Wie kann Wien die Anzalh an technologiebasierten
 Start-Up-Gründungen erhöhen?

 

erstellt am
04. 08. 15
11.00 MEZ

Antworten darauf wird eine Studie der MODUL University Vienna liefern.
Wien (modul) - Gibt es einen Mangel an Risikokapital? Sind mehr Anreize für JungunternehmerInnen nötig? Benötigt es mehr Unterstützung für technische Innovation? Sind vermehrte Kooperations- und Syndizierungsstrategien zwischen Investoren nötig? Die Handlungsfelder, um Wien in seiner Situation als "hot spot" der technologiebasierten Start-Up Szene zu fördern, sind vielfältig. Grund genug für Wissenschafter der MODUL University Vienna, in einer nun begonnenen Studie die Private Equity- und im Speziellen die Venture Capital-Situation in Wien zu analysieren. Ebenso wird in dieser Studie untersucht, was wirtschaftlich dynamische Regionen Europas und der USA bei der Koordination von Investments anders machen – und welche Lehren für Wien daraus gezogen werden könnten.

In Österreich fehlt noch immer Geld – ganz besonders für Frühphasen-Investitionen in innovative Start-Ups. Erholen sich die Investment-Szenen in anderen Wirtschaftsräumen nach dem Krisenjahr 2008 stetig, so geht es in Österreich verhaltener zu. Kein Wunder, dass die Schwierigkeit Investoren zu finden als eine wesentliche Barriere für Gründungen in Wien in einer Studie der MODUL University Vienna (2013) angegeben wurde. Obwohl eine kürzlich von der Wirtschaftsagentur Wien durchgeführte Studie darlegt, dass das in Wiener Start-Ups investierte Risikokapital um einiges höher ist als bisher angenommen, gilt es, die Strategien der Investoren als auch der investitionssuchenden Unternehmen näher zu beleuchten. Grund genug für das dortige Institut für Public Governance and Sustainable Development, sich die jetzige Situation in Wien näher anzuschauen – und dabei insbesondere zu analysieren, ob eine bessere Koordination der Player die Situation verbessern könnte.

Zehn Jahre Innovation & Investment
Ein Kernpunkt der Studie ist dabei die Identifikation aller privaten wie öffentlichen Quellen, die in Wien überhaupt in technologiebasierte Start-Ups investiert haben. Der Fokus liegt dabei auf Private Equity, im Speziellen Venture Capital. Als Zeitraum für die Erhebung werden die Jahre von 2003 bis 2013 gewählt. Neben der Erhebung des Zeittrends des in Start-Ups investierten Kapitals und der jeweiligen Kapitalgeber wird analysiert, für welche Entwicklungsstufe eines Start-Ups welches Kapital zur Verfügung steht, bzw. auch von Seiten der Unternehmen als notwendig erachtet wird. Dieser Teil der Studie ist dabei besonders relevant, wie der Studienleiter, Prof. Goldstein, erläutert: "Junge innovative Unternehmen benötigen in verschiedenen Stadien ihrer Geschäftsentwicklung auch unterschiedliche Arten von Investitionen. Dabei variieren sowohl die benötigten Quellen der Investitionen als auch deren Umfang. Das Vorhandensein von Folgefinanzierungen erhöht die Attraktivität für Frühinvestoren. Die Koordination des Investitionsangebotes übt daher wesentlich Einfluss auf die Investitionsbereitschaft aus."

Doch auch von Branche zu Branche unterscheidet sich der Investitionsbedarf: Genügen manchen IT-Start-Ups wenige hunderttausend Euro zum Erfolg, so geht es in der Biotechnologie meist nicht ohne zweistellige Millionenbeträge. Die Studie der MODUL University Vienna wird nun erstmals für Wien detailliert erheben, welche Investoren einen Fokus auf welche Unternehmenstypen setzen und welche Strategien sie anwenden, um die für sie passenden Start-Ups zu finden. Gleichzeitig werden mit der Studie auch Gründe eruiert, die Investoren davon abhielten überhaupt in Wien zu investieren. Klar, dass in der Studie dabei die verschiedenen Typen an Investoren unterschieden werden: Business Angels und Venture Capital Fonds werden genauso erfasst werden wie der öffentliche Sektor, Banken, Versicherungen und Crowdsourcing-Plattformen.

Auf diesen vielen verschiedenen Playern in der Private Equity-Szene basiert auch die wesentliche Arbeitshypothese dieser von der Wirtschaftskammer Wien unterstützten Studie zur Lage in Wien, wie Prof. Goldstein erläutert: "Wir vermuten, dass die Player aus der Investment-Szene in Wien noch relativ unabhängig voneinander agieren – sich also wenig miteinander koordinieren. Das Risiko für jeden einzelnen Investor – egal ob es sich um einen privaten oder öffentlichen handelt – wächst dadurch aber enorm. Dabei ist dieses zusätzliche Risiko völlig unabhängig von dem das jeder neuen Technologie innewohnt – kommt aber zusätzlich dazu und hält so manchen dann vom Investieren komplett ab."

Von anderen lernen
Doch die Studie wird nicht "nur" Ergebnisse liefern, die die Investitions-Situation für Wiener technologie-basierte Start-Ups belegen, sondern wird Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik auch Möglichkeiten zur Optimierung aufzeigen. "Wie maximieren andere dynamische Wirtschaftsregionen in Europa und den USA den Nutzen ihrer privaten und öffentlichen Investoren? Welche Modelle der Koordination kommen dort zum Tragen? Dies sind Fragen, die wir im Rahmen der Studie klären werden", meint Prof. Goldstein. "Wir werden diese alternativen Modelle aber nicht nur identifizieren, sondern auch auf Stärken und Schwächen abklopfen und ihre Eignung für eine Anwendung in Wien evaluieren."

So wird diese Studie der MODUL University Vienna also nicht nur die Kapitalflüsse an innovative Start-Ups in Wien erheben, sondern gleichzeitig auch Verbesserungsoptionen aufzeigen. Denn eines zeigte schon die vorherige Studie des Instituts für Public Governance and Sustainable Development für Wien: An guten Ideen mangelt es in Wien nicht – Investitionen, die aus diesen Ideen Innovationen werden lassen, sind hingegen noch immer rar.

Über die MODUL University Vienna (Stand August 2015)
Die MODUL University Vienna, die internationale Privatuniversität der Wirtschaftskammer Wien, bietet Studienprogramme (BBA, BSc, MSc, MBA und PhD Programme) aus den Bereichen Internationale Wirtschaft und Management, Neue Medientechnologie, öffentliche Steuerung & Verwaltung und nachhaltige Entwicklung sowie Tourismus und Hospitality Management an. Die Studienprogramme erfüllen strenge Akkreditierungsrichtlinien und werden aufgrund der internationalen Ausrichtung in Englisch abgehalten. Der Campus der Universität befindet sich am Kahlenberg im 19. Wiener Gemeindebezirk. Das Forschungsprogramm des Instituts für Public Governance and Sustainable Development fokussiert auf Fragen, die sich mit den wesentlichen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie der Entwicklung und Rolle von Hochschuleinrichtungen, dem Wandel demokratiepolitischer Prozesse und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, beschäftigen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.modul.ac.at

 

 

 

 

 

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