Highlights aus der Fotosammlung der Albertina von 27. August 2015 bis 17. Januar 2016
Wien (albertina) - Mit der Ausstellung Black & White etabliert die Albertina ein neues Ausstellungsformat,
das ab sofort seinen festen Platz im Programm des Hauses findet. Aus ihrem reichhaltigen, rund 100.000 Fotos umfassenden
Bestand wird die Fotoabteilung in den erst kürzlich eingerichteten Galleries for Photography von nun an regelmäßig
wechselnde Sammlungspräsentationen zeigen.
Black & White eröffnet die Reihe mit einer Auswahl von rund 100 Meisterwerken. Die Ausstellung ermöglicht
einen Einblick in die umfangreichen fotografischen Bestände des Museums und spiegelt die Sammlungsstruktur
der 1999 gegründeten Fotoabteilung wider. Die Exponate geben sowohl einen Überblick über verschiedene
Genres wie Porträt-, Architektur- und Landschaftsfotografie, als auch einen Einblick in bedeutende fotografische
Strömungen.
Die Gründung der Fotosammlung
Mit der Übernahme der Direktorenschaft der Albertina durch Klaus Albrecht Schröder wurden im Herbst 1999
die bereits bestehenden Abteilungen des Hauses für Grafik und Architektur durch eine Fotoabteilung bereichert.
Die Fotosammlung setzt sich aus mehreren Beständen zusammen: Dem historischen Altbestand der Albertina, der
Sammlung der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt Wien sowie dem Bildarchiv des Fotobuchverlags
Langewiesche. Durch eine intensive Sammlungstätigkeit in den letzten 17 Jahren konnten zusätzlich bedeutende
inhaltliche Sschwerpunkte, wie die Street Photography herausgebildet werden.
Die Bestände der Fotosammlung
Die grafische Sammlung der Albertina wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts um die noch junge Technik der Fotografie
erweitert. Diese fotohistorischen Schätze umfassen vor allem Zeugnisse der ersten 50 Jahre ihres Bestehens
und enthalten Fotografien des Stadtraums, der Landschaft, Expeditionsfotografie und Kunstreproduktion.
Im Jahr 2000 konnte die Albertina die historische Sammlung der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt
als Dauerleihgabe übernehmen. Die Bestände der 1888 gegründeten, weltweit ersten auf Fotografie
und Reproduktionstechniken spezialisierten Schule enthalten nicht nur ca. 70.000 Bilder, sondern auch Apparate
und eine umfangreiche Bibliothek.
Im selben Jahr kam das als Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung für Kunst und Wissenschaft
übernommene Bildarchiv des Fotobuchverlags Langewiesche in die Albertina. Der heute noch existierende Verlag
setzte mit seinen Fotobildband-Reihen (Die Blauen Bücher und Der Eiserne Hammer) neue buchpublizistische Maßstäbe.
Der Schwerpunkt lag neben Kunstreproduktionen auf Landschafts- und Architekturfotografie der 1920er- bis 1940er-Jahre.
Die Albertina betreibt heute eine aktive Ankaufspolitik. Die Bestände werden in viele Richtungen hin erweitert
- von den Anfängen des Mediums bis zur Gegenwart. Neben der Vertiefung des Vorhandenen liegt ein Fokus auf
der Street Photography des 20. Jahrhundert.
Die Auswahl
Die erste Sammlungspräsentation spannt einen Bogen von den Anfängen des Mediums bis hin zur Gegenwart
und präsentiert spannende Einblicke in bedeutende Kapitel der Fotogeschichte. Den Ausgangspunkt bilden frühe
Zeugnisse historischer Wiener Stadtansichten, präsentiert durch Daguerreotypien und Salzpapiere von Andreas
von Ettingshausen bis hin zur K.K. Hof- und Staatsdruckerei Wien. Die Arbeiten von Julia Margaret Cameron, Heinrich
Kühn, Rudolf Koppitz und Anton Josef Trcka geben einen ausgezeichneten Überblick zum Schaffen des Piktorialismus.
Maßgeblich von Amateuren und später auch von Fachfotografen betrieben, sollte die Fotografie den bildenden
Künsten gleichgestellt werden und erlebte in Wien ab 1900 eine ganz eigene Ausprägung des fotografischen
Jugendstils. Die Neue Sachlichkeit der 1920er und 30er Jahre repräsentieren Porträt- Architektur- und
Sachfotografien, exemplarisch veranschaulicht durch Helmar Lerski, Albert Renger-Patzsch, Ruth Hallensleben und
Hans Finsler.
Der Sammlungsschwerpunkt Streetlife- und dokumentarische Fotografie führt von seinen europäischen
Protagonisten Henri Cartier-Bresson und Lisette Model zu William Klein, Robert Frank, Lee Friedlander, Winston
Link und Ray K. Metzker ins Amerika der 1950er und 60er Jahre. In den Berliner Stadtlandschaften von André
Kirchner findet die Präsentation ihren Abschluss im Schaffen eines Zeitgenossen.
Vertreten KünstlerInnen
Wilhelm Angerer | Alois Beer | Erwin Blumenfeld | Bill Brandt | Brassaï (Gyula Halász) | Henri Cartier-Bresson
| Julia Margaret Cameron | Walker Evans | Hugo Erfurth | Andreas Ritter von Ettingshausen | Hans Finsler | Trude
Fleischmann | Robert Frank | Lee Friedlander | Masahisa Fukase | Seiichi Furuya | David Goldblatt | Ruth Hallensleben
| Elisabeth Hase | André Kirchner | K. K. Hof- und Staatsdruckerei Wien | William Klein | Rudolf Koppitz
|Heinrich Kühn | Helmar Lerski | O. Winston Link | Elfriede Mejchar | Ray K. Metzker | Lisette Model | Daido
Moriyama | Lucia Moholy | Felix Moulin | Helmut Newton | Irving Penn | Edward Quingley | Albert Renger-Patzsch
| Charlotte Rudolph | Friedrich Seidenstücker | Sam Shaw | Christer Strömholm | Wolfang Suschitzky |
Henry Fox Talbot | Anton Josef Trcka | J. Verotier | Minor White | Garry Winogrand | Morris Wright
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