karriere.at Umfrage: Jeder dritte Arbeitnehmer spricht auch mit Kollegen über Geld – In
Gehaltsgesprächen argumentiert ein großer Teil mit Kollegen-Gehältern
Linz (karriere.at) - Und, was verdienst du so? Eine Frage, die in heimischen Büros nach wie vor nicht
selbstverständlich ist. Aber: Insgesamt mehr als ein Drittel der für ein Online-Stimmungsbild befragten
karriere.at-User gaben an, keine Geheimnisse aus ihrem Gehalt zu machen oder auch mit Kollegen über das Thema
Geld zu sprechen. Auch auf Arbeitgeberseite wird eine Tendenz zu mehr Offenheit beim Gehaltsthema wahrgenommen:
Vier von zehn Umfrageteilnehmer auf Manager-Seite berichten von Mitarbeitern, die mit Vergleichswerten von Kollegen
in Gehaltsgesprächen argumentieren.
Über Geld spricht man nicht - das war einmal. Denn 16 Prozent der 477 Umfrageteilnehmer gaben an, überhaupt
keine Geheimnisse zu haben, was das Thema Gehalt betrifft. Weitere 22 Prozent sagen, dass sie auch mit ausgewählten
Kollegen über ihr Einkommen sprechen: Insgesamt halten also mehr als ein Drittel mit Gehalts-Infos auch firmenintern
nicht hinter dem Berg. Die meisten (48 Prozent) sprechen nur mit Familie und engen Freunden über Finanzielles,
während 14 Prozent ihren Verdienst zum absoluten Tabuthema erklären und prinzipiell nichts preisgeben.
Mitarbeiter tauschen sich mit Kollegen aus
Kehrt beim Thema Gehalt auch bei Kollegen etwas mehr Offenheit ein? Eine Wahrnehmung, die die relative Mehrheit
der 157 Voting-Teilnehmer auf Unternehmensseite bestätigt: 39 Prozent der HR-Manager, Unternehmer und Führungskräfte
berichten, dass sie von Mitarbeitern in Gehaltsgesprächen über interne Vergleiche erfahren. Weitere 14
Prozent haben ein transparentes Gehaltsschema etabliert, jeder Fünfte (19 Prozent) sagt, dass Teamleiter &
Co. berufsbedingt Einblick in Gehaltstabellen haben. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten (28 Prozent) sagt
hingegen: "Gehalt ist bei uns Tabu-Thema."
Tendenz zu mehr Gehaltstransparenz
"Über Geld sprechen die meisten aus gutem Grund nicht mit jedem. Dennoch bestätigt das Umfrageergebnis
eine Tendenz zu mehr Gehaltstransparenz in Unternehmen - ob nun vom Management gewünscht oder nicht",
analysiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid. Dass viele Mitarbeiter über die Verdiensthöhe
ihrer Kollegen Bescheid wissen, sollte für Arbeitgeber kein Problem darstellen, wenn die Mitarbeitergehälter
nachvollziehbar sind und damit auch durch Argumente untermauert werden können, rät Smid: "Trotz
einer Fülle an Faktoren, die letztlich zur Arbeitszufriedenheit beitragen, ist die Höhe des Gehalts jener
Maßstab, der den individuellen ‚Wert‘ eines Mitarbeiters für den Arbeitgeber in Zahlen gießt.
Gibt es unter Kollegen bei gleichen Voraussetzungen große Gehaltsunterschiede, die für diese nicht nachvollziehbar
sind, führt dies unweigerlich zu Spannungen."
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