Wirtschaftsdelegierter Thaler: Obamas Clean Power Plan schafft Chancen für österreichische
Umwelttechnologien
Los Angeles/Wien (pwk) - US-Präsident Barack Obama verkündete diese Woche Amerikas ‚Clean Power
Plan‘ und die Übernahme der Führerschaft im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Erstmals werden Kraftwerken
Standards für den Ausstoß von Kohlendioxid gesetzt. Kraftwerke sind in den USA der größte
Kohlendioxid-Emittent und für etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die USA sind weltweit
nach China der größte Verursacher von Treibhausgasen. Die einzelnen Bundesstaaten werden aufgefordert,
der Energiebehörde Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele bekannt zu geben. Vehementer Widerstand gegen
den Plan zeigt sich bereits beim politischen Gegner und in Bundesstaaten mit einer starken Kohleindustrie. „40%
der Energie stammt in den USA aus Kohlekraftwerken und nur 7% aus erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen 28% der
Energie aus erneuerbaren Energiequellen stammen, nicht eingerechnet die Hydroenergie“, berichtet Rudolf Thaler,
österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.
Clean Power Plan
Saubere Energie und Energieeffizienz sind in den USA zunehmend ein Thema. Thaler: „Dies und die strategische
Ausrichtung auf erneuerbare Energieträger im Rahmen des Clean Power Plan von Präsident Obama wird österreichischen
Anbietern Chancen bieten. Bereits jetzt profitiert ‚Made in Austria’ etwa von einem boomenden Solarsektor.“ Der
Wasserkraft wurde bei der kürzlich in Oregon stattgefundenen Messe Hydrovision eine gute Zukunft prophezeit.
„Österreichische Unternehmen zeigen seit Jahren in den USA ihre Kompetenz mit innovativen Lösungen in
den Bereichen Solarthermie, Wind, Hydro und Energieeffizienz. Die USA werden infolge ihrer Marktattraktivität
und des für Exporte günstigen Wechselkurs verstärkt am Marktradar bleiben“, so Thaler.
Den geschätzten Kosten des Klimaplans in Höhe von 8,4 Mrd. USD sollen positive Auswirkungen auf Gesundheit
und Umwelt im Ausmaß von 54 Mrd. USD gegenüberstehen. Jeder amerikanische Haushalt soll seine jährliche
Energierechnung um 85 USD kürzen können, womit mit Einsparungen der Energiekonsumenten von 2020 bis 2030
in Höhe von 155 Mrd. USD gerechnet wird.
Kalifornien ‚on track‘
Der „Golden State“ Kalifornien verfolgt die ehrgeizigsten Ziele unter den US-Bundesstaaten : Die Treibhausgas-Emissionen
sollen bis 2030 um 40% unter dem Wert des Jahres 1990 liegen. Anfang des Jahres verkündete Gouverneur Jerry
Brown die Anhebung des Anteils aus erneuerbarer Energie von einem Drittel auf die Hälfte innerhalb der nächsten
15 Jahre. Der Treibstoff in Pkw und Lkw soll um die Hälfte gesenkt werden und die Energieeffizienz in Häusern
verdoppelt werden. Damit wird die von Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger eingeleitete Umweltagenda Kaliforniens
weiter fortgesetzt. Gerade in Kalifornien sind die Auswirkungen des Klimawandels durch beispielsweise immer längere
Dürreperioden sichtbar.
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