Perspektiven der Kreativwirtschaft ´
 im Linzer Wirtschaftsgefüge

 

erstellt am
13. 08. 15
15.30 MEZ

Linzer Tabakfabrik schafft Platz für kreative Köpfe – drei konkrete Maßnahmen für Ausbau der Linzer Kreativwirtschaft
Linz (stadt) - Der Slogan „Linz verändert“ hat auch eine zentrale Bedeutung für die Nutzung des kreativwirtschaftlichen Potenzials der Lebensstadt Linz. Bedeutende industrielle Leitbetriebe sowie zahlreiche erfolgreiche Klein- und Mittelbetriebe bieten hervorragende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von „alter“ und „neuer“ Wirtschaft. Als Katalysator dieser Entwicklung haben die Stadt Linz und das Land Oberösterreich 2010 die Creative Region Linz & Upper Austria GmbH mit Sitz in der Tabakfabrik gegründet. Ihr umfassendes Beratungs- und Vernetzungsangebot trägt zunehmend Früchte. Zu den wichtigsten Erfolgen zählt die Aufnahme von Linz als UNESCO City of Media Arts im Netzwerk der Creative Cities im Dezember 2014. Die Creative Region leistete in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Future Lab einen wesentlichen Beitrag und wirkt in Zukunft als Trägerorganisation des UNESCO-Titels. Die Unterstützung der Kreativwirtschaft durch die Creative Region richtet sich in erster Linie an die Kreativen selbst und fördert deren Vernetzung untereinander sowie zwischen VertreterInnen unterschiedlicher Teilbranchen und Angebotskompetenzen. Mit Workshops, Veranstaltungen und individueller Beratung gibt die Creative Region den Anstoß für Unternehmensgründungen. 2014 verstärkte die Creative Region die Kooperation mit Industriepartnern wie der Industriellenvereinigung. Zudem stellt die Tabakfabrik ein ideales Ambiente für die Kreativwirtschaft dar. Die Stadt Linz schafft 2015 und 2016 die technischen Voraussetzungen für die schrittweise Ansiedlung von kreativwirtschaftlichen Unternehmen in der Tabakfabrik.

„In vielen europäischen Städten spielt die Entwicklung der Kreativwirtschaft eine entscheidende Rolle. Zahlreiche junge Unternehmen wollen in diesem Bereich Fuß fassen. Für diese gilt es daher Strukturen zu schaffen, die ihnen möglich machen, ihre Projekte zu verwirklichen. Als ein kreativer Leuchtturm kann schon jetzt die Tabakfabrik genannt werden. Sie ist kein Kunstort, sondern steht für die Schaffung von Arbeitsplätzen und für gelungene Stadtentwicklung. Wir werden in Zukunft Start Ups zur Unternehmensgründung fördern“, unterstreicht Bürgermeister Klaus Luger das städtische Engagement für die Kreativwirtschaft.

Erstes Treffen der UNESCO Cities of Media Arts im September in Linz
Am 1. Dezember 2014 nahm die UNESCO Linz als „City of Media Arts“ in das „UNESCO Creative Cities“-Netzwerk auf. Linz ist damit eine von weltweit 69 Städten, die offiziell von der UNESCO als kreative Städte anerkannt sind. Seit 2004 können sich Städte aus aller Welt um die Aufnahme in das Netzwerk bewerben. Es soll die Entwicklung vorhandener Potenziale erleichtern, die heimische und internationale Entwicklung von kulturellen Erzeugnissen begünstigen, zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt fördern. Im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2015 findet Anfang September das erste Treffen der sieben UNESCO Cities of Media Arts in Linz statt. Die „Medienkunst“ bildet 2016 das Jahresthema des Linz Tourismus. Bereits heuer wurde unter der Leitung der Creative Region die website „Linz -UNESCO City of Media Arts“ online gestellt. Unter dem Motto "We are so UNESCO“ präsentiert sich Linz weltgewandt und selbstbewusst. Die Leidenschaft und Kompetenz, die Linz für das Thema „Medienkunst“ entfaltet und die durch die Ars Electronica vor Ort vorhanden ist, soll mit einer gewissen Leichtigkeit vermittelt werden.

Bereits gestartet: Neues EU-Projekt fördert Erfahrungsaustauch von JungunternehmerInnen
Das von der Creative Region mitgestaltete EU-Projekt EXCITE bietet seit Mitte 2015 oberösterreichischen JungunternehmerInnen der Kreativwirtschaft die Möglichkeit, ausländische Unternehmen kennen zu lernen. Zur Wahl stehen Betriebe aus den Partnerregionen Ale (Schweden), Bilbao (Spanien), Metropole Ruhr (Deutschland), Rotterdam (Holland) und Kosice (Slowakei). Bis Mitte 2017 können 14 OberösterreicherInnen mit finanzieller Unterstützung seitens der EU jeweils ein bis sechs Monate im Ausland verbringen. Die enge Zusammenarbeit mit Plattformen und Netzwerken in den Partnerregionen ermöglicht es ihnen, sich mit der lokalen Szene zu vernetzen, internationale Kontakte auszubauen und neue Märkte kennen zu lernen. Im Gegenzug lernen 14 Kreative aus den Partnerregionen oberösterreichische Betriebe kennen. Das EXCITE-Projekt zählt zu EU-Initiative „Erasmus für Young Entrepreneurs“.

Start im Herbst: Workshopreihe CREATIVE ENTREPRENEUR bietet Praxiswissen für UnternehmerInnen
Als Format für Weiterbildung und Coaching von KreativunternehmerInnen hat die Creative Region in Zusammenarbeit mit dem bfi und der Tabakfabrik die Workshopreihe CREATIVE ENTREPRENEUR konzipiert. Zu ihren Themen im Herbst 2015 zählen Kommunikationsstrategien für Ein-Personen-Unternehmen und Kleinunternehmen, Auswahl und Präsentation von Projekten sowie Konflikte in Geschäftsbeziehungen.

In Planung: Cluster für neu gegründete Medienunternehmen geplant
In den kommenden Jahren möchte die Creative Region gemeinsam mit PartnerInnen aus dem universitären Bereich, aus Kultur und Wirtschaft und der Ars Electronica einen „Media Entrepreneurship Cluster“ aufbauen. Das Netzwerk wird die Gründung und Entwicklung von Startups in diesem Bereich fördern. Die neuen Unternehmen sollen auch international agieren. Der Standort Tabakfabrik Linz spielt dabei eine zentrale Rolle.
Linz als Kompetenzregion für Kreativindustrie

Die Kreativwirtschaft wird zu einem immer wichtigeren Standort
faktor für die ökonomische Entwicklung einer Stadt. Als eine chancengebende Kultur-, Arbeits- und Technologiestadt ist es daher notwendig, auch weiterhin die kreative Szene einer Stadt zu fördern. Viele JungunternehmerInnen wollen in diesem Bereich Fuß fassen und sich verstärkt positionieren. Aus diesem Grund gilt es, einerseits

  • Start-Ups gezielt zu fördern,
  • nachfrageorientierte Aktivitäten zu setzen sowie
  • die Tabakfabrik als Creative Region Labor zu etablieren.

Maßnahme 1 – Start-Up-Förderprogramm für Linz
Start-Ups werden durch zwei Besonderheiten geprägt. Sie verfolgen innovative Geschäftsideen und streben rasches Wachstum an. In Oberösterreich hat sich unter anderem auch um die Tabakfabrik eine Start-Up-Szene entwickelt. Ohne die Förderung spezifischer Initiativen droht jedoch eine Brain Drain gegenüber Wien. Unter dem Dach der Creative Region GmbH soll ab 2016 ein auf Oberösterreich fokussiertes, spezielles Förderprogramm erarbeitet werden.

Maßnahme 2 – Forcierung nachfrageorientierter Aktivitäten
Zusätzlich zum Linzspezifischen Industriebezug soll die kreativwirtschaftliche Entwicklung verstärkt auf kleine und mittlere Unternehmen der Produktions- und Dienstleistungsbranche gelenkt werden. Auf Basis einer verbesserten Vernetzung der kreativwirtschaftlichen Betriebe sollen nachfrageorientierte Produktideen an Unternehmen herangetragen werden, um die Wertschöpfungskette zu verlängern und Mehrwert zu generieren.

Maßnahme 3 – Tabakfabrik als Creative Region Labor
Die neuen Räumlichkeiten der Creative Region GmbH in der Tabakfabrik dienen nicht nur der Vernetzung, sondern entwickeln sich sukzessive auch zur Anlaufstelle für Produktion. Gemeinsam mit dem Gründerzentrum soll diese Struktur auch den Zugang zu Fremdkapital erleichtern.

 

 

 

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