Klöster sind Stationen auf alten Pilgerwegen, Ausgangspunkte oder Ziele:
Staß im Straßertale (klösterreich) - Mit zeitgemäßen Pilgerfahrten und neuen
„Klöstertouren“ präsentiert sich die österreichische Klöster-Initiative „Klösterreich“
beim RDA-Workshop Köln mit den Abteien Admont und Göttweig. Insgesamt wird in den Klöstern weit
mehr als nur Besichtigungs- und Kulturtourismus angeboten: Pilgerfahrten führen zu Orgel- und Sängerknaben-Konzerten
oder zu Klostermärkten. "Pilgern heute" heißt aber auch Wandern und Radwandern in Kombination
mit dem Bus zu Klöstern oder Wallfahrtszielen. Beim Pilgern können Reisegruppen auf den Spuren der klösterlichen
Gartenkunst, der Weinkultur oder der herausragenden barocken Kunstschätze und bedeutender Maler wandeln.
Im Stift Admont, Steiermark, sind die weltgrößte Klosterbibliothek, das Naturhistorische und das Kunsthistorische
Museum und das Museum für Gegenwartskunst, eine multimediale Stiftspräsentation und der Kräutergarten
besonders interessant. Das Benediktinerstift Admont bietet Gruppen ab 15 Personen auch Kombinationsangebote an:
Kultur & Kulinarium (Führung durch die Bibliothek mit Mittagessen), Kultur & Wein (Führung durch
die Bibliothek mit Weinverkostung der stiftseigenen Dveri-Pax Weine), Museumswerkstatt für Erwachsene (Führung
durch die Bibliothek inkl. Themenworkshop nach Wahl), Naturgenuss mit Kulturplus (Führung durch die Bibliothek
und durch den Nationalpark Gesäuse inkl. Weinverkostung), Abenteuer Kultur & Erz (Führung durch die
Bibliothek und Eintritt ins Schaubergwerk mit Führung inkl. Haulyfahrt), Kultur & Erlebnis Floßfahrt
(Führung durch die Bibliothek und Floßfahrt inkl. 3-Gang Mittagessen). Nähere Informationen: www.stiftadmont.at.
Im Stift Göttweig in der Wachau, Niederösterreich, erleben Gruppengäste „Kultur und Genuss“. Nach
einer Führung durch den Marillen- und Kräutergarten mit Verkostung von fruchtigen Naturprodukten. Ein
Kurzfilm vermittelt Wissenswertes zur Wachauer Marille. Anschließend schreiten die Gäste über die
Kaiserstiege, in Österreichs größtem Barocktreppenhaus mit dem berühmten Fresko von Paul Troger.
Eine Kaffeejause mit Marillenmehlspeise im Stiftsrestaurant bietet einen traumhaften Blick über die Weite
der UNESCO-Welterbelandschaft Wachau und die Stadt Krems. Die Mönche laden täglich um 12.00 Uhr zur Mitfeier
des Mittagsgebetes in der Stiftskirche ein. Für Gruppen ab 20 Personen wird dieses Programm um EUR 26,50 pro
Person angeboten. Zusätzlich gibt es 2016 noch Führungen unter eines der größten Dächer
Österreichs. Beliebt sind auch die kommentierten Weinverkostungen mit Qualitätsweinen aus dem stiftseigenen
Weingut oder die Angebote beim „Adventlichen Zauber“ im Benediktinerstift Göttweig, der 2015 vom 28. November
bis 8. Dezember stattfindet. Nähere Informationen: www.stiftgoettweig.at.
Pilgern im Klösterreich
Pilgern – die Sehnsucht für ein paar Tage den Alltag zurückzulassen und sich für Neues aufzuschließen.
Die Klösterreich-Klöster sind Startpunkt, Zwischenstation oder Endstation von Wallfahrten und Pilgern
und bieten Reisenden eine Herberge. Manche der Klöster sind Stationen auf alten Pilgerwegen, wie dem Jakobsweg,
der Via Sacra, den Mariazellerwegen oder dem wieder eröffneten Europäischen Pilgerweg Via Nova. Andere
sind Ziele oder Ausgangspunkt von Wallfahrten wie Stift St. Florian, Stift Rein oder Stift Heiligenkreuz. Wieder
andere geben die Möglichkeit, bei Wanderungen oder mit dem Rad die Kulturlandschaft, in der sie eingebettet
liegen, zu entdecken.
Von Kloster zu Kloster sind es oft nur kurze Strecken, die auch per Rad oder zu Fuß bewältigt werden
können. Aufgrund der besonderen Lage der Klöster ist die Wegstrecke auch ein besonders reizvolles Landschaftserlebnis,
einladende Rastplätze und Sehenswürdigkeiten können in die Routenplanung einbezogen werden.
Die angebotenen Programme eröffnen neue Erlebnisbereiche: Ein 44 Kilometer langes Stück des österreichischen
Jakobsweges verbindet die Stifte Göttweig und Melk. Die erste Etappe führt zum Kloster Maria Langegg.
Von dort geht es weiter nach Melk. Entlang des Weges finden sich Säulen mit Texten des berühmten Autors
Paolo Coelho.
Das Ziel der Via Sacra ist der Wallfahrtsort Mariazell. Die „Via Sacra“ – die "Heilige" Straße,
so wurde der Pilgerweg von alters her genannt, führt von Wien nach Mariazell. Die Stifte Heiligenkreuz und
Lilienfeld gelten als wichtige Wallfahrerstationen. Nach Mariazell führen aber aus ganz Europa Wege – so auch
aus Polen. Das Kloster Raigern in der Tschechischen Republik lädt Pilger nach Voranmeldung ein, an der Stundenliturgie
der benediktinischen Kommunität im Oratorium teilzunehmen.
Das Stift St. Lambrecht ist das Gründungskloster von Mariazell – damit ist es auch der Ausgangspunkt des
Mariazeller Gründerweges. Ausgehend vom Stift Admont führt der Hemma-Pilgerweg über Stift St. Lambrecht
ins kärntnerische Gurk, in dessen Domkrypta die heilige Hemma beigesetzt ist. Ihre Verehrung geht in Kärnten,
der Steiermark und Slowenien auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Die zum Stift Admont gehörende
Wallfahrtskirche Frauenberg ist ein Ort der Besinnung für Pilger aus vielen Ländern. Frauenberg ist auch
eine Station auf dem vom Stift Admont ausgehenden Hemma-Pilgerweg.
Das Kneipptraditons-Haus der Marienschwestern vom Karmel in Aspach liegt am wieder eröffneten Europäischen
Pilgerweg Via Nova der von Regensburg nach St. Wolfgang führt. Hier führen zertifizierte Pilgerwegbegleiterinnen
durch das Innviertler Hügelland.
Das weltälteste Zisterzienserkloster Rein liegt am Pilgerweg zwischen Graz und der Benediktinerabtei Seckau.
Von Graz-Gösting führt der Weg über die Ruine Gösting nach Maria Strassengel, dem bekannten
steirischen Wallfahrtsort, und über den Kalvarienberg in Gratwein nach Stift Rein und weiter bis nach Seckau.
Das Stift ist auch eine Station am "Mariazellerweg", der aus Slowenien kommend über die Soboth in
die Weststeiermark geht und den Pilger weiter bis nach Mariazell führt.
Die Zisterzienserinnenabtei Waldsassen in Bayern, die einen christlich geprägten Rundgang durch das Umland
von Waldsassen mit folgendem Streckenverlauf anbieten: Rosenkranzstationen zur Kappl, weiter zur Resl von Konnersreuth
führt der Weg über Fockenfeld und Gommelbergkirche und dem Besinnungspfad zurück zum Kloster. Ein
weiteres Pilgerangebot ist der Ökumenische Pilgerweg VIA PORTA, der in Volkenroda (unweit Mühlhausen/Thüringen)
beginnt, direkt am Kloster der dortigen evangelischen Jesusbruderschaft mit seinem berühmten Christus-Pavillon.
Die gesamte Route ist geprägt von den landschaftlichen Schönheiten des Nationalparks an der Thiemsburg,
des Thüringer Waldes (Rennsteig!), des Frankenwaldes (Fränkischer Gebirgsweg!), des Fichtelgebirges,
des Egerlands und der nördlichen Oberpfalz. Ein Hauptaugenmerk liegt freilich auf dem meditativ-christlichen
Charakter der Streckenführung mit seinen Pilgerschwerpunkten. Sie sollen vor allem der Förderung des
ökumenischen Gedankens dienen.
Die Erzabtei Pannonhalma, Zentrum des ungarischen Benediktinerordens, liegt bei Gyor und empfängt Pilger,
die Ruhe und Einkehr suchen. "Wir alle sind Gäste in dieser Welt und in dem Leben des Anderen.",
diese Erfahrung der Mönche, die die Aufnahme von Gästen in Benediktinerklöstern bis heute bestimmt,
umgibt die Gäste mit besonderer Fürsorge.
Klösterreich lädt ein zum "SICH auf den Weg machen, heimische Wege und Ziele kennenlernen, Erde
und Himmel zu berühren". Pilgern in Österreich bietet eine Fülle an historischen Pilger- und
Wallfahrtswegen mitten im europäischen Pilgernetz.
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