Bischof Bünker: Großer, schmerzhafter Verlust weit über Kirche hinaus
St. Pölten/Wien (evang) - Plötzlich und völlig unerwartet ist am Sonntag, dem 16. August, der
Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Paul Weiland, verstorben. Weiland, der im September
seinen 66. Geburtstag gefeiert hätte, erlag am späten Nachmittag im Krankenhaus in St. Pölten einem
akuten Herzversagen. "Der Tod von Paul Weiland ist ein riesiger Verlust für die Evangelische Kirche in
Niederösterreich, für die Gesamtkirche und weit darüber hinaus", sagt Bischof Michael Bünker
in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Durch seine Stellung in der Ökumene
und in der Öffentlichkeit habe Weiland als Vertreter einer Minderheitskirche "beispielhaft die gesamtgesellschaftliche
Bedeutung des Evangeliums glaubwürdig vorgelebt". Das Eintreten für die Schwachen in der Gesellschaft
und das diakonische Engagement der Kirche waren ihm, so Bünker, ein besonderes Anliegen, was sich auch in
Weilands Stellungnahmen in der Öffentlichkeit widerspiegle. Dass Niederösterreich die evangelische Diözese
mit den meisten Kirchenneubauten ist, hänge auch mit Weilands Wirken zusammen. Weilands Tod sei "ein
großer, schmerzhafter Verlust. Unsere Anteilnahme gilt allen, die um ihn trauern, insbesondere seiner Frau
Marianne", erklärt der Bischof.
Mag. Paul Weiland war seit 1. September 1998 Superintendent der Diözese Niederösterreich. Weiland wurde
am 14. September 1949 in Rottenmann in der Steiermark geboren und wuchs im burgenländischen Stadtschlaining
auf. Von 1979 bis 1998 wirkte er als Pressepfarrer der Evangelischen Kirche A.u.H.B. in Österreich und als
Geschäftsführer des Evangelischen Presseverbandes. Als Chefredakteur verantwortete er in dieser Zeit
die Herausgabe der gesamtösterreichischen evangelischen Kirchenzeitung "SAAT". Als Superintendent
gehörte Weiland der Synode A.B. und der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Österreich an. Weiland
war bis zuletzt Obmann des Evangelischen Presseverbandes und des Evangelischen Bundes in Österreich, Präsident
der Österreichischen Bibelgesellschaft, Mitglied in zahlreichen kirchlichen Gremien und Einrichtungen, darunter
in der Gemischten Evangelisch/Katholischen Kommission und im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich.
Weiland beriet auch den Lutherischen Weltbund in Genf in Kommunikationsfragen.
2012 wurde Superintendent Paul Weiland mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich ausgezeichnet, 2009 hatte er das Silberne Komturkreuz mit dem Stern für Verdienste um das
Bundesland Niederösterreich erhalten.
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