LR Dunst garantiert Weiterfinanzierung der Reifemessungen und Virustestungen des Bundesamts
für Weinbau. Jahrgang 2015 wird „sehr kräftig mit guter Qualität“
Eisenstadt (blms) - Eine wichtige Hilfestellung für die Planung der Weinernte bieten die regelmäßigen
Reifemessungen durch das Bundesamt für Weinbau (BAWB) in Eisenstadt. Nach Auslaufen der EU-Förderung
wird das Projekt künftig von der Burgenländischen Landesregierung finanziert, gab Agrarlandesrätin
Verena Dunst beim gemeinsamen Pressegespräch mit BAWB-Leiter HR Dr. Walter Flak am 18.08. bekannt. Unterstützung
vom Land gibt es ab sofort auch für Virustestungen und die Kartierung von Virusherden in den Weingärten.
„Im Hinblick auf die Sicherung des hohen Qualitätsniveaus des burgenländischen Weinbaus ist es mir ganz
wichtig, dass diese Maßnahmen auch weiterhin durchgeführt werden“, so Dunst. Beide Projekte sollen in
der laufenden Periode über das ELER-Programm gefördert werden.
Reifemessungen als wichtige Hilfestellung für Winzer
Seit Jahren führen die Experten des Bundesamtes für Weinbau (BAWB) in Eisenstadt für die burgenländische
Weinwirtschaft im ganzen Land regelmäßig aktuelle Reifemessungen in den Weinbauregionen durch - für
die Winzer eine wichtige Hilfestellung bei der Ernteplanung und Lesevorbereitung. „Dabei können auch allfällige
pflanzenhygienische Probleme erkannt und behandelt werden“, erklärt BAWB-Leiter HR Dr. Walter Flak. Vor allem
in Jahren wie dem heurigen mit langanhaltender extremer Hitze und Trockenheit komme der ständigen Beobachtung
der Reifesituation große Bedeutung zu, so der Experte. Die Ergebnisse werden wöchentlich aktualisiert
im Internet veröffentlicht. Das bisher von der EU finanzierte Projekt ist nun ausgelaufen. „Wir garantieren
seitens des Landes die weitere Finanzierung dieses Projektes“, sicherte Dunst Unterstützung zu.
Kartierung der Virusherde
Im Zuge von Routinebegehungen durch Experten des BAWB seien in den Weinbaufluren der Region auch mehrere virusbefallene
Zonen festgestellt worden, berichtete Flak. „Die unkontrollierte Ausbreitung dieser bis dato nur punktförmig
aufgetretenen Infektionen kann zu Ernteeinbußen und massiven Schäden führen, daher sollen das Ausmaß
und die Situierung dieser Weinbauflächen im Detail verfolgt und kartiert werden“. Flak sieht in den Messungen
eine wichtige Grundlage für den Erhalt der Weinfluren für künftige Generationen. Dunst wird deshalb
auch dieses Projekt finanziell unterstützen: „Reifemessungen wie auch die Kartierung der Virusherde in den
Weingärten sind essentielle Maßnahmen für den Weinbau und nicht zuletzt mitentscheidend für
die hohe Qualität der heimischen Weine“. Für beide Projekte soll es in der laufenden Förderperiode
auch Mittel aus dem ELER-Programm geben.
Jahrgang 2015: „sehr kräftige Weine“
Bis zum Beginn der Trockenheit sei für 2015 ein nahezu perfekter Jahrgang zu erwarten gewesen. Der trockene
Sommer hat die heimischen Winzer jedoch auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Durch die Hitze sei die Reife weit
fortgeschritten, durch die Trockenheit sei sie zum Stillstand gekommen. Gerade noch rechtzeitig vor der Lese hat
sich jetzt der langersehnte Regen eingestellt – „fünf vor zwölf“, so Flak. Die Weingärten präsentierten
sich derzeit in allen Regionen des Burgenlandes „in ausgezeichnetem Zustand“, es habe kaum Krankheiten gegeben.
Er rechnet mit einer durchschnittlichen Erntemenge mit „sehr kräftigen Weinen mit gesunder Säure“.
53.000 Untersuchungen jährlich im Bundesamt für Weinbau
Rund 38.000 Untersuchungen werden im Bundesamt für Weinbau jährlich im Rahmen der staatlichen Prüfnummer
durchgeführt, darüber hinaus rund 15.000 Privatuntersuchungen in allen önologischen Bereichen. Pro
Tag können bis zu 300 Weinvollanalysen (von der Probenabgabe bis zur Bescheidreife) bewältigt werden
– vor rund 25 Jahren waren es noch 12 pro Tag. Wesentliche weinanalytische Parameter einer Probe können innerhalb
von ein bis zwei Minuten quantitativ bestimmt werden. Die Beratungsleistungen erfolgen möglichst umgehend;
im Normalfall liegen die analytischen Ergebnisse bei Bedarf innerhalb von 30 Minuten vor. Durch hoheitliche und
private Leistungen erzielt das Bundesamt für Weinbau etwa 1,7 Mio. € jährlich an Einnahmen.
|