Österreichische Kfz-Identifizierungs-Experten unterstützten als Mitglieder einer
Interpol-Expertengruppe die Polizei in Spanien bei der Ausforschung und Sicherstellung gestohlener Fahrzeuge.
Wien (bmi) - Ein Team internationaler Polizei-Experten überprüfte zwei Wochen lang in den Häfen
Algeciras und Tarifa in Südspanien alle Fahrzeuge, die von dort nach Marokko ausreisten. Die österreichischen
Beamten kontrollierten mehrere Tausend Fahrzeuge. Es wurden 40 Fahrzeuge sichergestellt und 28 Personen festgenommen.
Dabei konnte auch ein in Österreich gestohlenes Fahrzeug sichergestellt und der Lenker festgenommen werden.
Das Fahrzeug war von einem unbekannten Täter am Flughafen Wien-Schwechat mit gefälschten Dokumenten gemietet
und in Italien an einen marokkanischen Staatsbürger mit einer gefälschten Vollmacht übergeben worden,
der es nach Marokko bringen sollte.
Unter den sichergestellten Fahrzeugen befanden sich Miet- und Leasingfahrzeuge sowie Fahrzeuge, die mit gefälschten
Bankgarantien erworben worden waren. Vor allem teure Pkws, die zwischen April und Juli 2015 in Spanien, Frankreich,
der Niederlande, Belgien und Deutschland gestohlen worden waren. Es wurden auch Fahrzeugteile sichergestellt, die
im Reisegepäck transportiert wurden. Die gestohlenen Fahrzeuge sollten mit manipulierten Datenträgern
oder gefälschten Dokumenten außer Landes geschafft werden.
Die Aktion der Exekutive in Spanien mit der Bezeichnung "Paso del Estrecho" wurde von der "Interpol
Taskforce SMV" (Stolen Motor Vehicle) koordiniert und dauerte von 21. Juli bis 4. August 2015. Sie wurde von
der spanischen Guardia Civil und der spanischen Polizei geleitet. Bei der "Interpol Taskforce SMV" handelt
es sich um eine Gruppe internationaler Polizeiexperten, die auf Initiative von Interpol anlassbezogen in verschiedene
Staaten entsandt werden, um dort operative Maßnahmen zur Bekämpfung der organisierten Kfz-Kriminalität
zu setzen. An der Aktion in Spanien waren weiters Experten aus Deutschland, Italien, Frankreich, der Niederlande,
Schweden, Finnland und England vertreten. Die österreichischen Experten waren Mitglieder der Soko Kfz des
Bundeskriminalamts und Kfz-Identifizierungsexperten der Landespolizeidirektionen Burgenland, Kärnten, Niederösterreich
und Wien. Für die Experten herrschten extreme Arbeitsbedingungen: Bei 47 Grad Außentemperatur musste
der Asphalt auf den Kontrollplätzen mit Wasser gekühlt werden und die Motorhauben konnten nur mit Handschuhen
geöffnet werden.
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