Wien (impuls tanz) - Mit dem europäischen Tanzpreis für junge Choreografie, dem Casinos Austria Prix
Jardin d'Europe, einem Schönheitsabend und einer Hommage an Marina Abramovic, mit starken Bildern zu Flucht
und Propaganda sowie einem erotischen Tanz aus Banyumas, beginnt die letzte Woche des ImPulsTanz – Vienna International
Dance Festival 2015.
Mit der Europapremiere von Surjit Nongmeikapam blickt Choy Ka Fais Performanceserie im Weltmuseum Wien, nach den
mit Standing Ovations bedachten Beiträgen aus Japan und Indonesien, ab heute Abend nach Indien. Die zentrale
Frage lautet diesmal: Wie muss ein Tanzstück gemacht sein, damit es in Europa zum Erfolg wird? Der indonesische
Beitrag Rianto ist am 11. August noch einmal zu erleben.
Florentina Holzinger und Vincent Riebeek widmen drei Abende – am 11., 12. (Zusatz) und 13. August im Kasino am
Schwarzenberg – ganz der Schönheit. Dabei lassen sie in ihrer bunten, poppigen und kräftezehrenden Uraufführung
schillernde Tanzpaare des 20. Jahrhunderts auferstehen: darunter Vaslav Nijinsky und Bronislava Nijinska sowie
das Duo „der Laster, des Grauens und der Ekstase“ von Anita Berber und Sebastian Droste.
Claudia Bosse und Christine Gaigg beschäftigen sich in ihren neuen Stücken mit Themen wie Kolonialismus,
Ideologie und Propaganda im Internet. Erstere bespielt mit ihrer Performance a third step to IDEAL PARADISE am
13., 15. (Zusatz) und 16. August ihre laufende Installation im Weltmuseum Wien, die durch ihr raffiniertes Setting
und ihren überraschenden Sounds überzeugt. Christine Gaigg entwirft für ihre Auseinandersetzung
mit der medialen Inszenierung von Kriegen mikroskopische Szenarien im 21er Haus. Ein Gruppenstück, dessen
musikalischer Part – die Komposition stammt von Klaus Schedl – live von netzzeit interpretiert wird: untitled (look,
look, come closer) am 12. und 14. August mit Zusatzvorstellungen am 13. und 15. August.
Hoch aktuell ist auch jenes Thema, das die beiden Choreograf_innen und Musiker_innen Magdalena Chowaniec und Mani
Obeya aufgreifen: In Songs of the Water / Tales of the Sea – am 14., 15. (Zusatz) und 16. August im Weltmuseum
Wien – erzählen sechs junge Männer aus Somalia, Afghanistan und der Elfenbeinküste, die im Diakonie-Haus
für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im burgenländischen Rechnitz Obdach gefunden haben,
Geschichten von ihrer Flucht – mit den Mitteln des Tanzes, der Sprache und des Gesangs. Freier Eintritt bei den
Vorstellungen am 14. und 15. August bei Vorlage der aktuellen AUGUSTIN-Ausgabe.
In die letzte Runde gehen diese Woche sowohl die [8:tension] Young Choreographers' Series als auch die mumok-Reihe
Redefining Action(ism). Der junge Choreograf Sergiu Matis wirft in Explicit Content am 10. und 12. August im Schauspielhaus
zu elektronischen Sounds die Ballettmaschine an. Der Needcompany-Star Maarten Seghers entführt das Publikum
noch zwei weitere Male in das Reich des Absurden – am 13. und mit einem Zusatz am 14. August im Schauspielhaus.
Währenddessen zeigt der vormalige Forsythe-Tänzer und Jan Fabre-Kollaborateur Antony Rizzi in The Artist
Is Here am 12. (Zusatz) und am 14. August seine tiefe Verbundenheit zu Marina Abramovic im mumok. Ebendort wird
bei Ausnahmeperformer Ivo Dimchev Facebook zur Theaterbühne. Ob des großen Publikumsandrangs gibt es
neben der Vorstellung am 10. August noch zwei Zusatzvorstellungen am 13. und 16. August.
Und auch am letzten Festivalwochenende wird wieder gefeiert. Am 14. August bei der großen danceWEB Party
im Kasino am Schwarzenbergplatz wie auch bei den «expressions '15» am 15. August im Arsenal, wo Workshopteilnehmer_innen
Einblicke in ihr erlerntes Können der letzten Wochen geben. Abends geht es weiter zu M.A.D. The Personality
Show im Schauspielhaus. Einlass gibt es bei Zak Ray nur mit einem Geburtstagsgeschenk. Eines ist sicher: der Titel
ist Programm!
Am letzten Festivaltag, Sonntag, den 16. August, werden im Kasino am Schwarzenbergplatz der Casinos Austria Prix
Jardin d’Europe und der FM4 Fan Award verliehen. Moderiert wird der Abend von TV-Host und seit letztem Jahr auch
Bühnentänzer Dirk Stermann im kongenialen Duo mit MC und Moderatorin Nina Fiva Sonnenberg. Für den
mit 10.000 € dotierten Preis sind alle elf Produktionen der diesjährigen [8:tension]-Serie nominiert. Über
den Sieger entscheidet die internationale Fachjury, die mit Sigrid Gareis, Ivo Dimchev und Faustin Linyekula prominent
besetzt ist. Wer den FM4 Fan Award mit nach Hause nimmt, bestimmt das Publikum. Einfach die eigens produzierten
Clips der Künstler_innen online auf http://www.impulstanz.com/fanaward
ansehen und per Klick bis zum 15. August 23:59 Uhr voten – gerne auch mehrmals.
|