Brüssel (ec) - Die EU-Kommission hat am 28.07. offiziell den Startschuss für die EU-Strategie für
den Alpenraum, die vierte makroregionale Strategie der EU, gegeben. Mehr als 70 Millionen Bürgerinnen und
Bürger können so in den Genuss der Vorteile einer engeren Zusammenarbeit zwischen Regionen und Ländern
in den Bereichen Forschung und Innovation, Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen, Mobilität,
Tourismus, Umweltschutz und Verwaltung der Energieressourcen kommen.
Diese makroregionale Strategie betrifft sieben Länder: fünf Mitgliedstaaten (Deutschland, Österreich,
Frankreich, Italien und Slowenien) und zwei Drittstaaten (Liechtenstein und die Schweiz). Es werden alles in allem
48 Regionen abgedeckt.
Corina Cre?u, EU-Kommissarin für Regionalpolitik, erklärte: „Die Zusammenarbeit in den Regionen des Alpenraums
hat eine lange Tradition und diverse Netze und Zusammenschlüsse sind bereits vorhanden. Ziel der Strategie
ist es, diese Solidarität weiter zu stärken. Es handelt sich um die vierte makroregionale Strategie in
Europa; die Erfahrung zeigt, dass der Erfolg derartiger Strategien in hohem Maße von Engagement und Eigenverantwortlichkeit
abhängt. Deshalb brauchen wir eine starke politische Führung und eine aktive Beteiligung aller regionalen
und nationalen Partner, um das Potenzial der Strategie der Europäischen Union für den Alpenraum optimal
auszuschöpfen“.
Die Strategie konzentriert sich auf vier Schlüsselbereiche und könnte die Entwicklung der folgenden Projektideen
unterstützen:
1. Wirtschaftswachstum und Innovation: beispielsweise Entwicklung von Forschungsaktivitäten zu alpenbezogenen
Produkten und Dienstleistungen.
2. Mobilität und Anbindung: Verbesserungen im Straßen- und Schienenverkehr und Ausweitung des Netzzugangs
per Satellit in abgelegenen Gebieten.
3. Umwelt und Energie: Bündelung von Ressourcen zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der Energieeffizienz
im Alpenraum.
Darüber hinaus sieht die EU-Kommission die Notwendigkeit zum Aufbau eines soliden und wirksamen Governancemodells
für den Alpenraum.
Die EU-Kommission würde es begrüßen, wenn der Europäischen Rat die Strategie im Laufe des
Jahres billigt.
Hintergrund
Eine „makroregionale Strategie“ ist ein integrierter Rahmen, der u. a. aus den europäischen Struktur- und
Investitionsfonds unterstützt werden kann und gemeinsame Herausforderungen von Mitgliedstaaten und Drittländern
im selben geografischen Gebiet angeht. Diese profitieren dann von einer verstärkten Zusammenarbeit, welche
zum wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt beiträgt.
Der Europäische Rat ersuchte auf seiner Tagung vom 19./20. Dezember 2013 die Kommission, in Zusammenarbeit
mit den Mitgliedstaaten bis Mitte 2015 eine EU-Strategie für den Alpenraum auszuarbeiten.
Die Strategie der Europäischen Union für den Alpenraum wurde heute in Form einer Mitteilung und eines
Aktionsplans auf den Weg gebracht. Insgesamt fließen in die Strategie die Ergebnisse der umfassenden Onlinekonsultation
(Juli bis Oktober 2014) sowie die Schlussfolgerungen der abschließenden Konferenz hochrangiger Stakeholder
in Mailand (1./2. Dezember 2014) ein.
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