Interreligiöser Dialog im Bundeskanzleramt
Wien (bpd) - "Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Österreich
ist etwas Besonderes und keine Selbstverständlichkeit. Als Bundeskanzler bin ich sehr froh über diesen
Zusammenhalt und die gelebte Solidarität in unserem Land, gerade wenn es um schwierige Themen und Aufgaben
geht", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Abend des 20.08. nach Gesprächen mit den Vertretern der
gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften Österreichs. Der Kanzler hatte gemeinsam mit Bundesminister
Josef Ostermayer zu diesem bereits traditionellen Treffen im Rahmen des interreligiösen Dialogs ins Bundeskanzleramt
geladen.
Im Mittelpunkt des heutigen Dialogs seien Fragen der internationalen Entwicklung, der zunehmenden Flüchtlingsströme
und die Sorgen im Zusammenhang mit Umweltschutz und Klimawandel gestanden. "Wir stehen derzeit vor besonderen
Herausforderungen, denen wir nur mit gemeinsamen Lösungen und Menschlichkeit begegnen können. Es wird
auch notwendig sein, bei den Ursachen anzusetzen, warum viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen",
so Faymann. Es gebe sowohl auf internationaler, europäischer als auch "sehr konkret und kurzfristig im
eigenen Land" dringenden Handlungsbedarf.
Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz,
bedankte sich für die Weiterführung "dieser bewährten Tradition" des regelmäßigen
Dialogs. Es sei eine wichtige Gelegenheit, um über Grundsätzliches sowie aktuelle Anliegen wie die Hilfe
für Flüchtlinge zu sprechen. Er sei froh über die jüngste Einigung zur besseren Lösung
der Quartiersuche. Es gehe nun darum, dass die europäischen Werte in die Tat umgesetzt werden und nicht nur
schöne Worte bleiben.
Der Bundeskanzler betonte die gute Zusammenarbeit mit kirchlichen Organisationen wie der Caritas bei der Betreuung
und Unterbringung von Asylsuchenden. Er zeigte sich mit Kardinal Schönborn darin einig, dass die anstehenden
Herausforderungen nur durch ein Zusammenwirken aller Kräfte bewältigt werden können: "Gemeinsam
können wir auch diese sehr drängende und große Aufgabe meistern und jenen Menschen, die Hilfe und
Schutz suchen, mit aller Menschlichkeit und konkreten Lösungen begegnen", so Faymann abschließend.
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