Kampf gegen Schlepperei

 

erstellt am
20. 08. 15
15.30 MEZ

Seit Jahresbeginn konnte die Polizei in Österreich 457 Schlepper festnehmen. Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge, die nach Österreich kommen, reisen über Ungarn ein.
Wien (bmi) - "Unser Ziel ist es, das skrupellose Geschäft der Schlepper zu durchkreuzen. Sie sind Kriminelle, die vom Leid anderer Menschen profitieren", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner. "457 Festnahmen seit Jahresbeginn sind für mich ein Zeichen, dass unser Weg der richtige ist. Dafür ein herzlicher Dank an die Polizistinnen und Polizisten, die für diesen Erfolg verantwortlich sind. Ich weiß, dass besonders die Kolleginnen und Kollegen in den Grenzgebieten enorm belastet sind. Doch auch 203 Anklageerhebungen wegen Schlepperei zeigen: Harte Arbeit bringt Ergebnisse."

Ende Juli 2015 präsentierten Mikl-Leitner und Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter einen Fünf-Punkte-Plan für den verschärften Kampf gegen Schlepperei. Der Plan sieht die verstärkte Kontrolle der internationalen Züge aus Ungarn sowie im grenznahen Raum vor. Die Ermittlungsteams im Bereich Menschenhandel und Schlepperei im Bundeskriminalamt werden um vier Teams mit je acht Ermittlern aufgestockt. Im Strafrecht ist zudem eine Verschärfung des Schlepperparagrafen geplant. Aktuell kommen Schlepper nicht in Untersuchungshaft, wenn sie maximal zehn Personen mitgeführt haben. Da sich in letzter Zeit Fälle mit weniger Geschleppten gehäuft haben, soll diese Regelung aufgehoben werden.

Der Flüchtlingsstrom hält ungebrochen an. Bis zu 80.000 Asylwerberinnen und -werber werden für das Jahr 2015 erwartet. Von Jänner bis Juni 2015 wurden 20.369 geschleppte Menschen identifiziert. Im gesamten letzten Jahr waren es 20.768. "Mehr als 50 Prozent der Menschen kommen über die südosteuropäische Route nach Österreich. Deswegen ist die österreichische-ungarische Allianz an der serbisch-ungarischen Grenze ein weiterer wichtiger Schritt", erklärte die Innenministerin. "Jeder Schlepper, den wir aus dem Verkehr ziehen, ist ein Erfolg. Wir wollen Schutzbedürftigen einen sicheren Weg in die EU ermöglichen. Das von Österreich initiierte Projekt Save Lives zielt darauf ab, den Schleppern den Nährboden zu entziehen."

 

 

 

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