Wien (impulstanz) - Fünf Wochen lang präsentierte das Wiener Festival ImPulsTanz durch die Kooperation
mit drei wichtigen Museen richtungsweisende Kontexte für die zeitgenössische Tanzkunst und bot den österreichischen
Performanceschaffenden eine bislang einzigartige Präsenz. Am Abend des 16.08. ging das ImPulsTanz – Vienna
International Dance Festival 2015 zu Ende.
Die insgesamt 146 Vorstellungen, davon 39 Zusatzvorstellungen, lockten rund 26.000 Zuschauer_innen in die Theater
und Museen, womit eine kaum zu übertreffende Auslastung in der Höhe von über 96% erreicht wurde.
Ebenso erfolgreich liest sich die Bilanz bei den insgesamt 257 Workshops & Research-Projekten, darunter 15
Zusatzkurse, die nahezu 7.000 Workshop- und Researchbuchungen bei ca. 41.500 besuchten Kurseinheiten ergaben. Ein
Rekordfestival, das neben so manchem Aufreger auch noch bei der Abschlussveranstaltung – der von Dirk Stermann
und Nina FIVA Sonnenberg moderierten Casinos Austria Prix Jardin d'Europe Award Ceremony – für Überraschungen
sorgte!
Grund: Der Preis der Jury, dotiert mit Euro 10.000,– und einer künstlerischen Residency im Rahmen von ImPulsTanz
2016 ging zu gleichen Teilen an:
ELINA PIRINEN (Finnland)
für die Produktion Personal Symphonic Moment
Euro 5.000,– und eine Artistic Residency
LIGIA LEWIS (Deutschland/Dominikanische Republik)
für die Produktion Sorrow Swag
Euro 5.000,– und eine Artistic Residency
Überdies durften sich die Gewinnerinnen über je eine Preisskulptur der Künstlerin Deborah Sengl
freuen.
Die aus den drei Tanzexpert_innen – Ivo Dimchev, Sigrid Gareis und Faustin Linyekula Ngoya – bestehende Jury begründete
ihre Entscheidung, den Preis nicht an eine einzelne Performance verliehen zu haben, folgendermaßen:
"Wir waren nicht auf der Suche nach einem Meisterwerk. Und tatsächlich haben wir uns auch keines gewünscht.
Aber wir haben auf eine starke Stimme eines Künstlers bzw. einer Künstlerin gehofft, auf dessen bzw.
deren Zukunft wir gespannt sein dürfen. Und zwei Arbeiten sind dabei besonders hervorgestochen – mit ihrem
Sinn für Bewegung, Text, Sound- und Lichtdesign. Beide zeigten ein profundes Verständnis ihres Handwerks
und sind sehr fortgeschritten in der Formgebung ihrer Intentionen. Durch die extremen Unterschiede der beiden ausgewählten
Performances – in Inhalt, Methode, Konzept, Technik und Choreografie – wurde entschieden, den Preis zu teilen.
Elina Pirinens und Ligia Lewis Stücke geben gleichermaßen einen vielversprechenden Ausblick auf die
Zukunft einer jungen Generation von Choreograf_innen: Sie sind und müssen in ihrer Struktur und in ihrer dramaturgischen
Klarheit noch nicht perfekt sein."
Nominiert für den Casinos Austria Prix Jardin d’Europe waren Arbeiten einer neuen Generation internationaler
Choreograf_innen, die in den letzten fünf Wochen im Rahmen der [8:tension] Young Choreographers’ Series bei
ImPulsTanz gezeigt wurden. Insgesamt 11 Produktionen boten dem Publikum einen beeindruckenden Querschnitt gegenwärtiger
Trends und neuer Entwicklungen aus dem Bereich Tanz und Performance.
Über den Preis der Jury hinaus bot sich der Öffentlichkeit und Fangemeinde die Chance, die interessantesten,
bösesten, humorvollsten, charmantesten oder vielleicht missmutigsten Promotion-Clips, die eigens von [8:tension]-Künstler_innen
gestaltet wurden, mit dem Radio FM4 Fan Award zu belohnen. Die Abstimmung erfolgte online im Zeitraum von 4. Juli
bis 15. August über die ImPulsTanz-Website.
Der Künstler mit den meisten Votes und damit Gewinner des FM4 Fan Award 2015 ist der in Belgien lebende österreichische
Choreograf und Tänzer Simon Mayer.
Bezeichnend für das internationale Genre, durfte er sich neben eines von der FM4-Redaktion gestalteten Goody
Bags, über einen Reisekoffer freuen.
Die Newcomer_innen-Reihe [8:tension] Young Choreographers’ Series präsentiert seit dem Jahr 2001 innerhalb
des ImPulsTanz – Vienna Internaional Dance Festival Arbeiten einer neuen Generation von Choreograf_innen. Bereits
vier Mal (2008, 2012, 2013, 2014) wurde bei [8:tension] auch Europas Tanzpreis für junge Choreografie verliehen.
Seit zwei Jahren wird der Preis als Teil des von der EU geförderten Projekts Life Long Burning im Rahmen von
[8:tension] – noch für weitere fünf Jahre – in Wien ausgelobt. Das diesjährige Programm wurde kuratiert
von Andreea Capitanescu, Rio Rutzinger, Christa Spatt, Christine Standfest und Michael Stolhofer.
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