Land Tirol und Gemeindeverband gründen Träger für Bildungspersonal
Innsbruck (lk) - An Tirols Schulen sind 230 SchulassistenInnen, 400 FreizeitpädagogInnen und zehn
SprachheilpädagogInnen im Einsatz. Beschäftigt sind sie derzeit bei den Kindergarten- und Schulerhaltern,
sprich bei den Gemeinden oder Gemeindeverbänden. Das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband gründen
nun eine Trägerorganisation, in der diese Personengruppen angestellt werden. Der Tiroler Bildungspool soll
seine Arbeit zu Beginn des Schul- und Kindergartenjahres 2016/2017 aufnehmen.
„Der Bedarf an Schulassistenz, Freizeit- sowie Sprachheilpädgoginnen und -pädagogen wird steigen“, ist
sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader sicher. Gründe dafür sind der Ausbau der Nachmittagsbetreuung,
die verstärkte sprachliche Frühförderung und auch die Inklusion von Kindern mit Sonderförderbedarf
in das Regelschulwesen. „Mit dem Tiroler Bildungspol wollen wir den teilnehmenden Schulen und Kindergärten
bedarfsgerecht und flexibel das notwendige Fachpersonal zur Verfügung stellen. Sind die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Bildungsbereich derzeit oft auf Werkvertragsbasis beschäftigt, sollen sie künftig angestellt
sein“, erläutert Palfrader das Konzept.
Eine Reihe von Vorteilen für die Gemeinden insbesondere außerhalb der Ballungsräume sieht Gemeindeverbandspräsident
Ernst Schöpf: „Stellenausschreibungen, Einstellungsverfahren oder Personalverrechnung müssen künftig
nicht mehr von den Gemeinden erledigt werden. Auch Standorte mit einem geringen Stundenbedarf können auf qualifiziertes
Fachpersonal zurückgreifen.“ Kurzfristige Vertretungen könnten ebenfalls leichter geregelt werden.
Mit der Konzeption und Planung des Tiroler Bildungspools wird die GemNova Dienstleistungs GmbH beauftragt. Die
Vorarbeiten werden vom Land Tirol mit 50.000 Euro unterstützt. Am laufenden Betrieb wird sich das Land Tirol
jährlich mit 150.000 Euro beteiligen. „Der Tiroler Bildungspool ist ein absolutes Pionierprojekt, von dem
Gemeinden, Bedienstete, Kinder und Eltern gleichermaßen profitieren“, freuen sich LRin Palfrader und Präsident
Schöpf über die zukunftsweisende Initiative.
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