Studie zeigt Wandel der Rollenbilder – Partnerschaftlichkeit und Wahlfreiheit als oberste Prinzipien
Wien (bmfj) - "Geht es um Karenz, Haushaltseinkommen, Kindererziehung und Familienleben zeigt sich
ein deutlicher Trend hin zu mehr Gleichberechtigung und Partnerschaftlichkeit zwischen den Geschlechtern. Vor allem
junge Menschen wenden sich zusehends von alteingesessenen Rollenbildern ab und befürworten eine partnerschaftliche
Aufteilung des Familienlebens, sei es die geteilte Karenz oder der gemeinsame Beitrag zum Haushaltseinkommen",
freute sich Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin am 31.07. bei der Präsentation einer aktuellem
Studie des Familienministeriums zum Thema Geschlechterstereotypen.
Die Studie zeigt deutlich, dass das Konzept der Partnerschaftlichkeit in den Köpfen der Menschen angekommen
ist. So sagen 94,5% der Befragten dass "Männer genauso für die Kindererziehung verantwortlich sind
wie Frauen", 82% finden dass "beide zum Haushaltseinkommen beitragen sollten" und 80% bestätigen,
dass eine "berufstätige Mutter ein genauso herzliches und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern
finden kann wie eine Mutter, die nicht berufstätig ist". "Männer und Väter möchten
ihren Beitrag leisten und ihre Verantwortung im Familienbereich wächst stetig. Hier müssen wir die geeigneten
politischen Rahmenbedingungen schaffen und diesen Wunsch aktiv unterstützen. Der Ausbau der Kinderbetreuung
und der geplante Partnerschaftsbonus im Zuge der Reform des Kinderbetreuungsgeldkontos sind hier bereits zielführende
Maßnahmen. Gleichzeitig gibt es auch rund ein Drittel der Befragten die sich einem traditionellen Familienbild
verpflichtet fühlen, in dem der Mann arbeitet und die Frau sich um Familie und Haushalt kümmert. Dies
gilt es ebenso wertfrei zu akzeptieren, denn ich bin davon überzeugt, dass die Hoheit des Individuums im Vordergrund
stehen muss - die Wahlfreiheit und Akzeptanz aller Familienmodelle ist die oberste Priorität" erklärte
Karmasin.
Mit einer Social Media Kampagne wird das Familienministerium gegen alteingesessene Geschlechterstereotypen wie
Hausmütterchen, Karierrefrau oder Weichei ankämpfen. Zudem wird mit der Universität Wien ein Pilotprojekt
zu "Geschlechtersensibler Stärkenorientierter Pädagogik im Elementarbereich" gestartet. Mädchen
und Buben sollen sich bereits im Kindergarten ihrer Kompetenzen bewusst werden, ohne durch Geschlechterstereotype
eingeschränkt zu werden.
"Partnerschaftlichkeit ist jedoch nicht nur innerhalb der Familie ein Thema, sondern auch zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern. Mit der Initiative "Unternehmen für Familien" haben wir eine breite Austausch-Plattform
geschaffen, um best-practice Modelle vor den Vorhang zu holen und Familienfreundlichkeit in den Vordergrund zu
Rücken", so Karmasin abschließend.
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