiert 11 Mrd. Euro in den Bahnausbau der Südstrecke. Damit werden wir die Fahrzeiten und den Komfort für die Fahrgäste deutlich verbessern und können auch auf der Südstrecke noch mehr Menschen für die Bahn begeistern. Gleichzeitig sichern diese Investitionen aber auch den Wirtschaftsstandort Österreich, sie sind das Herzstück der Baltisch-Adriatischen Achse. Der Schienengüterverkehr und die Anbindung heimischer Unternehmen und Regionen an die europäischen Wirtschaftszentren und den Weltmarkt schaffen Arbeitsplätze in Österreich."

Für den steirischen Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer ist es ein "Freudentag", an dem man den Fortschritt des Projektes erleben kann: "Der Semmering-Basistunnel ist für die Steiermark enorm wichtig. Durch das Bauprojekt werden tausende Arbeitsplätze, vor allem in der Region, geschaffen. Die Anbindung an die zentraleuropäische Verkehrsachse von Warschau bis zu den großen Häfen in Venedig und Ravenna ist die Chance für den Erfolgsstandort Steiermark."

Niederösterreichs Verkehrs-Landesrat Karl Wilfing betonte den Nutzen, den der Semmering-Basistunnel für die zukünftigen Generationen in Niederösterreich bringen wird:
"Das Projekt ist vielfach geprüft und für gut und wichtig befunden worden. Dem Bau steht nun nichts mehr im Wege. Auch auf niederösterreichischer Seite geht es bald mit dem Tunnelbau los, in Gloggnitz hat sich im Rahmen der Vorarbeiten bereits einiges getan, wie der Bau der beiden Eisenbahnbrücken oder der Hochwasserschutz entlang der Schwarza."

Chef der Implenia-Infrastruktur-Sparte René Kotacka zeigte sich über die Chance erfreut, zusammen mit ARGE-Partner Swietelsky beim mittleren und größten Tunnel-Baulos des Semmering-Basistunnels das Ingenieurs-Know-How einfließen zu lassen: "Der Semmering-Basistunnel ist eines der europaweit größten und technisch anspruchsvollsten Projekte, an dem wir gerne mitwirken."

Nach einer ökumenischen Segnung richtete Tunnelpatin Elisabeth Schöggl, Witwe des in Lassing verstorbenen Josef Schöggl, in bergmännischer Tradition ihre Grußworte an Festgäste und Mineure: "Mein vollster Respekt gilt den Arbeitern an der Ortsbrust, die ein Jahrhundertprojekt in kleinen Schritten entstehen lassen. Ich wünsche den Mineuren und allen Beteiligten gutes und vor allem unfallfreies Gelingen."

Tunnel-Abschnitt Fröschnitzgraben
Der mittlere von drei Abschnitten des Semmering-Basistunnels ist jener im Fröschnitzgraben. Auf rund 13 km wird der Tunnel vom Fröschnitzgraben aus in Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag gebaut. Der etwa 4 km lange Abschnitt in Richtung Mürzzuschlag entsteht im Bagger- und Sprengvortrieb, der etwa 9 km lange Abschnitt in Richtung Gloggnitz wird mit zwei Tunnelbohrmaschinen gebaut. Damit der Tunnelbau vom Fröschnitzgraben aus beginnen kann, müssen zuerst zwei Schächte tief ins Innere des Berges gebaut werden. 400 m tief sind diese Schächte - dies entspricht der Höhe eines Wolkenkratzers mit über 130 Stockwerken. Am Fuß der Schächte beginnt dann ab 2017 der Bau der eigentlichen Tunnelröhren. Die Schächte dienen später als Belüftung der Nothaltestelle.

In den letzten Monaten wurden am bereits begonnenen Tunnel-Abschnitt Fröschnitzgraben die vorbereitenden Arbeiten bescheidgemäß weitergeführt. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht gegeben hat, konnten alle Arbeiten uneingeschränkt volle Fahrt aufnehmen - neben den Arbeiten in der Deponie Longsgraben auch der Bau der beiden Tunnel-Schächte.

Die ARGE Tunnel Fröschnitzgraben (Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG / Implenia AG) baut im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG das Baulos Tunnel Fröschnitzgraben. Rund 400 Mitarbeiter sind beim Baulos Tunnel Fröschnitzgraben beschäftigt.

So geht es weiter
Der zweite Tunnelabschnitt "Gloggnitz", der auf einer Länge von mehr als 7 km zur Gänze in Niederösterreich liegt, wird in einem Bagger- und Sprengverfahren von zwei Baustellen ausgehend gebaut: Ab Herbst 2015 wird vom Tunnelportal in Gloggnitz in Richtung Mürzzuschlag gegraben bzw. vom Zugangsschacht Göstritz (Schottwien/NÖ) bauen die Mineure in Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag. Derzeit finden vorbereitende Arbeiten für den Tunnelbau statt.

Für den dritten und letzten, rund 7 km langen Tunnelabschnitt "Grautschenhof" läuft aktuell die Detailplanung - geplanter Beginn der Tunnelbauarbeiten Frühjahr 2016.

Semmering-Basistunnel
Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel bringt mehr Reisequalität für die Fahrgäste und erhöht die Leistungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs deutlich. Ab 2026 reisen Fahrgäste umweltfreundlich und sicher mit der Bahn in nur zwei Stunden von Wien nach Graz. Ab diesem Zeitpunkt wird auch der Güterverkehr energieeffizient auf der neuen Strecke abgewickelt. Was bisher auf der Weststrecke mit attraktiven Fahrzeiten und dichten Zugintervallen erlebbar ist, wird bald auch auf der Südstrecke umgesetzt. Durch den Semmering-Basistunnel wird die Bahn nun auch auf der Nord-Süd-Verbindung Österreichs zum Auto und zum LKW konkurrenzfähig.

Der Semmering-Basistunnel ist eines der wichtigsten Projekte der neuen Südstrecke und erfüllt als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors von Danzig bis Ravenna eine Schlüsselfunktion im europäischen Schienennetz.

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 466 Millionen Fahrgäste und 111,7 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2014 mit 96,7 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 39.481 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.724 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.oebb.at

 

 

 

 

 

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