EU-Referent LH Kaiser: 23,5 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2020 optimiert eingesetzt werden
um periphere Regionen mit Leben zu erfüllen
Klagenfurt (lpd) - LEADER steht für die Vernetzung und Entwicklung der Wirtschaft der Regionen in Europa
und ist im Österreichischen Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums verankert. Seit 1991
werden innovative Aktionen zur Entwicklung der Wirtschaft im ländlichen Raum aus diesem Ansatz gefördert.
Im Spiegelsaal des Amtes der Kärntner Landesregierung präsentierten am 04.08. die sechs Kärntner
Leader Regionen EU- Referent LH Peter Kaiser und Beamten der Landesverwaltung ihre Erfahrungen bei Projekteinreichung
und Abwicklung bzw. stellten ihre Schwerpunkte für die Förderperiode 2014 bis 2020 vor. Einhelliger Tenor
aller Regionsvertreter: Mit ihrem Know-how wollen sie künftigen Initiativen und Projektideen auf die Beine
helfen.
"Für Kärntens LEADER-Regionen (Villach Umland, Großglockner/Mölltal-Oberdrautal, Nockregion-Oberkärnten,
die Regionalkooperation Unterkärnten bzw. die Regionen Hermagor und kärnten:mitte) stehen bis zum Jahr
2020 insgesamt 23,5 Millionen Euro an LEADER-Förderungen zur Verfügung. „Sie sollten angesichts des Diktats
der knappen Kassen optimiert eingesetzt werden, um die peripheren Regionen mit Leben zu erfüllen, aber auch
eine nachhaltige Wirkung gegen das Triple A (Arbeitslosigkeit, Abwanderung, Armut) erzielen", betonte der
Landeshauptmann. Leitbilder und Strategien seien Entscheidungshilfen für die Arbeit in den Gemeinden, aber
auch für die regionale und überregionale Planung. „Das Wesentlichste dabei ist, alle nachhaltigen Maßnahmen
aufeinander abzustimmen und stets das große Ganze im Auge zu haben", betonte der EU Referent und dankte
gleichzeitig allen Regionsvertretern für ihr Engagement. Ebenso erinnerte Kaiser daran, dass Kärnten
in den letzten 20 Jahren 800 Millionen Euro von der EU lukrierte.
Peter Fercher und Kurt Rakobitsch (Regionalentwicklung, Amt der Kärntner Landesregierung) hoben die gut organisierte
und strategische Arbeit in den Regionen seit 20 Jahren hervor. Die Qualität der Bewerbungen als LEADER-Region
habe bei allen sechs Regionen gezeigt, dass Kärnten führend sei bei den Projekten. In der Förderperiode
2007-2013 wurden 128 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 23,2 Millionen Euro genehmigt. Für diese
Projekte wurden 12,9 Millionen Euro an Förderungen ausbezahlt.
Einig waren sich alle Bürgermeister und Regionalmanager, dass es speziell im Bereich der Widmungen zu einem
Bürokratieabbau kommen müsse. Größte Herausforderung für alle Regionen in den nächsten
Jahren werden die demografischen Veränderungen, die Abwanderung und die Überalterung sein. St. Veits
Bürgermeister Gerhard Mock schlug vor, Kärntenweit ein Projekt für alle sechs LEADER-Regionen zu
initiieren. Außerdem plädierte er dafür, dass die Netzwerkbildung und Nachhaltigkeit noch mehr
ins Auge gefasst werden sollte.
Der Obmann der Regionalkooperation Unterkärnten, Frantschachs Bürgermeister Günther Vallant, berichtete,
das ein Förderungsschwerpunkt in der Regionalkooperation Unterkärnten bis zum Jahr 2020 die Facharbeit
bzw. Lehrlingsausbildung sein werde, da die Region über keine Universität bzw. Fachhochschule verfüge.
Paternions Bürgermeister Alfons Arnold (Region Villach Umland), Spittals Bürgermeister Gerhard Pirih
(Region Nockregion-Oberkärnten) und Stalls Bürgermeister Peter Ebner (Region Großglockner/Mölltal-Oberdrautal)
wollen die Zusammenarbeit aller Regionen weiter forcieren. „Die gegenseitige Befruchtung und der Wissenstransfer
sind wichtig“, waren sich alle drei einig. Hermagors Bürgermeister Siegfried Ronacher (Region Hermagor) verwies
auf die grenzüberschreitenden und interregionalen Projekte mit Italien.
|