Schellhorn bei der Eröffnung der 63. Internationalen Sommerakademie für Bildende
Kunst Salzburg
Salzburg (lk) - "Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg schafft es jedes
Jahr, sich neu als Gesamtkunstwerk zu erfinden." Dies stellte Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn
am Abend des 20.07. bei der Eröffnung der Sommerakademie auf der Festung Hohensalzburg mit Anerkennung fest.
Dieses Gesamtkunstwerk habe relativ feste, gewachsene Bestandteile wie etwa den einzigartigen Kursort auf der Festung
Hohensalzburg, eine lange Tradition oder den gut eingeführten Namen. Aber schon bei den Kursorten gebe es
immer Bewegung. Es werden die Stadt, der öffentliche Raum, die Architektur, Plätze und Menschen einbezogen.
Die Festung als zentraler Kursort diene als Stützpunkt, aber nicht der Abschottung. Das Wie der Einbeziehung
hänge von den wechselnden zentralen Themen der Sommerakademie ab.
Heuer, so Schellhorn, sei mit dem zentralen Thema "Bedeutung herstellen" wieder ein Kunstgriff gelungen.
"Das Thema ist facettenreich und hat Tiefgang, ohne ins sinnlos Artifizielle abzugleiten. Es ist praktisch
auflös- und künstlerisch umsetzbar, es regt zu theoretischen Reflexionen wie zum freien Assoziieren an.
Genial ist etwa die Idee, vier in Salzburg lebenden Menschen aus Nigeria, Afghanistan, Syrien und Mexiko die Stadt
zeigen zu lassen, und dabei ganz selbstverständlich die Relativität der Bedeutung von Orten und Plätzen
zu erleben. Flach gewordene Begrifflichkeiten, wie 'zum Denken anregen' bekommen mit solchen Themen wieder Inhalt",
betonte Schellhorn.
Internationalität, die nicht als Folklore verstanden wird
Die Internationalität sei auch eine Konstante der Sommerakademie. Sie müsse jährlich neu hergestellt
und erarbeitet werden. Schellhorn: "Internationalität ist mehr als das Vorzeigen von ein paar Menschen
aus verschiedenen Kontinenten und exotischen Ländern. Das wäre nur Folklore. Es geht um das Aufnehmen
von geistigen und künstlerischen Strömungen auf der Welt. Es geht um die Qualität und die Auswahl
der Lehrenden. Nur so können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 53 Ländern, die wir heuer in Salzburg
begrüßen dürfen, für die wirkliche intellektuelle Weltoffenheit der Akademie stehen. Und das
tun sie."
Der Kulturreferent betonte, dass das Programm für 2015 wieder von kundig ausgewählter Vielfalt und höchster
Qualität sei. Bei der Lektüre werde man neugierig und bekomme spontan Lust, sich näher auf diese
Angebote einzulassen. "Wen könnte es zum Beispiel nicht faszinieren, unter künstlerischer Anleitung
eine Publikation von der ersten Idee bis zum fertigen gedruckten Buch zu realisieren?"
106 Stipendien erleichtern Teilnahme und Aufenthalt in Salzburg
Schellhorn bedankte sich bei Direktorin Dr. Hildegund Amanshauser und ihrem Team, das für Geist, Kreativität,
Qualität, Internationalität und Engagement stehe. "So oft gibt es das nicht! Unser gemeinsamer Dank
geht auch ganz besonders an die zahlreichen großzügigen Förderer für Stipendien aus dem Kreis
des Vereins der Freunde der Sommerakademie. Ohne diese wäre es nicht möglich gewesen, 106 Stipendien
zu vergeben und damit so vielen Menschen die Teilnahme und den Aufenthalt in Salzburg zu ermöglichen oder
zu erleichtern.
Ich begrüße im Namen das Landes Salzburg die 330 Studierenden und die Lehrenden ganz herzlich in Salzburg.
Ich wünsche Ihnen ein intensives Eintauchen in die Kunst. Möge viel Kreativität in Sie einströmen.
Wenn Sie diese Tage und Wochen nützen können, um wieder ein Stück Ihres künstlerischen Weges
sehen, erkunden und gehen zu können, freuen wir uns mit Ihnen", so Schellhorn bei der Eröffnung.
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