St. Pölten/bozen (lpa) - Vor rund einem Jahr wurde das neue niederösterreichische Modell zum Ausbau
des Glasfaser-Breitbandes präsentiert. Es wurde von der Europäischen Kommission und der Weltbank unter
die Top-15 von 120 eingereichten Breitband-Projekten gereiht. Eine Delegation aus Südtirol, angeführt
von IT-Landesrätin Waltraud Deeg, traf sich kürzlich mit den Projektverantwortlichen in St. Pölten.
Ein leistungsstarkes Breitbandnetz zählt zu den Schlüsselinfrastrukturen des 21. Jahrhunderts. Denn mittlerweile
gibt es kaum einen Lebensbereich, der nicht von einem Hochleistungsinternet profitiert. Daher hat sich das Land
Niederösterreich im vergangenen Jahr zu einem Ausbau des Glasfaserinternets entschlossen. Ziel ist es, dass
alle niederösterreichischen Haushalte und Betriebe bis zum Jahr 2030 die Möglichkeit eines Glasfaser-Anschlusses
haben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das NÖ-Modell entwickelt: Dabei soll überall dort, wo Private
nicht ausbauen, die Infrastruktur von der öffentlichen Hand errichtet und an einen neutralen Netzbetreiber
verpachtet werden. Die Erprobung läuft derzeit in vier Pilotregionen. "Die bisherigen Erfahrungen in
der Umsetzung sind positiv", sagte Igor Brusic, Geschäftsführer der Glasfaserinfrastrukturgesellschaft
nöGIG kürzlich bei einem Treffen mit IT-Landesrätin Waltraud Deeg in St. Pölten.
Gemeinsam mit Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer und Vertretern des Arbeitstisches der Gemeinden,
die eng in die Umsetzung des Südtirolnetzes eingebunden sind, machte sich Landesrätin Deeg vor Ort ein
genaues Bild der NÖ- Breitbandkoordination und der NÖ-Glasfaserinfrastruktur-gesellschaft. Dabei zeigte
sich die IT-Landesrätin überzeugt vom eingeschlagenen Südtiroler Weg: "Es gibt viele Parallelen
zu unserem Südtirolnetz und die positiven Erfahrungen in Niederösterreich bestätigen unsere Ausrichtung."
Beim Erfahrungsaustausch in St. Pölten wurde besonders auf die konkrete Einbindung der Gemeinden eingegangen.
"Hier hat das Bundesland etwa mit einer vorgeschriebenen Anzahl an Vorverträgen oder regionalen Breitbandkoordinatoren
einen Weg gewählt, der auch für Südtirol interessant sein kann", so Gemeindenverbandspräsident
Andreas Schatzer.
In absehbarer Zeit soll ein weiteres Informationstreffen in Südtirol stattfinden: "Ich bin überzeugt,
dass ein regelmäßiger Austausch für beide Seiten überaus fruchtbringend sein wird, da es viele
Schnittstellen gibt", so Landesrätin Deeg. NöGIG-Geschäftsführer Brusic freute sich indes
über das Interesse von Seiten Südtirols: "Das NÖ-Modell wurde von der Europäischen Kommission
und der Weltbank unter die Top-15 von 120 eingereichten Breitband-Projekten gereiht, und ich bin überzeugt,
dass sich mit unserem Weg der effiziente Einsatz von Mitteln mit einer flächendeckenden Versorgung von leistungsstarkem
Glasfaser-Breitband unter einen Hut bringen lässt."
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