Spittal (fh-kärnten) - Im Jahr 2024 ist Österreich wieder an der Reihe eine Europäische Kulturhauptstadt
zu stellen. Aus diesem Anlass initiierte die TU Wien eine gemeinsame Lehrveranstaltung aller Architektur-, Landschaftsarchitektur-
und Planungsuniversitäten bzw. Hochschulen Österreichs - ein Novum im Bewerbungsverfahren zur Kulturhauptstadt
2024. Lehrende und Studierende am Studiengang Architektur der FH Kärnten sind im Rahmen der Lehrveranstaltung
an der Konzepterstellung sowie der Erarbeitung von Strategien ebenfalls mit beteiligt.
Elisabeth Leitner, Lehre und Forschung am Institut für Städtebau und Landschaftsarchitektur an der TU
Wien, erstellte ein Konzept für eine Lehrveranstaltung inklusive einer Ausstellung im Rahmen des Bewerbungsverfahrens
zur Kulturhauptstadt 2024, die Auslöser eines öffentlichen Diskurses sein soll. Die Entwurfslehrveranstaltung
wird als Gemeinschaftsprojekt österreichischer Universitäten und Hochschulen in den Bereichen Architektur,
Landschaftsarchitektur und Raumplanung abgehalten. Zum ersten Mal kooperieren unterschiedliche Fachabteilungen
aus dem Themenbereich "Stadt- und Regionalplanung", österreichweit arbeiten die TU Wien, Universität
für angewandte Kunst in Wien, Akademie der bildenden Künste in Wien, Kunstuniversität Linz, Universität
Innsbruck, New Design University in St. Pölten sowie die Fachhochschule Kärnten gemeinsam an einem Projekt.
In diesem Projektrahmen bilden die Studierenden interdisziplinäre und transuniversitäre Teams und erarbeiten
Projekte, die mögliche Bewerbungsstrategien aufzeigen und einen ersten Anstoß für eine öffentliche
Diskussion sein sollen. Die FH Kärnten Studierenden-Projektteams werden federführend von Peter Nigst,
Vladimir Vukovic und Elias Molitschnig betreut.
Das Hauptaugenmerk liegt im Erarbeiten von Alternativen zu den vergangenen klassischen Stadtbewerbungen in Österreich
und im Versuch neue, spannende Konzepte aufzuzeigen, die Raum für Diskussionen bieten. Die Besonderheit liegt
auch in der übergreifenden Zusammenarbeit. Die Teams der Studierenden wurden durchgemischt und hatten so die
Chance, sich an Betreuende aller Hochschulen oder Universitäten zu wenden. Das sorgte für neuen kreativen
Input sowie interdisziplinären und transuniversitären Austausch, welche die Arbeit der Studierenden bereicherte
und die Lust am Experimentieren förderte.
Projektablauf
Der Entwurfsprozess startete im Frühjahr mit einem Workshop in St. Pölten an der New Design University,
bei dem mit der Thematik besonders vertraute Vortragende aus Kultur, Architektur, Tourismus und Verwaltung, den
Studierenden die Komplexität und Zusammenhänge der Aufgabenstellung erläuterten.
Die intensive Zusammenarbeit in Gruppen und eine permanente Reflexion mit den Lehrenden führte bereits zu
ersten konzeptionellen Überlegungen. So wurden bei der Zwischenpräsentation an der FH Kärnten am
Standort Spittal bereits konkrete Themen erläutert, präsentiert und diskutiert. Die weitere Bearbeitung
des Themas fand unter Einbeziehung der Hochschulpartner (aber) wieder an den eigenen Universitäten statt.
Den vorläufigen Abschluss bildeten die Projekt-Präsentationen an der Universität Innsbruck am 1.
Juli 2015 zu der sämtliche Studierende und Lehrende aus allen Hochschulen anreisten und eine teamübergreifende
Diskussion stattfinden konnte. Die Verständlichkeit der Inhalte sowie die fachliche Argumentation in den Präsentationen
wurden einer genauen Prüfung unterzogen. Interessante und ambitionierte Konzepte für eine Kulturhauptstadt
wurden bereits vorgestellt, diese finden sich im Detail beschrieben am Blog Kulturhauptstadt 2024 http://www.kulturhauptstadt2024.at.
Ein Highlight im Rahmen der Abschlusspräsentation bot die Gastkritik des bekannten Städteplaners Arnold
Klotz, der die Teilnehmer mit seinem Vortrag zum kritischen Denken und Handeln anregte.
Ausstellungen und Podiumsdiskussionen werden in den nächsten Monaten quer durch Österreich stattfinden,
mit dem Architekturhaussommer in Graz wird die Wanderausstellung am 23.9.2015 eröffnet. Ausgestellt werden
die Projekte der Studierenden für ein mögliches alternatives Bewerbungsverfahren zur österreichischen
Kulturhauptstadt 2024. Begleitend wird eine "Projektzeitung" mit den erarbeiteten Inhalten und zusätzlichen
Texten der betreuenden Personen der einzelnen Hochschulen aufliegen.
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