Bozen (lpa) - Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am 27.07. im Rahmen einer Tagung der Region Lombardei gemeinsam
mit deren Präsidenten, Roberto Maroni, das Einvernehmensprotokoll zur Aufwertung des Gebiets am Stilfser Joch
unterzeichnet. Die Machbarkeit einer Tunnelverbindung unter dem Joch soll geprüft werden. "Für uns
ist aus heutiger Sicht nur ein Eisenbahntunnel denkbar", so Kompatscher.
Die Aufwertung durch eine nachhaltige Entwicklung, Qualitätstourismus und eine wirtschaftliche Aufwertung
unter Wahrung des Umweltschutzes: Das sind die Ziele, die im Einvernehmensprotokoll festgehalten sind. Es wurde
im Rahmen einer Tagung am Stilfser Joch unterzeichnet. Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich die Bedeutung
des Stilfser Jochs. "Eine Zusammenarbeit bei der Führung des Parks wird jetzt noch besser funktionieren
als vorher, weil sie nicht vom Staat auferlegt ist, sondern von den betreffenden Gebieten gewollt", sagte
er bei der Tagung mit Roberto Maroni, dem Landeshauptmann des Trentino, Ugo Rossi, Ugo Parolo Untersekretär
der Lombardei, und dem Präsidenten des Grenzgemeindenfonds, Roger De Menech.
Gemeinsame Strategien, auch für die Nutzung des Grenzgemeindenfonds, seien wichtig für die Weiterentwicklung
des Gebiets, von denen nicht nur einzelne Gemeinden profitieren könnten, sondern die gesamte Region. Dies
sei durch die neue Verwaltung des Grenzgemeindenfonds einfacher geworden. 80 Millionen Euro jährlich stehen
zur Verfügung, die zum Teil für die Vorhaben einzelner Gemeinden genutzt werden; aber über 55,5
Millionen jährlich stünden für übergemeindliche und überregionale Projekte zur Verfügung,
rechnete Roger de Menech vor: "Das ist eine große Chance, verantwortungsvoll und autonom für die
Entwicklung eines Gebiets zu sorgen."
Ein weiteres Anliegen ist es, die Stilfser-Joch-Straße als technisches UNESCO-Weltkulturerbe anerkennen zu
lassen, kündigten Kompatscher und Maroni an.Das heutige Treffen sei von großer Bedeutung, weil es auch
im Hinblick auf den Start der Makroregion EUSALP im kommenden Jahr wegweisend für die Zukunft sei, meinte
Maroni. Ab 1. Jänner 2016 werden acht italienische und insgesamt 48 Regionen innerhalb des Alpenbogens in
einer Makroregion für gemeinsame Ziele und die gemeinsame Nutzung von EU-Geldern zusammenarbeiten
Teil des Einvernehmensprotokolls ist eine Machbarkeitsstudie für eine dauerhafte und ganzjährig nutzbare
Verbindung, um das Stilfser Joch aufzuwerten. "Entscheidungen werden nur mit Einbeziehung der Gemeinden und
Zuständigen vor Ort passieren", erklärte Roberto Maroni. Deshalb werde eine Zugverbindung angestrebt,
kein Straßentunnel. "Wir haben bereits eine Weiterverbindung nach Bormio angedacht", so Maroni.
"Wir denken auf jeden Fall an eine Zugverbindung und ziehen diese Möglichkeit vor", unterstrich
auch Landeshauptmann Kompatscher. Es gehe in der Studie vor allem um die technische Machbarkeit und um die möglichen
Auswirkungen auf die Umwelt auszuloten, erklärte der Landeshauptmann.
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