ASFINAG prüft zeitlich beschränkte Pannenstreifen-
 Freigabe für besseren Verkehrsfluss zu Spitzenzeiten

 

erstellt am
10. 08. 15
14.00 MEZ

Drei Abschnitte in Niederösterreich, Salzburg und Tirol werden technisch untersucht – Verkehrssicherheit hat dabei absoluten Vorrang
Wien (asfinag) - Es ist ein System, das in Deutschland, England, der Schweiz und in den Niederlanden bereits seit Jahren funktioniert und das die ASFINAG jetzt an drei ausgewählten Streckenabschnitten verkehrstechnisch prüft: die temporäre Freigabe von Pannenstreifen in Ballungsräumen für einen besseren Verkehrsfluss zu Spitzenzeiten. "Gleich vorweg: Der Pannenstreifen bleibt, wir wollen ihn nicht abschaffen. Wir prüfen lediglich mittels Berechnungen und Computersimulationen auf drei, nur wenige Kilometer langen Abschnitten, ob eine temporäre Freigabe des Pannenstreifens möglich ist", sagt ASFINAG Geschäftsführer Rainer Kienreich, "international gibt es gute Erfahrungen damit. Wir wollen für unsere Kunden zu Spitzenzeiten einen besseren Verkehrsfluss. Und eines ist dabei wichtig: besserer Verkehrsfluss bedeutet weniger Auffahrunfälle und damit mehr Verkehrssicherheit." Fallen die Analysen positiv aus, dann könnten frühestens Ende 2019 die Pannenstreifen auf diesen Abschnitten zeitlich frei gegeben werden

ASFINAG untersucht Strecken in Ballungsräumen Wien, Salzburg und Innsbruck Die ASFINAG wird nun die Prüfung für drei konkrete Abschnitte beginnen, die regelmäßig zu den Verkehrsspitzen überlastet sind. Diese Abschnitte sind:

  • A 4 Ost Autobahn vom Knoten Prater bis zum Knoten Schwechat in Fahrtrichtung Nickelsdorf (rund acht Kilometer).
  • A 1 West Autobahn von der Anschlussstelle Wallersee bis Salzburg Nord in beiden Fahrtrichtungen (rund sieben Kilometer)
  • A 12 Inntal Autobahn, zwischen Innsbruck West und Zirl Ost, in beiden Fahrtrichtungen (rund neun Kilometer).

Voraussetzungen für die Freigabe Voraussetzungen sind ein ausreichend breiter Pannenstreifen, lückenlose Kontrolle durch Verkehrskameras, ausreichende Anzeigemöglichkeiten für die Verkehrsteilnehmer sowie bauliche Adaptierungen, wie etwa die Errichtung zusätzlicher Pannenbuchten. Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, könnte die Freigabe des Pannenstreifens erfolgen, sobald ein bestimmter Schwellenwert an Verkehrsstärke überschritten wurde - und zwar noch bevor Stau entsteht. Angezeigt wird diese durch Über-Kopf-Anzeigen, auf denen das Befahren der zusätzlichen Spur signalisiert ist.

Das sind die Vorteile der Freigabe Der Pannenstreifen wird aktiviert, bevor es zu Staus kommt - dadurch bleibt der Verkehr länger flüssig. Weniger Staus bedeuten dann auch weniger Auffahrunfälle. Zudem ist der Ausbau von Autobahnen, auf denen nur zeitlich beschränkt Überlastungen auftreten, weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar. Die Pannenstreifenfreigabe kann hingegen rasch und vergleichsweise kostengünstiger umgesetzt werden.

 

 

 

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