Gastronomie ist mit Abstand „übernahmestärkste“ Branche – Zehetner: NeuFöG Lohnnebenkosten-Förderung
für Betriebsnachfolger ausweiten
Wien (pwk) - "Im Jahr 2014 wurden 6.675 Betriebe übernommen, was einen leichten Rückgang
von 2,5 Prozent oder 171 Übernahmen im Vergleich zum Jahr 2013 bedeutet, aber dennoch zeigt, dass Betriebsnachfolge
eine echte und attraktive Alternative zur Betriebsgründung ist", kommentiert Elisabeth Zehetner-Piewald,
Bundesgeschäftsführerin des Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), anlässlich
der aktuellen Zahlen der Betriebsübernahmen/ -übergaben für das Gesamtjahr 2014. Die meisten Übernahmen
fanden 2014 mit 32,8 Prozent bzw. 2.188 Übernahmen im Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft statt, gefolgt
von den Gewerbe- und Handwerksbetrieben mit 1.579 Übernahmen (knapp 24 Prozent) und dem Handel mit 1.498 Übernahmen
(22,4 Prozent). Nach Fachgruppen beweist sich die Gastronomie mit Abstand als "übernahmenstärkste"
Branche. 2014 wurden 1.775 Gastronomie-Betriebe übernommen, was 26,6 Prozent aller Übernahmen entspricht.
KMU-Studie: Übergaben sichern in den nächsten 10 Jahren rund 450.000 Arbeitsplätze
Unternehmensübergaben haben in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen, betont
Zehetner-Piewald: "Gemäß einer von WKÖ und Wirtschaftsministerium beauftragten Studie der
KMU-Forschung Austria aus 2014 werden erfolgreiche Übergaben in den kommenden zehn Jahren die Arbeitsplätze
von rund 450.000 Personen sichern - das sind 30 Prozent aller in KMU Beschäftigten." Diese Zahlen machen
deutlich, so Zehetner-Piewald, wie wichtig es sei, die Betriebsnachfolger auf allen Ebene zu unterstützen,
um ihnen einen ähnlich guten Start in den Neubeginn zu ermöglichen wie den Unternehmens-Neugründern.
So sollten sämtliche Begünstigungen des Neugründungs-Förderungsgesetzes (NEUFÖG) auch
für Betriebsübernahmen gelten, betont Zehetner-Piewald: "Somit auch die für Neugründer
vorgesehene Lohnnebenkosten- Begünstigung, wonach im ersten Jahr keine Beiträge zur Unfallversicherung,
keine Dienstgeberbeiträge und Dienstgeberzuschläge usw. zu entrichten sind, und zwar für zusätzliche
Mitarbeiter, die im Rahmen der Übernahme eingestellt werden."
Ein großer Erfolg sei diesbezüglich, dass auf Druck der Wirtschaft die im Rahmen der Steuerreform geplanten
Änderungen bei der Grunderwerbssteuer massiv entschärft werden konnten. Um Betriebsübergaben von
Familienbetrieben auch in Zukunft leistbar zu halten, sind nun Freibeträge und eine Deckelung von 0,5 Prozent
vorgesehen. "Das bewirkt gegenüber dem ursprünglichen Gesetzesentwurf eine vielfach geringere Belastung
und damit eine faire Übergabechance beim Generationen-Übergang", betont Zehetner-Piewald.
Auch in der von der Wirtschaftskammer lange geforderten und Anfang des Jahres durchgesetzten Genehmigungsfreistellungsverordnung,
wonach ungefährliche Kleinanlagen künftig von Genehmigungspflicht befreit werden, sieht die WKÖ-Expertin
einen wesentlichen Schritt für bürokratische und finanzielle Entlastung für Kleinunternehmen, der
auch Übernahmen und Übergaben erleichtert.
Gründerservice unterstützt bei Planung und Durchführung
Prinzipiell sind für eine erfolgreiche Betriebsübernahme die genaue Planung und intensive Vorbereitung
besonders wichtig, weiß Zehetner-Piewald. Damit Übernahmen für Jungunternehmer auch wirklich reibungslos
über die Bühne gehen, unterstützt das Gründerservice an über 90 Standorten in Österreich
als wichtiger Partner alle Betriebsnachfolger und -übergeber durch umfassende Serviceangebote. Ein bewährtes
und erfolgreiches Instrument für Unternehmer, die ihren Betrieb übergeben wollen oder solchen, die an
einer Übernahme interessiert sind, ist etwa die Nachfolgebörse http://www.nachfolgeboerse.at. "Hier kann man als angehender Unternehmer auf dem online-Marktplatz
unter rund 1.500 Inserenten den richtigen Betrieb für die eigene Unternehmerlaufbahn finden", erklärt
Zehetner-Piewald abschließend.
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