WTV-Präsidentin Petrovic: „Entscheidung zum Wohle der Tiere Wiens“. Telefonische Beratung
und bei Bedarf Rettungsfahrten am Tage, reine Telefonberatung in der Nacht.
Vösendorf (wr-tierschutzverein) - Entscheidung zum Wohle der Tiere: Der Wiener Tierschutzverein (WTV)
nimmt seinen Tierrettungsdienst wieder in Betrieb. Zur Erinnerung: Das Service war per Ende Juni 2015 nach über
120 Jahren eingestellt worden, da der entsprechende Leistungsvertrag, sprich jener der nur die Tierrettungstätigkeit
betrifft, seitens der Stadt Wien nicht mehr verlängert wurde. Seit Anfang Juli betreibt die Stadt Wien nun
selbst eine eigene Tierrettung, jedoch gab es Probleme mit der Erreichbarkeit der städtischen Helpline. "Den
WTV erreichten eine Fülle von Beschwerden, und Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger, die über
eine Überlastung der städtischen Notrufnummer oder stundenlange Wartezeiten klagen und sich dann auch
von uns, da wir seit kurzem keinen Rettungsservice mehr bieten, im Stich gelassen fühlten. Zudem mussten wir
Menschen, die mit verletzten Tieren zu uns ins Wiener Tierschutzhaus kamen, quer durch die Stadt schicken. Das
können wir nicht mehr länger guten Gewissens mitansehen", sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Der WTV sehe sich in der Pflicht, im Sinne der Tiere Wiens zu agieren, so die Präsidentin.
Rettung bei Bedarf am Tag, Beratungshotline rund um die Uhr
Daher hat der Vorstand des WTV entschieden, die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins in neuer Form zu reaktivieren.
Alle Tierfreundinnen und Tierfreunde, die sich also per Notruf wieder hilfesuchend an die Tierrettungshotline des
WTV (01/699 24 80) wenden, werden dort wie in der Vergangenheit entsprechende Hilfe erhalten. "Es geht nicht
darum, mit der Stadt Wien zu konkurrieren, sondern in erster Linie um eine notwendige Verbesserung und das Schließen
echter Lücken in der Hilfe für Tiere und tierfreundliche Menschen. Wir haben daher einen neuen Beratungsdienst
eingeführt, der helfend zur Seite steht und bei der Vermittlung zur städtischen Tierrettung hilft. Sollte
das nicht möglich sein, werden wir bei Bedarf am Tage auch selbst ausfahren", so Petrovic. Tagsüber
werden also telefonische Beratung und im Bedarfsfall auch Rettungsfahrten angeboten, in der Nacht wird es reines
Telefonservice geben, das von Ehrenamtlichen übernommen wird. Für Mitglieder des WTV ist überdies
ein eigener Rettungsdienst in Notsituationen geplant. "Unser Tierrettungsservice wird daher bis auf weiteres
privat, auf eigene Kosten und auch ohne öffentliche Abgeltung im Einsatz sein. Das sind wir den Menschen und
Tieren in Wien einfach schuldig", so Petrovic.
Selbstverständlich wird die Stadt Wien über jeden Rettungseinsatz des WTV, der in Wien stattfindet, informiert
werden und kann dann auch im Sinne des bestehenden Leistungsvertrages, die in Wien geretteten Tiere für das
eigene Tierheim beanspruchen. Daher ist bei der Stadt Wien seitens des WTV bereits um einen dringenden Gesprächstermin
ersucht worden. Auch ein Abgleich der Tierbestandsdaten zwischen den beiden Häusern wäre für Petrovic
daher sehr sinnvoll. "Ich habe immer betont, zwei Tierheime in der Stadt Wien machen Sinn. Mit dem WTV im
Süden und dem städtischen Tierheim im Norden ist diese Situation nun gegeben. Dass die Tierrettung der
Stadt Wien nun aber zum Beispiel ein verletztes Tier aus dem 23. Bezirk quer durch die Stadt in den 22. Bezirk
bringen muss, ist nicht nur zu erhöhten Verkehrszeiten für das Wohlergehen der Tiere eine Qual. Denn
es sollte darum gehen, dass verletzte Tiere schnellstmöglich Hilfe erhalten. Daher haben wir uns auch immer
für eine geografische Aufteilung der Bezirke zwischen den beiden Tierheimen ausgesprochen", so Petrovic
abschließend.
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