Drei Tage Sonne, mehr als 6.500 Menschen, 80 kg Karpfen und viel Musik
Litschau (content-event) - Das Schrammel.Klang.Festival 2015 war vom 10. bis 12.07. wieder Treffpunkt für
mehr als 6.500 musikbegeisterte Menschen und damit das best besuchte Festival seit Bestehen. Der Eröffnungsabend
mit Marie Theres Stickler mal 3 endete in einer alle drei unterschiedliche Gruppen (Die Tanzgeiger, ALMA, Martin
Spengler & die foischn Wiener) vereinigenden, fulminanten Jam-Session, zunächst auf der Bühne und
dann Im Zuschauerbereich.
Karl Markovics, Wolf Bachofner, Alexander Kukelka und die Neuen Wiener Concert Schrammeln erfreuten ihr Publikum
am Samstagmorgen mit zum Teil recht abgründigem alten Liedgut in ihrem selten gespielten Programm WIENER LIEDER.
Nach dem intensiv akklamierten Geburtstagsauftritt der Neuen Wiener Concert Schrammeln (20-Jahr-Jubiläum)
waren Bratfisch gefeierte Stars auf der großen Bühne im Herrenseetheater. Die durchaus experimentelle
Elektronik-Performance von Stirner & Seidl begeisterte vor allem die jüngeren BesucherInnen
und zeugte von der Lebendigkeit der Wiener Musikszene, die sich beständig weiter entwickelt.
Am Schrammel.Pfad sorgte heuer das steirische Ensemble Folksmilch, etwa mit einem äußerst unterhaltsamen
Verschnitt des Walzers „Wiener Blut“ mit dem Schlager „Ein Schiff wird kommen“, für Furore. Das Duo Walther
Soyka & Martina Rittmannsberger widmete sich hingegen der kongenialen Interpretation von „Oide Tanz“.
Theatralische Elemente steuerte Stammgast Karl Ferdinand Kratzl am Sonntag ebenso bei („Ich lade gern mir Gesten
ein: oder ich deute den Vogel“) wie das Kabinetttheater mit der Figurentheaterperformance „Versammlung unter Engeln“
oder, als Überraschungscoup kurzfristig erst ins Programm gerückt, die Lesung von Thomas Bernhards „Der
österreichische Staatspreis für Literatur“ von Nikolaus Ofczarek und Tamara Metelka, begleitet von Tommy
Hojsa am Akkordeon. Die Nachtwanderung führte heuer zum Friedhof und widmete sich der melancholischen Seite
des Wiener Lieds.
Mit einem fulminanten Konzert von Ernst Molden und der Nino aus Wien klang das 9. Schrammel.Klang.Festival, im
Übrigen auch als Green Event ausgezeichnet, am Sonntagabend aus.
… und kulinarische Gustostückerln
Auf der kulinarischen Seite waren der Verzehr von 80 kg gebratenem Litschauer Schlosskarpfen ebenso zu verzeichnen
wie der große Absatz des heuer wieder angebotenen „Waldviertler Mohnzutzlers“. Die typischen „Litschauer
Mohn-Mangerln“, Marzipankartoffeln und zahlreiche andere, von den regionalen Betrieben und den „Litschauer
Omas“ in Heimarbeit beigesteuerte regionale Spezialitäten und Köstlichkeiten gab’s beim „Greißler“
und in den Hütten am Schrammel.Pfad.
Die Weinprämierung gewann der Biowein Grüner Veltliner Handwerk, Jahrgang 2014, trocken, vom Weingut
Urban Stargard, Krems-Stein/Kremstal.
Im großen Festivalheurigen beim Herrenseetheater trugen heuer fünfzehn in Litschau untergebrachte
syrische Flüchtlinge zum reibungslosen Ablauf bei. Damit fand auch die große Tagespolitik Eingang ins
Festivalgeschehen – künstlerisch zudem präsent in einer berührenden Musikperformance im Brauhaus.Stadl:
„Da wär’s halt gut, wenn man Englisch könnt“ zur Exilkunst des Hermann Leopoldi von und mit Wolfgang
Vincenz Wizlsperger, Hannes Löschel und Christoph Lind.
„Das Schrammel.Klang.Festival ist in den Köpfen der Menschen angekommen“, so Festivalgründer Zeno
Stanek, „so viele Besucher wie heuer hatten wir noch nie. Auch das Konzept des Green Event geht voll auf, unsere
Besucher sind sehr umsichtige und disziplinierte Festivalgäste. Ihnen allen danken wir für’s Kommen und
die gute Stimmung, die sie mitbringen. Unser großes Ziel ist es nun, dem Schrammel.Klang.Festival trotz der
zunehmenden Beliebtheit den Charakter des entspannten und charmanten Musik-, Theater- und Naturgenusses zu erhalten,
der es ausmacht und der uns Festivalgestaltern so wichtig ist. Darauf werden wir bei den Planungen für das
10. Festival im kommenden Jahr besonders achten!“
Bitte vormerken: Das 10. Schrammel.Klang.Festival findet vom 6. bis 10. Juli 2016 wieder in Litschau statt.
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