Spontane Hilfsbereitschaft der burgenländischen PsychotherapeutInnen
Wien (psychotherapie.at) - Dr. Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbands für
Psychotherapie (ÖBVP), wurde vergangenen Montag initiativ und startete im Burgenland einen für Österreich
beispielhaften Pilotversuch zur Hilfsbereitschaft. Er wandte sich per E-Mail an die Mitglieder des Burgenländischen
Landesverbands für Psychotherapie (BLP), um zu fragen, wer bereit dazu ist, ehrenamtlich Kriegsflüchtlinge
psychisch zu betreuen.
Das Echo der Hilfsbereitschaft war bzw. ist groß. Innerhalb weniger Stunden meldeten sich zehn PsychotherapeutInnen,
um unter der Koordination und Organisation des Roten Kreuzes Burgenland, spontan und unbezahlt Hilfe zu leisten.
Rückmeldungen von weiteren PsychotherapeutInnen sind noch zu erwarten.
Der ÖBVP sieht diese Menschlichkeit und das erfreuliche Engagement als reale und beeindruckende Antwort auf
Hasspostings und negative Panikmache gegen die leidgeprüften Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt
sind.
"Die Hilfe von Mensch zu Mensch ist eine Chance, die Beziehung zwischen Muslimen und Christen auf einer ganz
anderen Basis zu entwickeln und friedlich zu gestalten", sagt Dr. Stippl. Die politische Chance sieht er darin,
dass die Kriegsflüchtlinge am Beispiel Österreichs eine demokratische Staatsform kennen und schätzen
lernen. "Wenn sie nach den Kriegswirren in ihre Heimat zurückkehren können, werden sie sicher den
Wunsch haben, eine ähnliche Staatskultur in ihrer Heimat zu entwickeln."
"Die Flüchtlingshilfe menschlich motiviert, eröffnet auch positive Perspektiven für eine friedlichere
Zukunft der Menschen zwischen Europa, dem Orient und Afrika - eine Investition in Menschlichkeit, die sich politisch
sehr bezahlt machen könnte.", so Dr. Stippl.
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