Das Bundeswappen im Sitzungssaal des Nationalrats ist für den Transport in die Hofburg
zu groß und zu schwer
Wien (pk) - Die Parlamentarier übersiedeln, der Adler muss bleiben: Das gigantische Wappentier an der
Stirnseite des Nationalratssitzungssaals im Parlament wird während der Sanierung des Parlamentsgebäudes
nicht mit in den Redoutensaal der Hofburg übersiedeln. Der Grund: "Er ist zu sperrig und zu schwer. Weil
er aus einem einzigen Stück gefertigt ist, kann er auch nicht zerlegt werden", erklärt Nationalratspräsidentin
Doris Bures.
Nach Bombentreffern im Zweiten Weltkrieg im südseitigen Bereich des Parlamentsgebäudes wurde der Plenarsaal
nach Plänen von Max Fellerer und Eugen Wörle neu errichtet. Der Adler über dem Präsidium wurde
vom Akademischen Bildhauer Rudolf Hoflehner entworfen und angefertigt. Er besteht aus geschmiedetem Stahlblech,
ist etwa 4 mal 2,8 Meter groß und wiegt rund 650 Kilogramm. Dank seines markanten Designs ist er zu einem
Symbol für das österreichische Parlament geworden, das vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Besuchen
im Haus, aus TV-Übertragungen und Medienberichten vertraut ist.
Aus diesem Grund wurde überlegt, den Adler ebenfalls mit in die Hofburg zu übersiedeln. Er sollte als
Zeichen der Kontinuität während des Provisoriums im großen Redoutensaal, in dem drei Jahre lang
Nationalrat und Bundesrat tagen werden, angebracht werden. Die Idee hat sich jedoch als schwer umsetzbar erwiesen,
der Transport wäre sehr aufwändig und somit kostspielig. Auch wäre es technisch problematisch, den
Adler im denkmalgeschützten Redoutensaal zu fixieren.
Geplant ist nunmehr, den Wappenadler ebenfalls einer gründlichen Sanierung zu unterziehen und dann im neuen
Sitzungssaal wieder anzubringen. In der Hofburg soll das Original von einer Kopie vertreten werden, dazu werden
derzeit verschiedene Alternativen geprüft.
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