Innsbruck (lk) - Der Breitbandausbau in Tirol gehört zu den wichtigsten Vorhaben des Landes – dies erklärte
LH Günther Platter anlässlich eines Lokalaugenscheins in der Gschnitztaler Gemeinde Trins. „Wir investieren
bis zum Jahr 2018 insgesamt 50 Millionen Euro, um tirolweit schnelles Internet zu realisieren. Trins ist dabei
eine Pilotgemeinde – sie hat durch die Nutzung aller Synergien äußerst kosteneffektiv vor zwei Jahren
mit dem Bau eines gemeindeeigenen Glasfasernetzes begonnen.“
112 Gemeinden realisieren Glasfasernetze
Derzeit sind 112 konkrete Projekte in ganz Tirol im Laufen, zwei Jahre zuvor waren es nur 24: „Das bedeutet, die
Anzahl der Projekte hat sich in etwa vervierfacht – damit erreichen wir fast 190.000 Menschen im ländlichen
Raum, die an das schnelle Internet angebunden werden“, freut sich LH Platter. Allein im Jahr 2014 hat das Land
Tirol zehn Millionen Euro an Fördermitteln für den Breitbandausbau ausgeschüttet.
In Trins begann die erste Ausbaustufe im Vorjahr mit der Mitverlegung von Leerrohren im Zuge einer Gehsteigsanierung.
In der zweiten Ausbaustufe werden nun unter anderem eine Zentrale im Gemeindeamt sowie ein Lichtwellenleiter (LWL)-Zubringer
nach Steinach errichtet. Auch die Vereinbarung zwischen dem Land Tirol und dem Energieversorger TIWAG trägt
in Trins Früchte: So kann ein 3.400 Meter langes Leerrohr entlang des Gschnitzbachs für die Herstellung
des LWL-Zubringers von der Gemeinde entgeltlos verwendet werden.
„Der Gemeinde und mir als Bürgermeister ist es wichtig, der Bevölkerung auch in diesem Bereich eine moderne
Infrastruktur anbieten zu können. Insbesondere sollen dadurch die jungen Leute bewogen werden, in Trins zu
bleiben. Ich hoffe auch, dass durch das schnelle Internet einige Heimarbeitsplätze geschaffen werden können“,
sagte Bgm Alois Mair.
Der Breitband-Masterplan für Tirol
Die Tiroler Landesregierung hat zahlreiche Förderungen beschlossen, die Gemeinden und Betriebe beim Ausbau
für die Breitbandinfrastruktur unterstützen. So wurde neben der Bereitstellung von 50 Millionen Euro
über die nächsten Jahre der Fördersatz für Gemeinden von 40 auf 50 Prozent angehoben sowie
beim Erstantrag ein Startbonus von zehn Prozent gewährt. Auch die Liste der förderbaren Investitionen
wurde verlängert: Unterstützt werden nun auch Beratungs- oder Planungsleistungen.
Betriebliche Breitbandanschlüsse werden ebenfalls gefördert, indem der Fördersatz von 40 auf 50
Prozent angehoben und die Mindestbemessungsgrundlage von 10.000 auf 5.000 Euro gesenkt wurde.
Schließlich hat das Land im Jahr 2014 das Nutzungsrecht am Gesamtbestand an Leerrohren der TIWAG übernommen,
der rund 1.270 km umfasst. In den nächsten fünf Jahren wird der Leerrohrbestand um bis zu 80 km jährlich
erweitert.
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