Internationaler Tunneltest von ÖAMTC und ADAC – Keine Beanstandung für beide ASFINAG-Tunnel
– ASFINAG investiert 1,5 Milliarden bis 2019 in noch mehr Tunnelsicherheit
München/Wien (adac) - Jeder Euro, der in Tunnelsicherheit investiert wird, ist gut angelegtes Geld.
Das beweisen nicht nur rückläufige Unfallzahlen in den Tunnelanlagen, sondern nun auch der mittlerweile
vierzehnte Sicherheitscheck der Tunnel durch ADAC und ÖAMTC. 20 Tunnel in fünf Ländern waren auf
dem Prüfstand und wurden zwischen Februar und März 2015 getestet - zwei Tunnel davon auch in Österreich.
Das erfreuliche Ergebnis: Der Roppener Tunnel (A 12 Inntal Autobahn in Tirol) und der Pfändertunnel (A 14
Rheintal/Walgau Autobahn in Vorarlberg) wurden auf Herz und Nieren geprüft - und erhielten mit der Bewertung
"sehr gut" die Bestnote. "Wir wollen die sichersten Tunnel in Europa zur Verfügung stellen.
Der Test zeigt uns Schwarz auf Weiß: wir investieren nachhaltig an der richtigen Stelle - nämlich bei
der Sicherheit. Und das ist hervorragend investiertes Geld", erklären die ASFINAG-Vorstände Alois
Schedl und Klaus Schierhackl.
Beim internationalen Tunneltest des ADAC und des ÖAMTC gab es sowohl beim Pfändertunnel als auch beim
Roppener Tunnel keine Beanstandung. Somit gehören diese Tunnel, bei denen in den vergangenen Jahren jeweils
zweite Röhren errichtet wurden, zu den sichersten Tunnel in ganz Europa. Die einhellige Fachmeinung: beste
Voraussetzung im Brandfall für eine effektive Selbstrettung, hervorragende Sicherheitsausstattung, befahrbare
Rettungswege, ausreichend vorhandene und gut beschilderte Fluchtwege und ein hervorragend geplantes Rettungskonzept
über die jeweils andere Röhre. Der Test ist somit Nachweis für den richtigen Weg der ASFINAG. "Mit
dem Einsatz der innovativsten, neuesten Sicherheitstechnologien sorgen wir dafür, dass sich Autofahrer in
unseren Tunnel sicher fühlen können", so die Vorstände.
Sicherheitscheck für zwei Tunnel der neuesten Generation
Über 30.000 Autofahrer nutzen im Schnitt täglich den Pfändertunnel. Seit der Freigabe beider
Röhren im Juli 2013 (Baustart 2007) verschwanden nicht nur die täglichen Staus vor den Toren von Bregenz.
Es verringerte sich auch deutlich die Zahl der Unfälle mit dem Ende des Gegenverkehrs im alten, einröhrigen
Tunnel. 200 Millionen Euro flossen in die Errichtung einer zweiten Röhre, in die Sanierung der knapp vier
Jahrzehnte alten Röhre sowie in modernste LED-Beleuchtung und Videoüberwachungstechnik. Zusätzlich
errichtete die ASFINAG parallel dazu in Hohenems eine der modernsten Tunnelüberwachungszentralen Österreichs.
Ein zweite Röhre gab es auch für den Roppener Tunnel: 130 Millionen Euro investierte die ASFINAG an der
A 12 Inntal Autobahn für mehr Sicherheit der täglich knapp 20.000 Autofahrer. Damit beendete die ASFINAG
die potenzielle Gefahr von Frontalzusammenstößen im Tunnel -Unfälle mit meist fatalem Ausgang.
Die Sicherheitsvisitenkarte des Roppener Tunnels: sieben der 23 Querverbindungen zwischen beiden Tunnelröhren
sind sogar mit Einsatzfahrzeugen befahrbar, die Flucht-und Rettungswege sind in einem maximalen Abstand von 250
Metern eingebaut. Die Arbeiten am knapp fünf Kilometer langen Tunnel fanden zwischen 2006 und 2010 statt.
1,5 Milliarden Euro fließen in die Tunnelsicherheit bis 2019
Bis 2019 hat die ASFINAG weitere 38 Tunnel und Tunnelketten auf ihrem Modernisierungsprogramm - Neubau von zweiten
Tunnelröhren, Modernisierung der Sicherheitstechnik und der Einsatz neuester technischer Innovationen ist
die Devise. Dafür investiert die ASFINAG 1,5 Milliarden Euro in mehr Tunnelsicherheit. Das System AKUT, also
die "Ohren" für die Tunnel, wird in insgesamt 30 Tunnel eingebaut. Am Arlbergtunnel wird derzeit
der zweite Thermoscanner nach dem Karawankentunnel errichtet. Hochdrucksprühnebelanlagen wie derzeit im Citytunnel
kommen ebenfalls verstärkt zum Einsatz.
Die größten Bauprojekte bis 2019
- Bosrucktunnel (Fertigstellung der 5,5 Kilometer langen zweiten Röhre)
- Gleinalmtunnel (zweite Röhre mit 8 Kilometern Länge ist im Bau)
- Tunnelkette Klaus (Vollausbau der Pyhrnachse bis 2019 mit einer Gesamtinvestition
von 720 Millionen Euro)
- Perjentunnel (Baubeginn der zweiten Röhe mit Volumen von 147 Millionen Euro
im Herbst 2015)
- Arlbergtunnel (Sanierung des längsten Straßentunnel Österreichs
um 160 Millionen Euro)
- mehr Sicherheit mit High-Tech aus Österreich
Um bei der Sicherheit europaweit im Spitzenfeld zu sein, arbeitet die ASFINAG beim Einsatz neuester Technologien
mit den besten Experten zusammen. Heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben innovative Technologien
entwickelt, die für noch mehr Sicherheit sorgen sollen.
Akustisches Tunnelmonitoring (AKUT): Die "Ohren" für den Tunnel - die ASFINAG hat die Technologie
zusammen mit der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelt. Das Prinzip: Mikrofone nehmen
Geräusche im Tunnel auf - eine Software schlägt bei atypischen Geräusche Alarm in der jeweiligen
Überwachungszentrale. Das hilft, die Zeitspanne bis zum Eintreffen der Rettungsorganisationen noch weiter
zu verkürzen.
Hochdrucksprühnebelanlage: Die vollautomatische erste Front beim Tunnelbrand - 90 Minuten kann die Anlage
feinsten Wassernebel im jeweils betroffenen Tunnelabschnitt einsprühen. Dadurch wird die Temperatur im Falle
eines Brandes in Schach gehalten - mehr Schutz für Mensch und Bauwerk ist die Folge. Die eigentlichen Löscharbeiten
erledigen in bewährter Manier die Feuerwehren. Walder Tunnel (A 9 Pyhrn Autobahn), Lieferinger Tunnel (A 1
West Autobahn) oder der Arlbergtunnel (S 16 Arlberg Schnellstraße) erhalten solche Anlagen. Im Citytunnel
bei Bregenz (A 14 Rheintal/Walgau Autobahn) ist diese neue Sicherheitstechnologie bereits im Einsatz.
Thermoscanner: Der Hitzescanner als Brandverhinderer - Spezialkameras scannen Fahrzeuge vor der Tunneleinfahrt,
erkennen überhitzte Motorenteile und sortieren die Lkw aus. Erst nach Abkühlen können diese Fahrzeuge
in den Tunnel einfahren. Dadurch wird das Brandrisiko bereits bei Tunneleinfahrt minimiert. Am Karawankentunnel
wurden so seit dem Start des Systems über 500 Lkw ausgeleitet. Gleinalm- und Bosrucktunnel sowie der Arlbergtunnel
werden mit Thermoscanner-Anlagen ausgestattet.
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