Positive Bilanz über den österreichischen Schienenverkehrsmarkt 2014,5 Neue Eisenbahnunternehmen
nahmen den Betrieb auf,Güter- und Personenverkehr entwickeln sich sehr positiv
Wien (schienencontrol) - Die Bilanz für den österreichischen Schienenverkehrsmarkt fällt
auch für das Jahr 2014 sehr positiv aus. Neben Rekordzahlen im Personen- und Güterverkehr ist auch der
Wettbewerb auf der Schiene im vergangenen Jahr gewachsen. Fünf neue Eisenbahnunternehmen haben 2014 im österreichischen
Schienennetz den Betrieb aufgenommen. Damit sind insgesamt 52 Eisenbahnunternehmen in Österreich aktiv, wie
der Jahresbericht der Eisenbahn-Regulierungsbehörde Schienen-Control ausweist. Neben den 43 österreichischen
Eisenbahnunternehmen sind 9 weitere Unternehmen aus dem EU-Raum registriert. "Mit unseren Investitionen haben
wir der Schiene einen Attraktivitätsschub gegeben. Die Fahrgastzahlen haben schon in den letzten Jahren gezeigt,
dass unser Angebot immer besser angenommen wird. Jetzt zeigen auch der Zuwachs im Güterverkehr und der steigende
Wettbewerb, dass wir die Schiene zur echten Alternative gemacht haben", freut sich Infrastrukturminister Alois
Stöger über den positiven Jahresbericht 2014.
Österreichs Schienenverkehrsmarkt folgt mit dieser Entwicklung dem europäischen Trend, wie Schienen-Control
Geschäftsführerin Maria-Theresia Röhsler berichtet: "Der grenzüberschreitende Bahnverkehr
in Europa wird immer attraktiver." Inklusive Tochter- und Schwestergesellschaften kooperieren bereits 61 ausländische
Eisenbahnverkehrsunternehmen mit österreichischen Unternehmen. "Der europäische Wettbewerb wächst,
das hat die Analyse der Kooperationspartner im Güterverkehr deutlich gezeigt", erklärt Röhsler.
Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr wächst um 6 Prozent
Die Güterverkehrsleistung hat im Vorjahr mit 22,5 Milliarden Nettotonnenkilometer und einem Zuwachs von
rund sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2013 einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt wurden 113 Millionen
Tonnen Güter transportiert, wobei auch das Transportvolumen der Wettbewerbsbahnen, mit einem Zuwachs von acht
Prozent, deutlich gestiegen ist. Neben der Rail Cargo Austria (RCA) konnten auch fast alle anderen Schienengüterverkehrsunternehmen
eine Steigerung verzeichnen. "Ich will, dass unsere Schienen-Infrastruktur voll ausgelastet wird. Die Bahn
ist das umweltschonendste Transportmittel das wir haben. Da ist jeder zusätzliche Kilometer der im Güterverkehr
auf der Schiene zurückgelegt wird, sehr willkommen", betont Stöger.
Größte Wettbewerbsbahn ist weiterhin die Lokomotion mit fünf Prozent (2013: vier Prozent), gefolgt
von der CargoServ mit knappen 3,5 Prozent, die 2014 auch den Güterverkehr der Logserv übernommen hat.
Dahinter folgen die LTE Logistik- und Transport (LTE), die TX Logistik Austria (TXL) und die Wiener Lokalbahnen
Cargo (WLC).
Starker Wettbewerb auf den großen Achsen
Auf der Donauachse liegt der Anteil der Wettbewerbsbahnen mit einem Plus von 3,6 Prozentpunkten bei 29 Prozent.
Auf der Brennerachse -mit einem Zuwachs von 1,8 Prozentpunkten - bei einem Anteil von 41 Prozent. Hier wie auch
im gesamten österreichischen Güterverkehr konnten die Wettbewerbsbahnen ihren Anteil allerdings fast
ausschließlich durch Ganzzugverbindungen ausbauen. Bei Ganzzügen, also Güterzügen, die vom
Start- zum Zielbahnhof als unveränderte Einheit verkehren, bedienen die Wettbewerbsbahnen bereits ein Drittel
des Marktes in Österreich. Anders bei der Bedienung der Fläche im Einzelwagenverkehr, dieser erfolgt
zu rund 99 Prozent durch den Marktführer.
Neue Fahrgastrekorde im Personenverkehr
Im Personenverkehr gab es 2014 erneut Zuwächse. Die Zahl der Reisenden stieg im Jahr 2014 um 1,4 Prozent
auf 278 Millionen Fahrgäste. Die Personenkilometer wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 12,1
Milliarden an. "Das ist eine positive Entwicklung für das System Schiene und den Wirtschaftsstandort
Österreich. Denn eine erfolgreiche Bahn ist das Rückgrat für einen umweltfreundlichen Verkehr der
Zukunft", so Röhsler.
Private Eisenbahnverkehrsunternehmen konnten auch im Bereich des Personenverkehrs Zuwächse erzielen. Ihr Anteil
an den Reisenden erhöhte sich 2014 um 0,9 Prozent, auf insgesamt 15,4 Prozent. Der Anteil an den Personenkilometern
stieg um 1,1 Prozentpunkte an - von 10,7 auf 11,8 Prozent.
Schienen-Control setzt Impulse am Bahnstrommarkt
Auf Anregung der Schienen-Control wurden die Rahmenbedingungen für den Bahnstrommarkt überarbeitet.
Der Strom für die Triebfahrzeuge wird weiterhin durch das Netz der ÖBB geleitet - bei der Wahl des Energielieferanten
sind die Eisenbahnverkehrsunternehmen aber ab dem 1. Jänner 2016 nicht mehr an das Angebot der ÖBB-Infrastruktur
AG gebunden. Die Bedingungen und die Preise für die Durchleitung von Bahnstrom von externen Energielieferanten
werden von der Schienen-Control geprüft. "Damit fördern wir den Wettbewerb auch am Bahnstrommarkt.
Von der bevorstehenden Marktöffnung erwarten wir uns sinkende Bahnstrompreise, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit
des Systems Schiene gegenüber den anderen Verkehrsträgern stärken soll", so Röhsler
Über die Schienen-Control
Die Schienen-Control GmbH ist die Regulierungsbehörde des Bundes für den Schienenverkehrsmarkt. Zudem
ist die Agentur für Passagier und Fahrgastrechte - kurz "apf" genannt als unabhängige verkehrsträgerübergreifende
Schlichtungsstelle bei der Schienen-Control GmbH angesiedelt.
Als Regulierungsbehörde kontrolliert die Schienen-Control den Wettbewerb und den freien Zugang zur Schiene
zu angemessenen Preisen. Damit ermöglicht und unterstützt die Schienen-Control einen fairen Wettbewerb
für eine bessere und erfolgreichere Bahn.
Als unabhängige Schlichtungsstelle verhilft die apf Passagieren und Fahrgästen von Bahn, Bus, Schiff
und Flugzeug kostenlos zu ihrem Recht. So sorgt die neue Servicestelle des Verkehrsministeriums für mehr Information
und Rechtssicherheit im Öffentlichen Verkehr.
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