Arbeitsplätze im Fokus: Bundeskanzler Werner Faymann besucht mit Bundesminister Dr. Josef
Ostermayer und Landeshauptmann Hans Niessl Betriebe im Burgenland
Eisenstadt (blms) - Einen Burgenlandtag absolvierte Bundeskanzler Werner Faymann am 20.08. im Rahmen seiner
Tour durch die Bundesländer. Gemeinsam mit Bundesminister Dr. Josef Ostermayer, Landeshauptmann Hans Niessl
sowie den AK-Präsidenten Rudolf Kaske und Alfred Schreiner besuchte der Bundeskanzler Vorzeigebetriebe im
Burgenland. Auf dem Programm standen Besichtigungen des im Bau befindlichen Wohnheims „City-Point“ der Oberwarter
Siedlungsgenossenschaft (OSG) in Neusiedl am See und des Enercon Betonturmwerks in Zurndorf. Der Arbeitsbesuch
stand im Zeichen der Schaffung von Arbeitsplätzen. „Die Mietpreise für Wohnungen steigen stetig. Deshalb
brauchen wir in Österreich mehr leistbare Wohnungen. Und es müssen Investitionen forciert werden, die
Wirtschaftswachstum und Beschäftigung bringen“, erklärte der Bundeskanzler.
Wohnungsmix für Jung und Alt
Ein Generationendorf errichtet die OSG derzeit auf einem 3,5 ha großen Areal nahe dem Bahnhof in der
Neusiedler Seestraße. Im ersten Bauabschnitt wurden Seniorenwohnungen für betreubares Wohnen errichtet;
27 Wohnungen wurden bereits übergeben, der zweite Abschnitt ist bereits in Bau, ein dritter dank der guten
Nachfrage geplant. Insgesamt 72 Wohnungen sollen in den nächsten Jahren entstehen. Parallel dazu entsteht
der „Citypoint Neusiedl am See“ mit Ordinationen, Büros und Geschäften im Erdgeschoß und insgesamt
25 Wohnungen. Weit fortgeschritten sind auch die Familienwohnungen und „Startwohnungen“ für junge Menschen,
bei denen die OSG Vorreiter ist. Die österreichweit einzigartigen Mietkosten der „Startwohnungen“ von 5 Euro/m2
werden nicht zuletzt durch den Einsatz von Eigenmitteln der OSG ermöglicht.
Insgesamt werden an diesem Standort bis 2018 (inklusive der Reihenhäuser) 200 Wohneinheiten entstanden
sein. Bis zu 20 Unternehmen sind hier tätig, 95 % der Beschäftigten sind Burgenländer. Rund 30 Mio.
Euro werden hier insgesamt investiert – „davon bleiben 27 bis 28 Mio. Euro im Burgenland“, informierte OSG-Geschäftsführer
KommR. Dr. Alfred Kollar.
1.500 Arbeitsplätze allein im mehrgeschossigen Wohnbau geschaffen und gesichert
Der Landeshauptmann verwies auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Wohnbaus und der Wohnbauförderung
im Land. Fast 17.000 Wohneinheiten, davon rund 8.600 im sozialen Wohnbau, seien in den vergangenen fünf Jahren
im Burgenland gefördert und dafür mehr als 420 Mio. Euro aus den Mitteln der Wohnbauförderung zugesichert
worden. „Diese Förderungen lösen enorme wirtschaftliche Impulse aus, sie schaffen und sichern allein
im mehrgeschossigen Wohnbau rund 1.500 Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft“, sagte Niessl. Mit der von ihm
im Vorjahr ins Leben gerufenen Initiative „Wir bauen burgenländisch“ will Niessl aber auch für mehr Fairness
am Arbeitsmarkt und in der Baubranche sorgen. Bei Auftragsvergaben durch die öffentliche Hand und teilnehmende
Partner aus der Privatwirtschaft sollen bevorzugt burgenländische Firmen zum Zug kommen. Niessl: „Wertschöpfung,
Arbeit und Geld sollen im Burgenland bleiben“. Die OSG ist Partner der ersten Stunde von „Wir bauen burgenländisch“.
Windenergiekomponentenfertigung Zurndorf
Maßstäbe setzt das Burgenland nicht nur im Bereich der Wohnbauförderung, die als beste aller
Bundesländer gilt, sondern vor allem auch bei der Nutzung alternativer Energien, bei der das Burgenland auch
international als Vorzeigeregion genannt wird. Dass hier längst in internationalen Dimensionen gedacht und
agiert wird, davon konnte sich die Besucher beim anschließenden Rundgang durch das Betonturmwerk von Enercon
in Zurndorf überzeugen. Enercon, einer der weltweit führenden Windanlagenerrichter, startete 2013 an
diesem Standort mit der Fertigung von Betonfertigteilen für Windkraftanlagen. Mit einer Produktionsfläche
von rund 17.000 m² ist die WKF Austria GmbH das größte Betonturmwerk Enercons außerhalb Deutschlands.
200 Betontürme können hier pro Jahr gefertigt werden. Rund 150 Mitarbeiter werden im Werk beschäftigt,
viele kommen direkt aus der Region. „Infrastruktur- und Bauprojekte wie diese kurbeln die Wirtschaft an und helfen,
Beschäftigung zu sichern“, so Faymann.
Energiepolitik im Einklang mit der Natur
„Mit dem Ausbau alternativer Energien, voran der Windenergie, konnten wir bereits 1,1 Mrd. Tonnen CO2, also
42 % des gesamten CO2 Ausstoßes des Burgenlandes, einsparen. Wir sind seit 2013 stromautark und wollen mit
dem konsequenten Ausbau alternativer Energieformen mittelfristig auch energieautark werden. Neben dem ökologischen
Aspekt geht es dabei aber auch um die Schaffung von Arbeitsplätzen: Bisher konnten dadurch bereits hunderte
‚green jobs‘ geschaffen werden“, betonte Niessl.
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