LR Wilfing: „NÖVOG ist das zweitgrößte Bahnunternehmen Österreichs nach
den ÖBB“
St. Pölten (nlk) - 90 Prozent der Wertschöpfung, die durch Infrastruktur-Investitionen und Aufwendungen
für den laufenden Betrieb durch die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft m.b.H. (NÖVOG)
geschaffen werden, bleiben in der Region. Zu diesem Ergebnis führt die Auswertung der niederösterreichischen
Daten aus der österreichweiten Regionalbahnstudie 2014. Präsentiert wurden die Ergebnisse der Wertschöpfungsstudie
am 29.07. im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten von Verkehrs-Landesrat Mag. Karl Wilfing, NÖVOG-Geschäftsführer
Dr. Gerhard Stindl und Studienleiter Dr. Christian Helmenstein.
2010 habe das Land Niederösterreich beschlossen, rund 630 Streckenkilometer von den Österreichischen
Bundesbahnen (ÖBB) zu übernehmen, 300 Kilometer davon seien bereits stillgelegt gewesen, 329 Kilometer
seien nur mehr touristisch und im teilweise stattfindenden Regelverkehr genutzt worden. "Es war die richtige
Entscheidung, die Nebenbahnen zu übernehmen", so Verkehrs-Landesrat Wilfing. Wie erfolgreich eine solche
betrieben werden könne, zeige etwa die Mariazellerbahn: Vom 26. April bis 5. Juni 2014 habe man 73.500 Fahrgäste
gezählt, im heurigen Vergleichszeitraum seien es bedingt durch die Niederösterreichische Landesausstellung
154.300 gewesen. Das sei mehr als eine Verdoppelung, so Wilfing, der die Mariazellerbahn als "Vorzeigebahn
Österreichs" bezeichnete.
"Die NÖVOG ist das zweitgrößte Bahnunternehmen Österreichs nach den ÖBB", so
Wilfing. In den Anfängen mit elf Mitarbeitern begonnen, beschäftige die NÖVOG derzeit 240 Mitarbeiter
und betreue auf elf Buslinien und acht Bahnstrecken 1,7 Millionen Fahrgäste, so der Landesrat. In den Jahren
2004 bis 2013 seien insgesamt 155,7 Millionen Euro investiert worden. Von den 80,5 Millionen Euro Wertschöpfung,
die damit seitens der NÖVOG geschaffen wurden, würden mit 72,6 Millionen Euro 90 Prozent direkt in Niederösterreich
bleiben. Damit habe man auch Beschäftigungsimpulse liefern können, so Wilfing. Auch in der touristischen
Prägung habe man vieles erreicht, so sei die Schneebergbahn beispielsweise die "beliebteste Ausflugsdestination
bei der Niederösterreich-Card". "Das zeigt, dass die NÖVOG ein wertvoller Beitrag des NÖ
Tourismus ist", so Wilfing.
Die Wertschöpfungsstudie zeige, welche Bedeutung Investitionen in Privatbahnen haben, so NÖVOG-Geschäftsführer
Stindl. "Die lokale Wertschöpfung ist eine sehr hohe", so Stindl. In der ersten Phase der Übernahme
habe die NÖVOG große Investitionen in die Modernisierung der Strecken und die Infrastruktur getätigt.
Ein Großteil dieser sei auf die Mariazellerbahn und die Schneebergbahn entfallen. Das habe zu positiven Wertschöpfungs-
und Beschäftigungsbeiträgen für das Bundesland geführt. Die Betreibung der Bahnen habe auch
einen großen regionalpolitischen Effekt. So würden etwa mit der Mariazellerbahn in Frankenfels 25.000
Euro jährlich an Kommunalsteuer generiert werden.
In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Wirtschaftskammer Österreich, durchgeführt vom Institut Economica.
Untersucht worden seien die NÖVOG und die Schneebergbahn, untersuchte Unternehmensdaten seien die Betriebsleistung
(2013), und die Investitionsleistung (2004-2013) gewesen. Von den Gesamtausgaben im laufenden Betrieb -37,5 Millionen
Euro pro Jahr - würden durchschnittlich 90 Prozent (33,5 Millionen Euro) in Österreich und rund 84 Prozent
(31 Millionen Euro) in Niederösterreich bleibe, sprach Studienleiter Helmenstein von einer "hohen regionalen
Wertschöpfungs- und Beschäftigungsrelevanz". Jeder Vollzeitarbeitsplatz der NÖVOG sichere zudem
weitere 1,2 Arbeitsplätze im Wertschöpfungsnetzwerk. Das sei auch branchenübergreifend ein ausgezeichneter
Wert, so Helmenstein. Durch Investitionen würden rund 963 Jahresbeschäftigungsplätze in Niederösterreich
abgesichert werden.
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