Rechnungsabschluss 2014: Neuverschuldung halbiert, höchster Maastricht-Überschuss
aller Bundesländer
Eisenstadt (blms) - Den Rechnungsabschluss 2014 präsentierte Finanzlandesrat Helmut Bieler am 27.07. gemeinsam
mit Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf. Demnach stehen Gesamteinnahmen von 1.200,6 Mio. Euro Gesamtausgaben
in gleicher Höhe gegenüber; gegenüber dem Voranschlag 2014 konnte die Neuverschuldung von 6 Mio.
auf 3 Mio. Euro halbiert werden, der Gesamtschuldenstand beläuft sich auf 278 Mio. Euro.
Die Schuldenquote konnte – bei einer auf 20 % gestiegenen Investitionsquote - von 24,4 auf 23,1 % gesenkt werden.
Nach Maastricht-Kriterien wurde ein Gesamtüberschuss von 113,6 Mio. Euro erzielt – der höchste im Bundesländervergleich.
„Dieser Rechnungsabschluss ist ein Top-Ergebnis in der Reihe der letzten Jahre. Das Burgenland steht finanziell
auf einem festen Fundament. Es ist uns gelungen, einen wachstumsorientierten Konsolidierungskurs zu fahren und
gleichzeitig neue Impulse zu setzen“, sagte Bieler. Hauptgründe für die Einsparungen seien „eine restriktive
Handhabung der Aufhebung von Kreditsperren und ein effizientes Personalmanagement“.
Haftungen deutlich reduziert
Neu im Rechnungsabschluss (RA) 2014 sei unter anderem die Darstellung der Haftungen. Diese sind nun aufgeschlüsselt
auf die einzelnen Haftungsnehmer mit entsprechender Risikobewertung dargestellt. Ebenso sind die Beteiligungen
des Landes inklusive der Vereine lückenlos aufgelistet. Der Stand der Haftungen des Landes konnte von 522,5
Mio. Euro im RA 2013 auf nunmehr 500,1 Mio. Euro gesenkt werden. Ebenso hat sich die Höhe der Ausfallshaftung
für die Bank Burgenland um 0,5 Mrd. Euro auf rund 1,7 Mrd. Euro reduziert.
59,2 Mio. Euro mehr Einnahmen erzielt
1.200,6 Mio. Euro betragen die Gesamtausgaben des Landes im Budgetjahr 2014, in der gleichen Höhe wurden
Einnahmen getätigt, wobei diese um 59,2 Mio. Euro höher als veranschlagt ausfielen. Zwei Drittel aller
Ausgaben im laufenden Budget entfallen auf die Bereiche Bildung, Gesundheit, Soziales und Wohnbauförderung,
alleine 250 Millionen werden in die Bildung der BurgenländerInnen investiert. Dass die Kreditsperre von 12
% sehr restriktiv gehandhabt worden sei, habe zu maßgeblichen Einsparungen geführt, berichtete Bieler.
Höchster Maastricht-Überschuss aller Bundesländer
Besonders freut Bieler der Maastricht-Überschuss, den das Burgenland erreichen konnte – nur zwei weiteren
Bundesländern sei das gelungen. Im Kernhaushalt wurde ein Überschuss von 101,5 Mio. Euro erzielt. „Inklusive
der ausgegliederten Einheiten ergibt das einen Gesamtüberschuss nach Maastricht im Jahr 2014 von rund 113,6
Mio. Euro, das ist der beste Wert im Bundesländervergleich“. Gesteigert werden konnte auch die Investitionsquote
– diese beträgt nun 20 %, auch damit liege das Burgenland im Spitzenfeld. Ab dem heurigen Jahr gibt es keine
neuen Schulden, und „ab 2016 beginnen wir mit dem Schuldenabbau“, so Bieler - ein Kurs, der zuletzt im Mai auch
von Standard & Poors mit einem hervorragenden Rating bewertet worden sei.
Doppik für mehr Transparenz und Kontrolle
„Buchhaltung und Budget sind strikt voneinander getrennt, das gewährleistet die notwendige Kontrolle“,
erklärte Eisenkopf, in deren Verantwortung auch die Buchhaltung und damit die Kontrolle des Rechnungsabschlusses
des Landes liegt. Derzeit laufe die Umstellung von Kameralistik auf die Doppik, die „klare budgetäre Verantwortung
und größere Transparenz garantiert. Ein zukunftsorientierter Weg im Bereich der Buchhaltung, der klare
budgetäre Verantwortlichkeiten, Vergleichbarkeit mit anderen Bundesländern und mehr Transparenz bringt.
Die Doppik ist Basis für die Wirkungsorientierung“.
Voranschlag und Rechnungsabschluss 2018 auf Basis Doppik
Drei Teile umfasst das doppische Haushaltswesen: die Vermögensrechnung, vergleichbar einer Bilanz, die
Ergebnisrechnung, vergleichbar mit einer Gewinn- und Verlustrechnung, und die Finanzierungsrechnung, sie entspricht
einer Geldfluss-Rechnung. Ziel sei, den Landesvoranschlag und Rechnungsabschluss 2018 nach doppischen Grundsätzen
zu erstellen. Derzeit sei eine Arbeitsgruppe gemeinsam mit Finanzministerium, Rechnungshof und anderen Bundesländern
zwecks Informationsaustausches intensiv mit der Umsetzung beschäftigt. „Den bereits begonnenen Weg zu mehr
Transparenz im öffentlichen Haushalt werden wir gemeinsam weitergehen“, so Eisenkopf.
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