Fachwelt blickt auf St. Pöltener Domplatz-Archäologie

 

erstellt am
07. 08. 15
11.00 MEZ

St. Pölten (stadt) - Für die Aktivitäten der alten Römer und der „St. Hypolitaner“ im Mittelalter unter dem St. Pöltner Domplatz interessieren sich heute nicht nur Touristen, Marktbesucher und Parkplatzsuchende, sondern auch Archäologen und Anthropologen aus ganz Europa und sogar aus den USA. „Die Fachwelt blickt nach St. Pölten“, ist Stadtarchäologe Dr. Ronald Risy stolz. Die archäologischen Ausgrabungen am Domplatz und bei anderen Bauvorhaben in der Stadt sind mittlerweile die Grundlage für zahlreiche Fachbeiträge in diversen Fachzeitungen und Journalen, Vorträge bei Kongressen, Themen von Diplomarbeiten bzw. Dissertationen und von Veranstaltungen, Symposien und Seminaren.

Internationales Interesse
Für die Ausgrabungen am Domplatz interessieren sich aber nicht nur Fachleute aus Österreich, sondern aus ganz Europa und sogar den USA. Die anthropologischen und archäologischen Forschungen in St. Pölten waren schon die Grundlage für Beiträge bei Kongressen in Leipzig, St. Luis und Knoxville (USA), Lund (Schweden), Sinaia (Rumänien) Lille (Frankreich), Leeds (Vereinigtes Königreich) und anderen. Für so manchen Laien eher „sperrige“ Titel, wie beispielsweise „Cemetry order and exceptions. A 18 family member mass disposal from the medieval graveyard in St. Pölten (Austria)” oder “Long bone growth and dental development in Medieval Austria” sind hier die Themen.
„Methodische Aspekte zur Untersuchung von Wachstumsstillstandslinien an einer mittelalterlichen Population aus St. Pölten“ oder „Aelium Cetium. Die antiken Funde und Befunde der Grabungen Schneckgasse 15“ sind beispielweise Titel von Diplomarbeiten an den Universitäten Wien oder Graz. Bei den Publikationen finden sich Überschriften wie „News from the past. Niederösterreich - Archäologie – Aktuell“ bis hin zu „Da steh i drauf. Ausgrabungen am Domplatz St. Pölten“.

„Die Dokumentation der wissenschaftlichen Erkenntnisse steht erst am Beginn. Vieles von dem, was wir bisher zu Tage befördert haben, ist noch nicht begutachtet oder beurteilt und daher auch noch nicht publiziert. Die Erkenntnisse werden die Fachwelt noch jahrelang beschäftigen und damit Werbung für St. Pölten gemacht“, ist der Grabungsleiter überzeugt.

Alleinstellungsmerkmal
„Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Ausgrabungen am Domplatz und die draus gewonnenen Erkenntnisse in der näheren Zukunft ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Landeshauptstadt sein werden. St. Pölten wird stolz darauf sein können, das Projekt erfolgreich abgewickelt zu haben und dafür nicht nur die Anerkennung von den Fachleuten erhalten. Die Ergebnisse der Ausgrabungen werden sich zu einem touristischen Anziehungsmagneten entwickeln, der viele Besucher aus nah und fern in die Stadt bringt“, ist Bürgermeister Mag. Matthias Stadler überzeugt. Mittlerweile veranstalten Universitäten mit den StudentInnen Exkursionen nach St. Pölten und für September hat sich die Gesellschaft für Archäologie in Bayern mit über 30 Personen zu einem Besuch der Grabungsstätte angemeldet.

 

 

 

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