Das Grazer Jungunternehmen Xcessity holt sich den Hauptpreis in einem
Wettbewerb für Assistierende Technologien (AT) in New York, USA.
New York/Graz (xcessity) - In den USA feierte man letzte Woche das 25 Jahr Jubiläum des "Americans
with Disabilities Act" (ADA). Dieses Gesetz verbietet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Während
das Recht auf Barrierefreiheit in den USA schon längst verankert ist, so fällt in Österreich erst
mit 01.01.2016 die Übergangsfrist mit welcher Dienstleistungen, Waren und Internetauftritte laut Konsumentenschutzgesetz
barrierefrei gestaltet sein müssen.
Dieses Jubiläum war Anlass für AT&T, einem der größten Mobilfunkbetreiber in den USA,
und der Universität von New York (NYU) die "Connect Ability Challenge" zu veranstalten. Ziel dieses
Wettbewerbs war es, die besten Informations- und Kommunikationslösungen für Menschen mit Behinderung
zu finden. Am Ende kämpften mehr als 350 Teilnehmer und über 60 Einsendungen aus aller Welt um Preisgelder
im Gesamtwert von 100.000 US-Dollar.
Die Sieger wurden am 27.07. feierlich in der Federal Hall, dem einstigem Kapitolgebäude der Vereinigten Staaten
von Amerika und Sitz des ersten Präsidenten George Washington, an der New Yorker Wall Street verlautbart.
Großer Gewinner des Wettbewerbs war eine hand-freie Eingabehilfe für den Computer aus Österreich,
genannt: KinesicMouse. Neben dem Hauptpreis holte sich der Entwickler Markus Pröll noch zusätzlich einen
Sieg in der Kategorie "Best Mobility Solution" und erhielt somit ein Preisgeld von gesamt 35.000 US-Dollar.
Personen mit einer sehr starken Bewegungseinschränkung sind nicht in der Lage eine Maus, Tastatur oder Touchgeräte,
wie üblich, mit ihren Händen zu bedienen. Bei der KinesicMouse handelt es sich um eine Software, die
es Menschen mit körperlicher Behinderung ermöglicht, einen Computer völlig hand-frei zu steuern.
Der Mauszeiger wird mittels Kopfrotation bewegt und unterschiedliche Mausklicks werden durch ein Zwinkern, Spitzen
der Lippen oder dem Heben der Augenbrauen ausgelöst. Was diese Lösung so besonders macht ist, dass der
Anwender aus mehr als 50 erkannten Gesichtsgesten wählen kann, welche Eingaben er damit steuert. Für
die Gestenerkennung wird eine handelsübliche 3D Kamera benötigt, welche eigentlich für die Ganzkörperbewegungssteuerung
in Videospielen entwickelt wurde.
Der Grazer Jungunternehmer entwickelt an seiner Softwarelösung nun schon mehr als 3 Jahre. Betroffene aus
aller Welt mit Querschnittslähmung, Schlaganfall, Muskeldystrophie aber auch Parkinson profitieren bereits
von dieser Innovation aus Österreich.
"Die KinesicMouse in ihrer jetzigen Form ist nur die Spitze des Eisbergs. In dieser Technologie steckt noch
großes Potential", so Pröll. Das Preisgeld will der Steirer Unternehmer dazu verwenden, um die
Entwicklung der Software weiter voranzutreiben. Als eine der größten Hürden bezeichnet Pröll
fehlende Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte, die nicht industrie- oder massentauglich sind.
"Ein Produkt zu schaffen, dass es jemanden wieder ermöglicht seiner Arbeit nachzugehen oder sein Lieblingsvideospiel
wieder spielen zu können, macht mich extrem stolz. Das ist es, was mich Tag für Tag motiviert, so hart
an dieser Software zu arbeiten.", erzählt Pröll, der sich seinerseits selbst als passionierter Videospieler
outet.
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