Fast 90% der 48.063 Unternehmensneugründungen erfolgten im Dienstleistungsbereich
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2013 wurden laut Statistik Austria 48.063 neue Unternehmen in Österreich
gegründet. Gemessen an den insgesamt am Markt aktiven Unternehmen entspricht das einer Neugründungsrate
von 8,3%, womit die Gründungsintensität gegenüber dem Vorjahr (2012) unverändert blieb. Pro
Neugründung wurden 2013 im Durchschnitt 1,6 Arbeitsplätze geschaffen. Im Produzierenden Bereich (ÖNACE
2008 Abschnitte B–F) wurden pro Neugründung mehr Arbeitsplätze (1,9 Beschäftigte) geschaffen als
im Dienstleistungsbereich (1,5 Beschäftigte). Im gleichen Zeitraum (2013) wurden 42.614 Unternehmen geschlossen
(Schließungsrate: 7,3%); durchschnittlich gingen pro Schließung 1,5 Arbeitsplätze verloren.
Neugründungen des Dienstleistungsbereichs dominieren
89,1% der neu gegründeten Unternehmen stammen aus dem Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 Abschnitte
G–S), die meisten davon waren im "Gesundheits- und Sozialwesen" (11.613), im "Handel" (7.485)
sowie in den "Freiberuflichen/technischen Dienstleistungen" (6.796) tätig. Die höchste Neugründungsrate
(13,7%) verzeichnete ebenso der Wirtschaftsbereich "Gesundheits- und Sozialwesen" (dazu zählen u.
a. die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime" oder "Tagesbetreuung von Kindern"),
dicht gefolgt von "Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" (13,0%). An dritter und vierter Stelle
reihen sich die Wirtschaftsbereiche "Energieversorgung" (10,8%) und "Grundstücks- und Wohnungswesen"
(9,1%) ein. Am niedrigsten war der Anteil der Neugründungen in den Bereichen "Wasserversorgung und Abfallentsorgung"
(4,3%) und "Finanz- und Versicherungsleistungen" (5,1%).
Meiste neue Unternehmen werden als Klein- und Kleinstbetriebe gegründet
Rund drei Viertel (76,7%) der im Berichtsjahr 2013 neu gegründeten Unternehmen waren Einzelunternehmen
(36.894). 6.562 und damit 13,7% der Neugründungen erfolgten als Kapitalgesellschaften, weniger häufig
wurden neue Unternehmen in Form von Personengesellschaften und anderen Rechtsformen (4.607 bzw. 9,6%) gegründet.
Auch die Verteilung der Neugründungen nach Beschäftigtengrößenklasse spiegelt die kleinbetriebliche
Struktur der österreichischen Wirtschaft wider: Mehr als drei Viertel der neu gegründeten Unternehmen
(76,0%) waren ohne unselbständig Beschäftigte. 19,9% der Unternehmen hatten im Jahr der Gründung
zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigte; nur 2,8% bzw. 1,3% waren mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10
und mehr unselbständig Beschäftigten erstmals am Markt aktiv.
Hohe Überlebensraten in der Daseinsvorsorge
Die Überlebensraten von Unternehmen sinken nach ihrer Gründung von Jahr zu Jahr. Von den im Jahr
2007 neu gegründeten Unternehmen waren ein Jahr später noch 92,2% am Markt tätig. Die 2-jährige
Überlebensrate (von 2007 auf 2009) betrug 83,6%; nach drei Jahren waren noch drei Viertel (75,5%) und nach
vier Jahren 68,1% dieses Gründungsjahrgangs aktiv. Die 5- bzw. 6-jährigen Überlebensraten betragen
nur mehr 62,3% bzw. 57,0%. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet waren die höchsten Überlebensraten nach
6 Jahren in der Daseinsvorsorge, also den für das tägliche Leben besonders wichtigen Bereichen "Energieversorgung"
(82,5%), "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" (78,9%) und im "Gesundheits- und Sozialwesen"
(71,0%) zu verzeichnen.
Bei den Gründungsjahrgängen 2007 und 2008 rangieren "Energieversorgung", "Gesundheits-
und Sozialwesen" sowie "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" nach jeweils fünf Jahren auf
den ersten drei Plätzen. An vierter Stelle befinden sich "Herstellung von Waren" (Gründungsjahr
2007) bzw. "Grundstücks -und Wohnungswesen" (Gründungsjahr 2008).
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