Die nächsten Initiativen am Weg zum 10-Prozent-Ziel - neue attraktive Förderungen
für Gewerbebetriebe & weiterer Ausbau der Solarspeicher
Linz (lk) - Die Energiewende in Oberösterreich schreitet unbeirrt voran und mit 40-60-80 sind wir auf
dem besten Weg zu 100 Prozent: Bereits 40% des Gesamtenergieverbrauchs (inkl. Verkehr) stammen in OÖ aus erneuerbaren
Quellen - 60% des Oö. Raumwärmeverbrauchs ist erneuerbar - mehr als 80% unseres Stroms stammt aus erneuerbaren
Quellen; genauso gehen wir unseren Weg weiter, hin zu 100% Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen. Der Sonnenstrom
wird hierbei ein ganz zentrale Rolle einnehmen, denn wir haben hierbei noch das Dachflächenpotential um alleine
den Sonnenstrom zu verzehnfachen und unser Ziel - 10 Prozent Sonnenstromanteil - zu erreichen - gemeinsam mit und
für die OÖ. Bürger/innen und Unternehmen. Zwei neue Förderungen sollen dafür nun neuen
Rückenwind bringen: 1. eine weitere Förderaktion für Solarspeicher und 2. eine Sonnenstromförderung
für Gewerbeanlagen.
Oberösterreich hat die Nase bei der Umsetzung der Energiewende vorn - der Anteil der erneuerbaren Energie
am gesamten Endenergieverbrauch ist zwischen 2005 und 2013 von 32% auf rund 40% gestiegen - bei Strom bereits auf
mittlerweile 81%, die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Gesamtenergieverbrauch ist gelungen. Diese Entwicklung
wird auch vom Sonnenstrom beflügelt - mit Ende 2014 waren 16.700 Anlagen mit 154 MWp installiert, aktuell
sind wir in Oberösterreich schon bei rund 17 MWp, was rund 1 Prozent des OÖ Strombedarfs entspricht.
Bereits auf einer Fläche von 1,12 Mio. m² wird PV-Strom produziert, das entspricht einer Fläche
von rund 150 Fußballfeldern.
Die Ziele des Sonnenstrom-Ausbaus, wie in der "Energiezukunft 2030" festgehalten, konnten bereits Ende
2013 erreicht werden: 10.000 Photovoltaikdächer und 100 MWp Leistung aus Sonnenstrom.
Ziel von Energie-Landesrat Rudi Anschober ist es jetzt, die sinkenden Produktionskosten in den nächsten Jahren
zu einer massiven Verstärkung des PV-Booms zu nutzen: "10 Prozent Sonnenstrom sind bis 2020 realistisch
auf den bestehenden Dachflächen machbar, wenn wir mit allem Engagement für den Ausbau kämpfen. Das
ist ein Wert, den Bayern heute schon hat. Und das wird der entscheidende Sprung zu 100% erneuerbarem Strom für
Oberösterreich - das Landesziel bis 2030."
Ein weiterer Meilenstein: Die Verbreitung von Speichermöglichkeiten für Solarstrom.
Solarstromspeicher - Riesiges Interesse der Oberösterreicher/innen, jetzt neue Förderung - auch für
Gewerbebetriebe
Der Ansturm der Oberösterreicher/innen auf die ersten drei Fördertranchen für Solarstrom-Speicher
ist gewaltig: Schon mehr als 60 Speicheranlagen (von 600 geprüften und zugesagten Anträgen) sind installiert
von den Anlagen konnten von der Förderung des Oö. Energieressorts profitieren, die Aktionen wurden sehr
gut angenommen und das Bedürfnis der Oö. Bevölkerung war überragend und ein tolles Zeichen
für das Bürger/innen-Engagement bei der Energiewende.
LR Anschober: "Die Oberösterreicher/innen beweisen hier einmal mehr, dass sie Vorreiter/innen und Technologieführer/innen
sind und die Energiewende nicht nur wollen, sondern diese auch tragen - in einer engen Partnerschaft mit mir und
meinem Ressort. Stationäre Solarstromspeicher sind noch eine sehr neue Technologie, oö. Unternehmen haben
in der Produktion die Nase vorn, oö. Bürger/innen ein enormes Interesse. Mit dem vierten und letzten
Teil der Förderaktion öffnen wir diese nun auch für Gewerbebetriebe. Der Direktverbrauch des am
Dach erzeugten Sonnenstroms ist die volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich effizienteste Nutzungsform von
Sonnenstrom."
Das Förderprogramm "stationäre Batteriespeichersysteme" konkret ab 3. August 2015
Das oö. Förderprogramm unterstützt die Nutzung von stationären Batteriespeichersystemen in
Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und soll die Markt- und Technologieentwicklung von Batteriespeichersystemen
anregen.
Speichertechnologien für Strom aus Photovoltaikanlagen ermöglichen es, die Eigenverbrauchsquote von
selbst erzeugtem Solarstrom deutlich zu steigern, da es damit möglich wird, den tagsüber selbst erzeugten
(und nicht genutzten) Strom am Abend und in der Nacht selbst zu verbrauchen. Der nicht genutzte Photovoltaikstrom
muss nicht zum sehr gering vergüteten Marktpreis ins Netz eingespeist werden, sondern damit wird der Tagesspeicher
geladen und der Strom steht somit für den Verbrauch zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung.
Die Eckdaten
Förderungswerber/in - Wer wird gefördert?
Gefördert werden Privatpersonen, Gewerbebetriebe und kommunale Einrichtungen mit Sitz in Oberösterreich,
die einen stationären Solarstromspeicher in Oberösterreich für die Nutzung am Standort installieren.
Förderungsgegenstand - Was wird gefördert?
Der Ankauf und die Errichtung von stationären Solarspeichern auf Lithium-Technologie-Basis für die
Eigenverbrauchsoptimierung von Photovoltaikanlagen bis max. 50 kWpeak am selben Standort werden gefördert.
Die Förderung der Photovoltaikanlage selbst ist nicht Gegenstand dieser Förderaktion. Es können
auch Nachrüstungen bestehender Photovoltaikanlagen gefördert werden.
Förderhöhe - Wie hoch wird gefördert?
Das Ausmaß der Förderung beträgt bis zu 400,-- Euro je kWh Nennkapazität oder maximal
50 % der Brutto-Anschaffungskosten. Gefördert werden stationäre Speichersysteme mit einer maximal geförderten
Nennkapazität von 6 kWh, sprich 2.400 € maximal je Förderwerber/in.
Wie viele Anlagen können gefördert werden?
Das Umwelt- und Energieressort des Landes Oberösterreich stellt für diese Impulsförderung 600.000
€ zur Verfügung - damit können rund weitere 200 stationäre Solarspeicher gefördert werden.
Erstmals Förderung für betriebliche PV-Eigenverbrauchsanlagen ab 1. September 2015
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energieträger ist die Energieeffizienz die zweite wichtige Säule der Oö.
Energiestrategie, welche in Oberösterreich in der landesenergiepolitischen Zielsetzung "Energiezukunft
2030" fixiert wurde. Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen sind - je nach Rahmenbedingungen - bereits sehr knapp
an einer Wirtschaftlichkeit ohne jegliche Förderungen. Diese Impulsförderung soll mithelfen, im betrieblichen
Bereich Sonnenstromanlagen für den Eigenverbrauch zu etablieren: Anlagen zu installieren, Bewusstseinsbildung
zur effizienten Nutzung von Strom aus Erneuerbaren mittels Eigenverbrauch zu fördern und eine Technologieintegration
voranzutreiben.
Das neue oö. Förderprogramm für betriebliche PV-Eigenverbrauchsanlagen schließt eine bestehende
Förderlücke zwischen Landes- und Bundesförderungen. Derzeit werden PV-Anlagen bei Betrieben nämlich
nur bis zu einer Leistung von 5 kWpeak vom Klima- und Energiefonds des Bundes unterstützt.
Mit diesem Programm sollen rund 30 Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen in Oberösterreich unterstützt
werden. Bei einer erwarteten Durchschnittsleistung von 100 kWp bedeutet dies eine Gesamtstromerzeugung von rund
3.000 MWh pro Jahr. Unter der Annahme, dass diese 3.000 MWh zusätzlicher Ökostrom künftig Stromimporte
ersetzen, können demnach rund 1.100 Tonnen CO2 Äquivalente pro Jahr eingespart werden.
Für das Sonderförderprogramm stellt das Land Oberösterreich aus dem Umweltbudget 2015 insgesamt
600.000 Euro zur Verfügung.
Förderwerber - Wer wird gefördert?
Unternehmen mit Betriebsstandort in OÖ, die eine PV-Anlage zum Eigenverbrauch mit einer Leistung von 6
bis 200 kWpeak errichten.
Förderungsgegenstand - Was wird gefördert?
- Der Ankauf und die Errichtung von neuen Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch
(Netzparallelbetriebsanlagen)
- Erweiterungen von bestehenden Anlagen ab 6 kWpeak zur Optimierung des Eigenverbrauchs
Förderhöhe - Wie hoch wird gefördert?
Das Ausmaß der Förderung beträgt 200,-- Euro je kWpeak oder maximal 50 Prozent der Netto-Anschaffungskosten.
Für die ersten 5 kWpeak wird auf die Förderung des Klimafonds des Bundes unter verwiesen.
Die Förderung wird ausschließlich als De-minimis-Beihilfe gemäß Verordnung (EU) Nr. 1407/2013
der Kommission vom 18. Dezember 2013 vergeben.
Förderungsvoraussetzung - Welche Kriterien sind zu erfüllen? (Auszug!)
- Die Photovoltaikanlage muss eigenverbrauchsoptimiert geplant und errichtet werden.
- Der Stromertrag der Anlage und die Eigenverbrauchsquote sind jährlich zu
dokumentieren.
Tipp 1: Beratung im Zuge der Betrieblichen Umweltoffensive
Im Rahmen der betrieblichen Umweltoffensive (BUO) bietet das Land Oberösterreich und seine Partner, der
O.Ö. Energiesparverband und das Klimabündnis OÖ geförderte Beratungsleistungen für Betriebe
und öffentliche Einrichtungen in Oberösterreich an.
Im Zuge dieser Beratung kann auch die Abschätzung über die Größe der Anlage und ob die geplante
PV-Eigenverbrauchsanlage für ihr Unternehmen wirtschaftlich und technisch Sinn macht, erfolgen.
Näher Informationen dazu finden sie auf der unter http://www.betrieblicheumweltoffensive.at/
Tipp 2: Neue Broschüre
Eine neue Broschüre des Energiesparverbandes "PV Eigenverbrauchsanlagen für Betriebe - Checklisten
und Planungshilfe":
http://www.energiesparverband.at/info-service/publikationen/
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