Wissenschaftsminister Mitterlehner bei Hochschulgesprächen - Mehr Kindern von Migranten
und Nicht-Akademikern Studium ermöglichen
Alpbach/Wien (bmwfw) - Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner charakterisierte am 26.08. bei der Eröffnung
der Hochschulgespräche in Alpbach das Tagungsmotto "UNGLEICHHEIT" als inhärent. "Jeder
Mensch ist von Geburt an ungleich. Jeder hat andere Talente, Fähigkeiten und Eigenschaften. Diese Ungleichheit
ist ein Motor für Ansporn und Leistung", so Mitterlehner. "Die Lehre und Forschung hingegen sind
frei. Der Zugang muss für alle möglich sein", beschrieb er das Hochschulsystem in Österreich.
"Es braucht aber Steuerungsmechanismen, die im Spannungsfeld der Demokratie entwickelt werden", sagte
Mitterlehner. "Studiengebühren wollen viele in Österreich nicht, aber die Zugangsregeln haben sich
bewährt, denn die Studienanfänger informieren und orientieren sich dadurch besser und mit dem Geld der
Steuerzahler wird verantwortungsvoll umgegangen."
Trotz der zahlreicher Bemühungen gäbe es im tertiären Bereich Ungleichheiten, die man derzeit aktiv
angehe. "Mit der aktuellen Novelle des Universitätsgesetzes wollen wir die Karrierewege junger Wissenschaftler
verbessern. Im Herbst starten wir eine Strategie, um die sozialen Auslesekriterien bei Studienanfängern zu
minimieren", sagte Mitterlehner. Diese "Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung"
soll dazu führen, dass die Struktur der Hochschul-Absolventen sukzessive der Bevölkerungsstruktur entspricht.
"Wir müssen schauen, dass auch Kinder von Migranten, Kinder von Nicht-Akademikern und Leute aus den Bundesländern
häufiger studieren. Das Genderthema haben wir mittlerweile im Griff. Inzwischen studieren an den Universitäten
schon mehr Frauen als Männer", so Mitterlehner. Eine weitere Maßnahme, die diskutiert werden soll,
sei zum Beispiel auch eine Begleitung, wenn jemand mehrmals nicht zu einer Prüfung angetreten ist.
Insgesamt brauche es "einen möglichst offenen Zugang zum Studium", verdeutlichte Mitterlehner. Es
gehe aber nicht nur um den akademischen Bereich, sondern auch um Facharbeiter. "Jeder soll machen können,
was er selber möchte. Denn, um mit Shimon Peres zu sprechen 'Es gibt kein Recht auf Gleichheit für alle,
aber es gibt ein Recht auf Vielfalt'".
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