Was bringt der Kurzurlaub in den Tiroler Bergen?

 

erstellt am
24. 07. 15
11.00 MEZ

Wissenschaftsfonds des Landes unterstützt Studie mit 75 ManagerInnen:
Innsbruck (lk) - Dem veränderten Urlaubsverhalten der Menschen mit signifikant mehr „Kurztrips“ trägt eine vom Wissenschaftsfonds des Landes Tirol unterstützte Studie Rechnung: Die Imsterin Doris Pollhammer, ihres Zeichens Diplompädagogin und Tourismuskauffrau, untersucht dabei die gesundheitlichen Auswirkungen eines Kurzurlaubes in den Tiroler Bergen. Die Erhebung der Daten ist bereits beendet, jetzt wird ausgewertet. Schon im Herbst sollen die für die heimische Tourismuswirtschaft aufschlussreichen Ergebnisse vorliegen.

„Mit der Messung des Gehirnstroms und der Herzfrequenzvariabilität stehen aussagekräftige Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung, die durch die Informationen aus den Fragebögen ergänzt werden“, beschreibt Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg die Untersuchungsmethode. Insbesondere die Herzfrequenzvariabilität (HRV) gibt Auskunft über den Erholungswert eines Urlaubs: Je höher, desto besser. Bei Burnout-PatientInnen ist die HRV überhaupt auf ein Minimum reduziert. Gesunder Schlaf ist die wichtigste Regenerationsmaßnahme. Daher zeichnete während der Nacht ein den Schlaf nicht beeinträchtigendes Elektrokardiogramm (EKG) die HRV der Testpersonen auf. Nach dem Aufwachen wurde zusätzlich der Gehirnstrom gemessen.

Als Testpersonen dieser Studie des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG) der Landesuniversität UMIT und der tirol kliniken stellten sich rund 75, voll im Berufsleben stehende ManagerInnen zur Verfügung. An der Studie nahmen beispielsweise GeschäftsführerInnen aus dem Tourismusbereich, PflegedienstleiterInnen, TeamleiterInnen von Banken, aber auch Bäckermeister und Baumeister von kleineren Unternehmen teil. Mittels Los war entschieden worden, wie der wissenschaftlich begleitete Urlaub der einzelnen ManagerInnen aussah.

Eine Gruppe verbrachte dreimal vier Tage, insbesondere Nächte, in einem Tiroler Wellnesshotel auf rund 1.000 Metern Seehöhe: Geboten wurde eine ausgewogene Mischung aus Aktivität und Entspannung etwa mit Nordic Walking und Meditation. Die zweite Gruppe machte nur einen statt drei solcher Urlaube im Hotel. Die sogenannte Kontrollgruppe urlaubte einmal vier Tage (und Nächte) zu Hause.

„Hauptziel dieser Untersuchung ist es, die Auswirkungen von gesundheitsorientierten Kurzurlauben auf die psychophysiologische Regeneration am Beispiel dieser ‚gestressten‘ 75 Führungskräfte zu evaluieren. Die Testpersonen stammen größtenteils aus Tirol, aber auch aus Bayern, Salzburg und Südtirol“, fasst Projektmanagerin Doris Pollhammer zusammen. Projektleiter ist ISAG-Direktor Prof. Wolfgang Schobersberger.

„Für die Wissenschaftsförderung stehen in Tirol in einer Kooperation von Land und Bund jährlich bis zu sieben Millionen Euro für Nachwuchsforscherinnen und junge Wissenschaftler zur Verfügung. Auf diese Weise können wir den besten Köpfen eine berufliche Perspektive bieten und neue Talente anziehen, um hier Innovationen voranzutreiben“, nimmt LR Tilg Bezug auf das im letzten Jahr beschlossene Förderpaket. Mit dieser neuen, fast verzehnfachten Tiroler Forschungsförderung bekräftigt die Landesregierung einmal mehr den hohen Stellenwert, den die Hochschulforschung für die nachhaltige Entwicklung der Region einnimmt.

 

 

 

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