Mehr Wachstum und Beschäftigung durch Informationstechnolgie
Mit Wirkung vom 1. Juli übernahm Gottfried Kneifel zum dritten Mal die Präsidentschaft im Bundesrat.
Die Themenschwerpunkte für das zweite Halbjahr 2015 sind:
Mehr demokratische Mitgestaltung ermöglichen
Das Gedenkjahr 2015 - mit 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, 60 Jahre Staatsvertrag und 20 Jahre österreichische
Mitgliedschaft bei der EU - soll uns neuerlich anregen, aus der Geschichte zu lernen: Nazi-Herrschaft und Weltkriegs-Katastrophe
beweisen, dass die Demokraten zu schwach waren. Deshalb brauchen wir laufend immer neue Impulse zur Stärkung
der Demokratie. Nicht theoretisch, sondern an einem ganz konkreten Thema sollen möglichst viele Bürgerinnen
und Bürger demokratisch mitwirken.
Mehr Zukunftsthemen: das digitale Zeitalter
Wir befinden uns mitten im digitalen Zeitalter, alle Lebensbereiche sind davon betroffen. Der rasante technologische
Wandel stellt Gesellschaft und Politik vor große Herausforderungen und Fragen - wie beispielsweise:
- Chancen und Gefahren der Digitalisierung für die Arbeitswelt?
- Wie können durch Digitalisierung neue Arbeitsplätze geschaffen werden,
wenn traditionelle Beschäftigung verloren geht?
- Wie können wir den neuen Anforderungen an die Bildung (Mathematik) gerecht
werden?
- Wie kann noch Privatheit gesichert werden?
- Was bedeutet das für die Demokratie in Österreich?
- Welche neuen Mitwirkungsrechte für Bürgerinnen und Bürger eröffnen
sich damit?
- BRP Kneifel: "Wir wollen Informationstechnolgie nicht nur anwenden, wir
wollen Informationstechnolgie auch produzieren!"
Digitaler Wandel und Politik
Es soll ein Grünbuch gemeinschaftlich erarbeitet werden. Dazu wird es Diskussions-veranstaltungen und
einen Online-Mitmach-Prozess geben:
Die Plattform http://www.besserentscheiden.at
wurde bereits gestartet.
Die Ergebnisse sollen in die Parlamentarische Enquete des Bundesrates am 18. November 2015 einfließen.
Ziel der Enquete ist es, die notwendigen Handlungsfelder für die Politik offenzulegen.
Am 3. Dezember wird der EU-Kommissar für die Digitale Agenda Günther Oettinger im Bundesrat sprechen
- anschließend folgt eine Diskussion auch mit EU-Abgeordneten!
Mehr Europapolitik im Bundesrat
Am 2. Juli 2015 fand die erste Sitzung des Bundesrates statt, in der das Rederecht der Abgeordneten zum Europaparlament
(MEPs) praktiziert und angewendet wurde. MEPs aller Fraktionen, die im EU-Parlament vertreten sind, diskutierten
mit Mitgliedern des Bundesrates und mit dem Europaminister. Neben der intensiven Arbeit des Bundesrates durch die
Subsidiaritätsprüfung ist das Rederecht für MEPs ein weiterer Schritt des Bundesrates zur österreichischen
Europakammer mit Themensynchronisation. Das Ziel ist, mehr Vertrauen in die (Europa-)Politik zu erreichen. Das
ist ein konkreter Beitrag des Bundesrates im Gedenkjahr. Denn: Europapolitik ist Friedenspolitik!
Bundesverfassung: vom Misstrauens- zum Vertrauensprinzip
Der Entfall gegenseitiger Zustimmungsrechte des Bundes und der Länder soll auf dem Vertrauens-Prinzip
beruhen. So sollen z. B. Zustimmungsrechte des Bundes und der Länder betreffend einer Änderung in den
Sprengeln der politischen Bezirke oder der Bezirksgerichte entfallen. Die Erlassung und Änderung der Geschäftseinteilung
des Amtes der Landesregierung soll auch dann, wenn sie Geschäfte der mittelbaren Bundesverwaltung betrifft,
nicht mehr der Zustimmung der Bundesregierung bedürfen. Die Bestellung des Landesamtsdirektors und seines
Stellvertreters soll ohne Zustimmung der Bundesregierung erfolgen.
Krisen-/Katastrophenschutzmanagement bei Landeshauptmann
Die umfassende Zuständigkeitskonzentration beim Landeshauptmann für Maßnahmen der Krisen- und
Katastrophenkoordination im Sinne einer generellen Zuständigkeit zur Erlassung der erforderlichen Maßnahmen,
sofern dies zur Abwehr eines offenkundigen, nicht wieder gutzumachenden Schadens für die Allgemeinheit notwendig
wird - auch unter Entfall der derzeit vorgesehenen Einschränkungen auf Angelegenheiten der unmittelbaren Bundesverwaltung
soll das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement beim Landeshauptmann ansiedeln.
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