Bozen (lpa) - Mit den Lebensbedingungen der Kriegsgefangenen und den Auswirkungen von Gefangenenlagern auf Dörfer
und Täler beschäftigt sich im Monat August das Weltkriegsportal der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.
Auch diesmal werden drei Fragen dazu beantwortet. Diese sind, ebenso wie die der vorhergehenden Monate, auf 14-18.europaregion.info
unter der Rubrik "Let's talk" zu finden.
Die Kriegsgefangenschaft ist im August Thema des Euregio Weltkriegportals
Fast jeder achte Soldat geriet während des 1. Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft. Die Kriegsgefangenenlager
der kriegführenden Staaten platzten aus allen Nähten. Allein in Österreich-Ungarn mussten zwischen
1,8 und 2,4 Millionen landfremde Soldaten untergebracht, verpflegt und medizinisch versorgt werden.
Ab 1915 mussten Kriegsgefangene in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch beim Straßen-, Wasser- und Eisenbahnbau
mithelfen. Das Eisenbahnnetz wurde vielerorts mit ihrer Hilfe erweitert und saniert. So arbeiteten nahezu 6000
Kriegsgefangene zwischen 1915 und 1916 beim Bau der Grödnerbahn mit. Die Kriegsgefangenen waren für den
Staat billige Arbeitskräfte, doch mussten auch sie versorgt werden. Und das in einer Zeit, in der die eigene
Bevölkerung Hunger litt. Mit zunehmender Kriegsdauer konnten die Gefangenen nicht mehr versorgt werden und
wurden von den vielen kleineren Gefangenenlagern in große Lager geschickt.
Im Euregio-Weltkriegsportal wird im August nach dem Ausmaß der Kriegsgefangenschaft gefragt, nach den Einsätzen,
zu denen Kriegsgefangene verpflichtet wurden und nach ihrer Essensversorgung.
Die Kriegsgefangenschaft wird auch in mehreren Ausstellungen in der Europaregion thematisiert. Eine davon ist die
Ausstellung "I Trentini nella guerra europea 1914-1920" im Museo Storico in Trient, die auf das Schicksal
von Trientner Kriegsgefangenen eingeht.
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